Hauseinsturz in DüsseldorfBeide Leichen geborgen – Staatsanwaltschaft ermittelt

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In der Düsseldorfer City war bei Bauarbeiten am Montag (27. Juli) ein Haus in einem Hinterhof auf der Luisenstraße eingestürzt. Ein vermisster Bauarbeiter liegt noch tot unter den Schuttbergen, nach einem zweiten Bauarbeiter wird weiter gesucht (Stand: 29. Juli).

Düsseldorf – Dieser Artikel wurde aktualisiert am 30. Juli –

Die Leichen der beiden Bauarbeiter, die noch in den Trümmern lagen, sind drei Tage nach dem Einsturz eines Hauses in Düsseldorf von Rettungskräften geborgen worden.

Die Leiche eines 35 Jahre alten Mannes aus Wuppertal wurde am Mittwochabend (29. Juli) aus den Trümmern geborgen, wie Marc Vogel von der Düsseldorfer Feuerwehr am Donnerstag mitteilte. In der Nähe des ersten Fundorts bargen die Einsatzkräfte später auch die Leiche des zweiten Bauarbeiters. Er müsse noch identifiziert werden, hieß es. Das erste Todesopfer des Unglücks, der 35-Jährige alte Mann, war bereits am Dienstag gefunden worden. Die zweite Leiche entdeckten Rettungskräfte am Mittwoch.

Unglück in Düsseldorf: Trümmer rissen Arbeiter in den Tod

Der tödliche Hauseinsturz im Düsseldorfer Stadtteil Friedrichstadt:  Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft. Unterdessen kommen die Retter nun von oben.

Als das dreieinhalbstöckige, leerstehende Gebäude am Montag bei Kernsanierungsarbeiten einstürzte, begrub es zwei Bauarbeiter unter sich. Einer der Männer wurde Tags darauf tot aufgefunden, konnte aber noch nicht geborgen werden.

Hauseinsturz in Düsseldorf: Todesermittlungsverfahren eingeleitet

Nachdem die Stadt Düsseldorf am Mittwoch bekanntgab, dass für die Arbeiten an dem Haus zwar am Montag eine Genehmigung erteilt worden sei, es aber noch keine Baufreigabe gegeben habe, da ein sogenannter „Standsicherungsnachweis“ gefehlt habe, hat die Staatsanwaltschaft nun ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet.

„Dabei geht es auch um die Frage, ob ein Fremdverschulden vorliegt“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. „Ein entscheidender Punkt dabei ist, ob die Arbeiten an dem Haus genehmigungsbedürftig gewesen sind.“

Hauseinsturz in Friedrichstadt: Retter schweben nun von oben ein

Die Staatsanwaltschaft  will in erster Linie ermitteln, ob es verbotenerweise Arbeiten an einer tragenden Wand gegeben hat, für die es noch keine Freigabe gab.

Währenddessen geht die verzweifelte Suche nach dem zweiten Arbeiter weiter. Um den Schutt von oben nach unten abzutragen kommen seit Mittwoch zwei Kräne zum Einsatz, die von der Luisenstraße aus über die Häuserfront in die Unglücksstelle greifen. Außerdem schwebten nun die Höhenretter in einem Korb ebenfalls über das Dach, um darin über der Einsturzstelle nach dem Verschütteten zu suchen.

Bislang konnte zwar ein Handysignal geortet werden, jedoch gibt es kein Lebenszeichen. Ein Betreten des Trümmerfeldes ist für die 60 Feuerwehrleute wegen der hohen Einsturzgefahr nach wie vor nicht möglich.

Düsseldorf: Vermisster Bauarbeiter im Keller gesucht – ohne Erfolg

Weil so auch bislang die Bergung des tot aufgefundenen Bauarbeiters nicht möglich ist, konnte man die Leiche des Mannes auch noch nicht identifizieren. Es ist deshalb noch völlig unklar, um welchen der beiden Vermissten es sich handelt.

Einer der Bauarbeiter war zuvor im Keller vermutet worden, dort habe er zum Zeitpunkt des Einsturzes wohl gearbeitet. Die Einsatzkräfte suchten am Dienstag mit technischer Hilfe Hohlräume ab - ohne Erfolg.

Auch in der Nacht zum Mittwoch war die Feuerwehr noch mit rund 60 Einsatzkräften vor Ort.

Das Hinterhaus in der Düsseldorfer Innenstadt in der Nähe der bekannten Königsallee war am Montagnachmittag teilweise eingestürzt. Von einem mehrere Stockwerke hohen, leerstehenden Gebäudeteil blieb nur ein Trümmerberg mit Mauerteilen, Steinen, Latten und einem Rest vom Gerüst übrig.

Notfallseelsorger und Psychologen betreuten mehr als 50 Menschen: darunter Arbeiter von der Baustelle, Angehörige der Vermissten und Anwohner, die aus ihren Wohnungen heraus mussten. Rettungshunde waren zum Unglücksort gebracht, aber nicht eingesetzt worden.