Prozess wegen 20 Kilo DrogenDüsseldorfer (21) ließ sich Gras mit der Post schicken

Dü_ Felix P. schmuggelte Drogen per Post

Felix P. am Montag auf der Anklagebank.

von Barbara Kirchner (kir)

Düsseldorf – Düsseldorf Als „jugendlichen Leichtsinn“, beschrieb Rechtsanwalt Marcus Hertel das Verbrechen seines Mandanten. Felix P. (21, Name geändert) wollte 19,25 Kilo Marihuana von Spanien aus ins Land schmuggeln – ganz einfach: per Post.

Doch das Hauptzollamt funkte dazwischen. Und so stand der 21-Jährige am Montag vor Gericht.

Prozess in Düsseldorf: Zollamt entdeckte die Pakete mit Drogen im Millionen-Wert

Gespenstige Stimmung im Landgericht. Kaum Besucher da. Das Personal ist im Schichtdienst. Doch der Prozess gegen Felix P. findet statt. Zwar ist er von der Untersuchungshaft verschont, trotzdem ist Eile geboten.

Die Richterin hat den Fall in den größten Saal verlegt. So können sie und die Schöffen, Staatsanwältin und Gerichtshilfe, Anwalt und Mandant den nötigen Abstand zueinander halten.

Im Januar letzten Jahres fing das Zollamt zwei Paketsendungen ab. Der spektakuläre Inhalt: 19,28 Kilo Marihuana. Das sind 150.000 Verbrauchseinheiten im Wert von 1,5 Millionen Euro. Adressiert waren die Pakete an Felix P. in Urdenbach. Der hätte sie auch angenommen, gab sein Anwalt zu.

Prozess in Düsseldorf: Vater stellte Sohn Wohnung zur Verfügung und der machte sie zum Drogenbunker

Grund für den Deal war die eigenen Drogensucht. Damals konsumierte Felix P. bis zu 10 Gramm Hasch am Tag – ein teures „Hobby“. Natürlich kannte er viele Dealer aus der Gegend, und einer fragte ihn, ob er sein kleines Apartment für größere Drogenlieferungen zu Verfügung stellen würde – als Bunker.

Felix P. hatte die kleine Wohnung von seinem Vater finanziert bekommen, damit er sich auf eigene Beine stellen konnte. So ging das aber mächtig schief.

Prozess in Düsseldorf: Angeklagter ist clean und will jetzt eine Therapie machen

3000 Euro Lohn sollte er für die Annahme der Pakete bekommen. Geld, das er für den eigenen Drogenkonsum brauchte. Bei der Durchsuchung fanden die Beamten auch noch einmal über 300 Gramm Hasch. Auch die wollte Felix P. zu Geld machen. Mittlerweile hat er begriffen, dass er sein Leben wieder in den Griff bekommen muss. Er ist mittlerweile clean und will eine Therapie machen.

Am Ende wurde er zu zwei Jahren Jugendstrafe verurteilt. Wenn er die Entziehungskur mitmacht wird ihm danach die Strafe bis auf 6,6 Monate erlassen. Außerdem hat er sich um einen Ausbildungsplatz als Bürokaufmann bemüht und einen bekommen.