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Nachtisch als TatwaffeMaria Velten ermordete ihre Opfer mit Blaubeer-Pudding

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Serienmörderin Maria Velten: Weil ihr der Vater, ihre beiden Männer, die Tante und ein Lebensgefährte zu lästig wurden, bekamen sie Gift-Pudding.

  • „Blaubeer-Mariechen“ Maria Velten ermordete fünf Familienmitglieder, weil sie ihr teilweise einfach zu lästig waren.
  • Ihre Tatwaffe war Blaubeerpudding, den sie dem mit Pflanzenschutzmittel E 605 versetzte
  • Nach der Exhumierung ihrer Opfer gestand sie schließlich.

Düsseldorf/Kempen – Serienmörder im Rheinland. EXPRESS forschte in den Archiven, Mord- und Gerichtsakten der letzten Jahrzehnte, berichtet über Männer und Frauen, die im Rheinland Menschen oft über Jahre in Angst und Schrecken versetzten. Frauen sind schwerer zu fassen als Männer. Sie morden raffinierter. Ein amerikanischer Forensiker hält sie für „die besseren Mörder, sie gehen klarer und sachlicher vor.“ So war das auch bei „Blaubeer-Mariechen“, Maria Velten aus Kempen.

Maria Velten mordete mit giftigem Nachtisch

Der Blaubeerpudding, den sie zwischen 1963 und 1982 ihrem Vater, der Tante, zwei Ehemännern und einem Lebensgefährten servierte, war tödlich, weil mit E 605 versetzt. Vom Vater fühlte sie sich unterdrückt. Ihre Tante war ihr zu pflegebedürftig. Einer ihrer Männer war ihr zu religiös, ein anderer zu geizig. Und von ihrem letzten Mann fühlte sie sich gedemütigt.

Giftmord war für sie die Lösung. E 605 war damals in jeder Drogerie zu kaufen. Alle waren ihr einfach nur lästig geworden. Die Erbschaften konnte sie auch gebrauchen, „beschenkte“ damit sich selbst und ihre Kinder.

Sie bevorzugte Blaubeerpudding, weil sie herausfand, dass Blaubeeren gut zur blauen Warnfarbe des Pflanzenschutzgiftes E 605 passte, das sie dazu mischte. Als ein Anwalt erfuhr, dass mit der damals 66-Jährigen was nicht stimme, kümmerte sich der Mönchengladbacher Mordermittler Georg Schubert (+2012) um den Fall, der ihn bald vor ein Problem stellen würde.

Geständnis, nachdem drei ihrer Opfer exhumiert wurden

Als der dann nach der Exhumierung eines Opfers herausbekam, dass es vergiftet worden war und bei den anderen vermutlichen Opfern auch verdächtige „Unregelmäßigkeiten“ auffielen, musste Chef-Ermittler Schubert handeln.

Maria Velten lebte zu der Zeit bei einem älteren Veterinär. Das war 1982. Schubert musste fürchten, dass auch dieser Mann bald vergiftet würde. Schubert setzte alles auf eine Karte, holte sich einen Haftbefehl.

Die biedere alte Frau, Mutter von sechs Kindern, stritt zunächst alles ab: „Dummes Zeugs, stimmt nicht!“, soll sie gesagt haben. Schubert drohte mit weiteren Exhumierungen. Dann brach sie zusammen, gestand zunächst nur, sie habe ihre zwei Ehemänner und einen Lebensgefährten umgebracht. Tage später gestand sie alles.

Trotz dreimal lebenslänglich starb sie nicht im Gefängnis

Zur Verurteilung wegen aller fünf Morde reichte es nicht. Nur drei konnten ihr nachgewiesen werden, trotz Geständnisses. Maria Velten wurde zu dreimal lebenslänglich und wegen eines Mordversuchs zu 15 Jahren verurteilt.

Der Fall des „Blaubeer-Mariechens“ wurde sogar verfilmt

Unter dem Titel: „Wenn Frauen morden“, Folge 3, haben ein ARD-Kamerateam mit den Autoren Ute Bönnen und Gerald Endres den Fall mit echten Zeitzeugen an Originalschauplätzen in Kempen nachgestellt. Der sehenswerte Doku-Film wurde erstmals 2009 gesendet. Darin kommen sogar Angehörige zu Wort. Auch EXPRESS hatte damals umfangreich berichtet.

Jahre später wurde sie wegen einer schweren Krankheit „vorzeitig“ aus der Haft in ein Pflegeheim entlassen, wo sie auch verstarb.