Hohe Mieten, knapper WohnraumMikro-Apartments als Lösung für Düsseldorfs Wohnproblem?

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Eine bezahlbare Wohnung in zentraler Lage zu finden, ist in Düsseldorf alles andere als einfach. (Symbolfoto)

von Paulina Meissner (mei)

Düsseldorf – Für eine Drei-Zimmer-Wohnung mit mittelguter Ausstattung in Düsseldorfs Stadtmitte musste man 2019 rund 11 Euro pro m² hinlegen. In der Altstadt waren es sogar etwa 14 Euro. 

Die Mietpreise sind in den letzten Jahren massiv angestiegen, der Wohnungsmarkt völlig überhitzt – eine bezahlbare Unterkunft zu finden wird da zur reinen Tortur. Wie sieht es also Anfang 2020 aus? Müssen sich Wohnungssuchende auf weitere Preisexplosionen einstellen?

Die gute Nachricht zuerst: Die starke Mietsteigerung hat sich erstmal gelegt. „Die Kaltmieten im Neubauerstbezug sowie für Bestandswohnungen in einfachen und guten Lagen blieben überwiegend stabil“, heißt es im Preisspiegel des „Ring Deutscher Makler“.

Düsseldorf: Lösen Mikro-Apartments das Wohnungsproblem in der Stadt?

Ein wirklicher Grund zur Freude ist dies jedoch nicht, denn niedriger werden die Preise nicht und auch die Wohnungsnot bleibt ein großes Problem. „Ein Ehepaar in den Siebzigern wohnt oft in einer Vier-Zimmer-Wohnung, auch wenn die Kinder längst ausgezogen sind, weil sie nirgendwo anders hinkönnen“, weiß Immobilienmakler Jörg Schnorrenberger.  

Ein möglicher Lösungsansatz? Mikro-Apartments. Schnorrenberger sieht darin besonders für ältere Menschen eine Chance im Quartier zu bleiben. „Der m²-Preis ist zwar hoch, aber die Gesamtbelastung ist niedriger“, weiß der Experte. Die große Angst vor Boarding-Häusern sei unbegründet.

Düsseldorf: Mietpreise im Umland steigen stark an 

Genauso wie die vor „AirBnB“. In Düsseldorf gebe es etwa zwischen 2400 und 7000 solcher Unterkünfte, etwa die Hälfte würden jedoch nur kurzfristig angeboten, also etwa zur Untermiete während des Urlaubs. Ginge man von einem Mittelwert von etwa 5000 „AirBnB“-Immobilien aus, so macht das gerade einmal 1,5 % des Düsseldorfer Wohnungsbestand aus.

In dem Preisspiegel fällt jedoch noch ein ganz andere Trend auf. Denn die Preise in Düsseldorf bleiben zwar stabil, die im Umland steigen dafür aber umso mehr. Seit etwa drei Jahren könne man beobachten, dass zeitgleich mit einer höheren Nachfrage auch die Mietpreise ansteigen.

So kletterten die Kaltmieten in Ratingen, Viersen und Mettmann um teilweise bis zu sieben Prozent. Letzteres ist bei den Erstbezugsmieten Spitzenreiter. In guten Lagen erhöhten sich diese in Mettmann um 16 Prozent, von 9,50 Euro/m² auf 11 Euro. 

Düsseldorf: So fällt die Prognose des „Ring deutscher Makler“ aus

„Die Gründe für diese Entwicklung sind Nachholeffekte. Immer mehr Mieter und Käufer weichen auf Umlandgemeinden aus und treiben die Preise und Mieten nach oben“, erklärt Schnorrenberger. Das gelte besonders für die Kommunen, die eine gute Anbindung an die Landeshauptstadt haben. 

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Dementsprechend fällt auch die Prognose des „RDM“ für das laufende Jahr 2020 aus: Die Experten rechnen sowohl in Düsseldorf als auch im Umland mit leicht steigenden Kaltmieten zwischen ein und vier Prozent. Dies betreffe vorrangig einfache und mittelgute Lagen. 

Die Immobilienpreise könnten dagegen etwas stärker klettern, hier rechnet man mit bis zu zehn Prozent. Auch hier rechne man jedoch damit, dass das Umland stärker betroffen sein wird, als die Landeshauptstadt.(mei)