Kontrolle wie aus dem NichtsRheinbahn geht gegen die Masken-Muffel in Düsseldorf vor

Maskenkontrolle Rheinbahn

Bei ihrer Arbeit in den Bussen und U-Bahnen stießen die Kontrolleure am Montagabend (31. August) natürlich auf Fahrgäste ohne Maske. Sonst ist die Masken-Disziplin aber sehr hoch.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – „Maske auf, so Schützen Sie sich und andere“ – gebetsmühlenartig laufen diese Ansagen wegen Corona in Bus und Bahn. Dort wo Abstand halten in Zeiten der Pandemie nicht möglich ist, bietet der Mund-Nasen-Schutz eben letzteres.

Verstehen wollen das aber nicht alle Fahrgäste. Konsequenzen hatte das für Masken-Muffel auch an Bord der Rheinbahn bisher kaum, bis jetzt.

Düsseldorf: 35 Einsatzkräfte von Rheinbahn, Security, OSD und Polizei kontrollierten Maskenpflicht

Wer am Montagabend (31. August) auf dem Heimweg mit der U-Bahn oder dem Bus über den Wehrhahn fuhr, der erlebte eine Überraschung und für einige wurde die unangenehm teuer. Der Grund: Um 18.45 Uhr startet die Rheinbahn an der Haltstelle ihre erste und vor allem unangekündigte Masken-Großkontrolle.

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Rausreden und lamentieren war bei den Fahrgästen die „Oben ohne“ unterwegs waren dabei nicht angesagt, denn die Kontrolleure hatten Verstärkung von Polizei und Ordnungsamt dabei.

Die Richtung war dabei klar: Nicht die ganz große Keule herausholen, aber bestimmt durchgreifen. Der Beweis dafür: Ein Aufgebot von 35 Einsatzkräften, darunter zehn von einem privaten Sicherheitsdienst, sechs OSD-Mitarbeiter und neun Polizisten.

Düsseldorf: Masken-Disziplin ist seit Bußgeld-Ankündigung gestiegen, doch es gibt immer noch Ausreißer

Bei der Kontrolle und dem anschließenden Schreiben der Anzeigen mussten sie dabei alle Fingerspitzengefühl mitbringen: „Wir meinen es ja nicht böse, müssen aber auch konsequent Regeln durchsetzen“, erklärt OSD-Mitarbeiter Dirk Müller-Weidlich. „Aus Erfahrung wissen wir, dass wir dabei auf die Leute zugehen und auch mal lachen müssen. So zeigen wir, dass wir auch nur Menschen sind und kriegen einen besseren Zugang.“

Der ist dabei in den meisten Fällen gar nicht nötig, denn seitdem NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) das Bußgeld im ÖPNV angekündigt hat, ist die Masken-Disziplin erfreulicherweise auch aus Sicht der Rheinbahn weiter gestiegen.

Maskenkontrolle U-Bahn

Am Wehrhahn wurde in jede Bahn und in jeden Bus ein prüfender Blick geworfen.

Trotzdem: Die Großkontrolle, die schon im U-Bahnhof Schadowstraße begonnen hatte und nach dem Wehrhahn an der Birkenstraße fortgesetzt wurde, wird nicht die letzte gewesen sein. Weitere sind in naher Zukunft schon angesetzt.

Düsseldorf: Corona hat die Einsatzzahlen des Ordnungsamtes verdoppelt

Dabei ist auch die Stadt aus gutem Grund wieder im Boot: „Natürlich dienen diese Einsätze auch zur Abschreckung, aber gleichzeitig auch zur Aufklärung der Bürger“, erklärt Ordnungsdezernent Christian Zaum. „Gerade in Zeiten der Pandemie müssen wir klar machen, dass Maskenverstöße kein Kavaliersdelikt sind. Auch deshalb denke ich, dass hier 150 Euro Bußgeld nicht unverhältnismäßig sind.“

Und das wird auch durchgesetzt, auch wenn die Pandemie für den OSD, der insgesamt 100 Außendienstmitarbeiter hat und 20 weitere sucht, eine enorme Belastung ist. So haben sich die Einsatzzahlen des Ordnungsamtes durch Corona verdoppelt! Dabei mussten gerade im Sommer und an den Wochenenden im Akkord gerabeitet werden.

Düsseldorf: In Bus und Bahn muss Maske getragen werden, Plastikvisiere sind nicht erlaubt

Denn das sich immer noch nicht alle an die Regeln halten zeigt, dass nach über der Hälfte der dreieinhalbstündigen Kontrolle bis 19.45 Uhr insgesamt 20 Ordnungswidrigkeitsanzeigen geschrieben wurden. Dazu gab es eine Anzeige wegen Beleidigung und drei Ermahnungen an Minderjährige.

Maskenkontrolle Bahnsteig

Auf dem Bahnsteig schreibt das Ordnungsamt bei Masken-Verstößen direkt die Anzeigen.

Wichtig für alle Fahrgäste ist übrigens, dass laut der Coronaschutzverordnung in Bus und Bahn eine Textilmaske getragen werden muss, die Mund und Nase vollständig bedeckt. Sogenannte „Faceshields“, also Visiere aus Plastik, sind nicht erlaubt und können auch zu einem Bußgeld führen!