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Marode Brücken in NRWErst Leverkusen, jetzt Düsseldorf: Abriss-Plan beschlossen

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Düsseldorf: Blick auf die gesperrte Fleher Brücke. Wegen der Sanierung der Düsseldorfer Fleher-Brücke mussten Autofahrer bereits im August 2020 auf der A46 mit erheblichen Verkehrseinschränkungen rechnen.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – Autobahnbrücken in NRW haben es nicht leicht. Erst Leverkusen (A1), dann Duisburg (A40) und jetzt Düsseldorf (A46) – alle drei Bauwerke sind marode und müssen neu gebaut werden. Am Mittwoch verkündete Straßen.NRW den Abriss-Plan für die wichtige Rheinquerung im Süden der Landeshauptstadt.

Wie schlecht es um die drittjüngste der sieben Düsseldorfer Rheinbrücken steht, ist schon seit Jahrzehnten bekannt. Seit Anfang der 2000er Jahre hat sich die Fleher Brücke für Ingenieure zu einem echten Sorgenkind entwickelt. So musste das Bauwerk, das zwischen 1976 und 1979 entstanden ist, immer wieder saniert werden.

Die Folge: Viele Düsseldorfer nehmen die südlichste Rheinbrücke der NRW-Landeshauptstadt fast nur noch als Dauerbaustelle wahr. Und damit sind sie nicht alleine.

Ferdinand Dudenhöffer: Auto-Papst übt scharfe Kritik

Auch Auto-Papst Prof. Ferdinand Dudenhöffer kritisiert im Gespräch mit dem EXPRESS die bisheriger Sanierungsstrategie: „Die Entscheidung, die Fleher Brücke neu zu bauen hätte schon vor fünf Jahren getroffen werden müssen. Am Ende zeigt dieser Fall erneut, dass Schlaglöcher stopfen gerade im Bereich der Infrastruktur schlicht nicht zukunftsfähig ist.“

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Ferdinand Dudenhöffer, Experte für die Autobranche, aufgenommen beim Genfer Autosalon im Jahr 2019.

Die Frage, wie der Neubau genau ablaufen soll, ist dabei noch völlig unklar. Straßen.NRW teilte mit, dass die aktuellen Arbeiten sogar schneller als geplant laufen.

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Die Fleher Brücke in der Abenddämmerung. Das Foto wurde im November 2020 aufgenommen.

Mit Abschluss der Sanierung Ende 2020, sollen die 85.000 Fahrzeuge, die täglich über die Brücke fahren, ab Januar wieder mehr Platz haben: „Nach aktuellem Stand kann die Fleher Brücke bis zur Fertigstellung des Ersatzneubaus durchgehend vierspurig auch von Schwerlastverkehr und genehmigungspflichtigen Sondertransporten befahren werden.“

Fleher Brücke: Belastung durch Lkw-Verkehr zu groß

Einer der Gründe, warum die Brücke der Abrissbirne zum Opfer fällt, scheint der zu sein, dass sie nicht mehr sechsspurig befahrbar ist. Das ist jedenfalls das Ergebnis eines Gutachtens. Offenbar sind hier die Belastungen unter anderen durch den Lkw-Verkehr zu groß. Angesichts des Mangels an Plänen hält Dudenhöffer beim Neubau eine Strategie wie bei der Leverkusener Brücke für realistisch.

Heißt, während der Verkehr auf der A46 weiter über den „Altbau“, der am 3. November 1979 eröffnet und damals für 94 Millionen D-Mark unter der höchsten Brückenklasse „BK60“ entworfen wurde, entsteht direkt nebenan der Neubau. Den Düsseldorfer Süden wird das aber laut dem Experten nicht vor Staus und Chaos auf der Autobahn retten.

Denn er rechnet damit, dass das Projekt bis zum endgültigen Abriss knapp zehn Jahre dauern wird. Dazu dürfte der Neubau wohl Kosten im dreistelligen Millionenbereich verursachen. Zuständig ist dafür dann ab 1. Januar die neue „Autobahn GmbH“ des Bundes.

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Die Autobahn vor der gesperrten Fleher Brücke in Düsseldorf wurde im August 2020 aufgerissen.

Für Ferdinand Dudenhöffer ein guter Schritt. Er kritisiert: „Die Arbeit von Straßen.NRW in den letzten zehn Jahren an den Autobahnen war keine gute. Es ist ja kein Zufall und kann generell nicht sein, dass in NRW Lärmschutzwände wie an der A3 einstürzen und reihenweise Autobahnbrücken marode sind, während es in anderen Bundesländern wie Bayern mit der Autobahn-Verwaltung glatt läuft.“ (jm, volk)