Prozesse ohne EndeBrummi-Andi steht bald schon wieder vor Gericht

Dü: Brummi-Andi

Brummi-Andi (heute 34, l.) mit seinem Anwalt Markus Hertel, hier bei einer Verhandlung vor dem Aachener Landgericht im Oktober 2018.

von Barbara Kirchner (kir)

Düsseldorf – Erst 34 Jahre alt und hat davon schon über zwölf im Knast verbracht! Eine „Karriere“, auf die Brummi-Andi wirklich nicht stolz sein kann.

Zuletzt verurteilte ihn das Aachener Landgericht zu vier Jahren und drei Monaten Haft. Doch dieses Urteil hob der Bundesgerichtshof auf und so wird ab 17. Juli 2020 eine andere Kammer das Verfahren gegen den Düsseldorfer neu aufrollen.

Prozess gegen Brummi-Andi: Als zwölfjähriger Junge klaute er schon Laster

Seinen Spitznamen verdankt Andreas B. seiner kriminellen Kindheit. Damals klaute er schon als Zwölfjähriger dicke Laster und lieferte sich gefährliche Verfolgungsjagden mit der Polizei. Alle Erziehungshilfen vom Jugendamt liefen ins Leere.

Stattdessen machte der Junge einfach weiter. Mit 14 Jahren und damit erstmals strafmündig, klaut er erneut einen Lkw und raste bis nach Holland. Dort überfuhr er einen Polizisten, der die Kollision nicht überlebte. Deshalb landete Brummi-Andi im Knast, wo er eine Ausbildung machte. Denn dumm ist er nicht.

Prozess gegen Brummi-Andi: Anklage wegen Menschenraub,  Brandstiftung, Bedrohungen und, und, und...

Trotzdem kriegt er die Kurve einfach nicht. Stattdessen Vergewaltigung, Raub und Drogen. Schließlich wird er selbst Vater. Heiratet. Trotzdem schafft es Andreas B. aber wieder nicht aus dem kriminellen Milieu. Er trinkt und nimmt weiter Drogen.

2018 dann die Anklage in Aachen. Der Grund: Er soll Frauen zur Prostitution gezwungen haben. Der Hauptanklagepunkt: Menschenraub. Dazu kommen Brandstiftung, Bedrohungen, Drogenhandel, Fahren ohne Führerschein und Fahren unter Einfluss von Drogen und Alkohol.

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Während des Verfahrens verstricken sich Zeugen im letzten Jahr allerdings in Widersprüche. So werden viele der ingesamt 72 (!) Anklagepunkte zum Schluss fallen gelassen.

Prozess gegen Brummi-Andi: Ab dem 17. Juli 2020 wird neu verhandelt

Trotzdem stehen am Ende vier Jahre und drei Monate Knast. Doch dagegen gingen die Anwälte in Revision und der BGH hob das Urteil teilweise auf. Dem Senat passten einige Begründungen für die Schuld von Brummi-Andi nicht. Außerdem sei versäumt worden, den Einfluss von Alkohol, in die Bewertung einzubeziehen.

Jetzt wird also erneut verhandelt. Ab dem 17. Juli stehen acht Verhandlungstage an. Am 11. September wird denn ein Urteil erwartet. Trotzdem bleibt Brummi-Andi erstmal weiter in Untersuchungshaft.