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Krefelder von Krebs geheilt„OP-Roboter rettete mir das Leben“

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Oberarzt Dr. Stephan Siepmann erklärt Patient Hans-Jürgen Scheffler, wie der Operationsroboter funktioniert.

Düsseldorf – Prostatakrebs - die Angst aller Männer.

Waren Totaloperationen bislang oft mit Inkontinenz und Impotenz verbunden, gibt es jetzt eine bessere Methode: In der Paracelsus-Klinik in Golzheim hilft ein Roboter den Chirurgen bei der Arbeit.

Hans-Jürgen Scheffler wurde dank „Da Vinci“ vom Krebs befreit.

Der Patient liegt kopfüber auf dem gekippten OP-Tisch

Eins, zwei…“ Die Drei hört Hans-Jürgen Scheffler schon gar nicht mehr. Der 75-Jährige ist im modernsten OP-Saal der Paracelsus-Klinik gerade in Narkose versetzt worden.

Gleich soll seine von Krebs befallene Prostata entfernt werden. Der Krefelder wird mitsamt des Tisches fast kopfüber gestellt.

Hier lesen Sie mehr: Für über 9 Millionen Euro So rüstet eine Düsseldorfer Klinik ihre Intensivstation auf.

Jetzt setzt Oberarzt Dr. Stephan Siepmann kleine Schnitte. Doch er braucht sie nicht, um selbst an die Vorsteherdrüse zu gelangen. Er setzt nur sogenannte „Trokare“ ein.

Das sind metallene Röhren, die dem ungewöhnlichsten Kollegen hier im Operationssaal Zugang verschaffen.

Die Operateure arbeiten nicht am Patienten, sondern an der Bedienkonsole des Roboters

Wie ein metallener Oktopus steht nämlich „Da Vinci“ zwischen den Beinen des Patienten. Vier krakenartige Arme warten auf ihren Einsatz.

Dr. Siepmann geht nach dem Einsetzen der Trokare zu einem Bedienpult, das ein bisschen aussieht wie die Kommandostation von „Raumschiff Enterprise“ – viele Knöpfe, viele Monitore und Joysticks.

Neben Siepmann steht Dr. Yadollah Davoudi. Er ist einer der Pioniere der OP-Technik mit Hilfe von Robotern. Genau das ist „Da Vinci“ nämlich.

Monitore zeigen ein 3D-Bild aus dem Inneren des Patienten

Auf den Monitoren sehen die beiden Ärzte gestochen scharfe, dreidimensionale Bilder der Prostata von Hans-Jürgen Scheffler. „Es ist, als wäre man im Körper des Patienten“, sagt Dr. Siepmann.

Die Bewegungen des Arztes werden über eine Untersetzung auf die Instrumente an der Spitze der Roboterarme übertragen. Der Vorteil: Kein Zittern einer menschlichen Hand und eine größere Beweglichkeit.

Der da-Vinci-Roboter kann exakter schneiden als ein Mensch

„Wir können die Schnitte deshalb exakter und sauberer setzen. Vor allem können wir dadurch Inkontinenz bei den Patienten vermeiden und die Potenz schonen“, erklärt der Oberarzt.

Der einzige echte Nachteil der Methode: Mit der aufwendigen Vorbereitung und der präzisen, aber langsameren Arbeit des Roboters, dauert die Operation länger.

Bei Hans-Jürgen Scheffler sind es insgesamt fünf Stunden. „Aber ich war schon kurz nach Ende der OP wach. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Dr. Siepmann zu mir sagte: »Es ist alles gut gegangen«“, erinnert sich Scheffler.

Nicht jeder Patient ist für diese OP-Methode geeignet

Nicht jeder Patient kann deshalb mit „Da Vinci“ operiert werden. Probleme mit Grünem Star, dem Herz oder der Lunge können Ausschlusskriterien sein. Ebenso sollte der Krebs die Prostatakapsel noch nicht durchbrochen haben.

Aber wenn ein Patient so geeignet ist, wie Scheffler, ist der Kollege Roboter ein echter Gewinn. „Mir geht es hervorragend. Meine Prostatawerte sind unterhalb der Wahrnehmungsschwelle“, freut sich Schäffler. Er gilt als geheilt.

„Ich bin selbst Ingenieur, habe mich für die Technik interessiert, seitdem ich »Da Vinci« in einem Fernsehbeitrag sah“, erklärt der Krefelder.

Nur wenige Krankenhäuser können mit da-Vinci-Robotern operieren

Er entschied sich deshalb für die Paracelsus-Klinik in Golzheim. Neben dem Düsseldorfer Marienhospital eines der beiden „Da Vinci“-Zentren im Umkreis. An der Paracelsus-Klinik werden mit einem konsequenten Ausbildungsprogramm unter der Aufsicht von Dr. Davoudi Operateure geschult. Das Ziel: 50 bis 100 Operationen pro Jahr mit Hilfe des Roboters.