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Nach Wackerstein-AffäreEiszeit zwischen OB Geisel und fiftyfifty-Chef Ostendorf

OB Geisel bei fiftyfifty

Bei den Eröffnungsreden wurde klar, dass es derzeit zwischen OB Geisel (mit Mikro) und Hubert Ostendorf (r.) nicht passt.

von Colja Schliewa (cos)

Düsseldorf – Eigentlich sollte es bei der Vernissage in der fiftyfifty-Galerie um die Werke von Düsseldorfer Obdachlosen gehen. Allerdings geriet die Kunst bereits bei den Eröffnungsreden am Freitag in den Hintergrund. Die Ausstellung wurde zum Showdown zwischen fiftyfifty-Macher Hubert Ostendorf und Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel.

Stein des Anstoßes: Die Steine unter der Rheinkniebrücke. Seit sie dort platziert wurden, um Obdachlose von ihren Schlafplätzen zu vertreiben, herrscht zwischen Ostendorf und dem OB „Eiszeit“.

Wackersteine unter der Rheinkniebrücke: „Diese Nacht- und Nebel-Aktion war natürlich ein Riesenunsinn“

Einen kurzen Händedruck gab’s zumindest vor dem offiziellen Teil noch. Dann schnappte sich Ostendorf das Mikrofon. „Herr Geisel und ich haben uns zu einem persönlichen Gespräch verabredet, um die Kuh vom Eis zu bringen“, sagte der fiftyfifty-Chef. Damit war das Thema eigentlich schon erledigt. Doch der Oberbürgermeister griff es seinerseits in seiner Rede wieder auf.

„Diese Nacht- und Nebel-Aktion war natürlich ein Riesenunsinn. Ich habe davon nichts gewusst, sondern habe es nur aus der Presse erfahren“, verblüffte Thomas Geisel zunächst die Zuhörer. „Die Zivilisation einer Stadt erkennt man daran, wie sie mit den Schwächsten umgeht.“ Dann relativierte der OB allerdings: „Man muss zusehen, dass man die Obdachlosen unterbringt. Aber an geeigneten Orten.“

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Vernissage bei fiftyfifty: Tote Hosen-Drummer Vom Ritchie sorgte am DJ-Pult für gute Laune

Zu viel für Hubert Ostendorf, der sich darauf hin noch einmal das Mikrofon geben ließ. „Eigentlich herrschte zwischen uns von Anfang an eine große Sympathie“, gab er von sich. „Wenige Tage nach der Wahl haben wir uns genau hier an Ort und Stelle getroffen. Damals hatten wir die Hoffnung, dass die Behandlung von Obdachlosen in Düsseldorf besser wird. Manchmal hat man den Eindruck, es sei schlimmer geworden.“ Nein, es war nicht der Tag der beiden Kontrahenten, um bei einem Glas Wein und Kunst das Kriegsbeil zu begraben.

Deshalb suchte der Oberbürgermeister nach den Ansprachen auch lieber gleich das Weite. Damit verpasste Thomas Geisel den Teil, in dem Hosen-Drummer Vom Richie höchstpersönlich die Stimmung wieder nach oben brachte. Er stand bei der Vernissage als DJ hinterm Pult, legte eine kultige Scheibe nach der anderen auf.