Hätten Sie sie erkannt?Ihre Stimmen und Geräusche kennt fast jeder

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Peter Sandmann, Sascha Draeger, Tobias Diakow und Manou Lubowski im Düsseldorfer Medienhafen.

von Nathalie Riahi (nari)

Düsseldorf – Seit 40 Jahren begeistern die Fälle der vier Freunde Tim, Karl, Klößchen und Gaby samt Hund Oskar Kinder, Jugendliche und Erwachsene. TKKG gehört zu den erfolgreichsten Jugendbuch- und Hörspielreihen in Deutschland. Jetzt kommt das Live-Hörspiel nach Düsseldorf.

TKKG als Live-Hörspiel in der Tonhalle Düsseldorf

Die Bande mit detektivischem Spürsinn hat seit ihrem Serienstart 1979 mittlerweile 211 Fälle gelöst. Ab 1981 wurden die Abenteuer als Hörspiele veröffentlicht. Kassetten gibt’s schon lange nicht mehr, heutzutage bieten alle Streaming-Dienste TKKG an. Und so manch ein Kind von damals hört die Folgen heute als Erwachsener noch gerne im Bett zum Einschlafen...

Am 4. Dezember sollte man in Düsseldorf auf keinen Fall einschlafen. Denn dann gastieren die Originalsprecher Sascha Draeger (Tim), Manou Lubowski (Klößchen - Willi Sauerlich), Tobias Diakow (Karl) und Rhea Harder-Vennewald (Gaby) im Rahmen ihrer ersten Live-Hörspiel-Tour in der Tonhalle. Auch Geräuschemacher Peter Sandmann ist dabei.

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„TKKG – Das unheimliche Dorf“ ist der Titel der Folge, die extra für die Bühne geschrieben wurde. „Sie wird es nach der Tour auch als Hörspiel geben“, verrät Sascha Draeger (52), der gemeinsam mit Manou Lubowski (49) und Tobias Diakow (29) am Mittwoch auf Kurzbesuch in Düsseldorf war. „Rhea dreht gerade für Notruf Hafenkante, daher ist sie nicht hier heute.“ Sie ist seit zehn Jahren die Stimme von Gaby, nachdem die erste Sprecherin Veronika Neugebauer 2009 überraschend an einer Blutvergiftung starb.

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TKKG-Sprecher Manou Lubowski hört Folgen zum Einschlafen

Sascha und Manou sind seit der ersten Hörspiel-Folge 1981 dabei. „Wir treffen uns vier mal im Jahr zum Aufnehmen neuer Folgen. Wenn wir uns dann sehen, ist es, als wäre die Zeit stehen geblieben.“

Was man an ihren Stimmen hören kann. „TKKG sind 14, 15 Jahre alt. Wir sind das dann auch“, erklärt Sascha Draeger, dessen Rolle Tim anfangs noch „Tarzan“ hieß. Warum die Namensänderung? „Dann habe ich, also Tim, mal Tarzan im Film gesehen und fand ihn nicht mehr so cool“, sagt er. Das ist die offizielle Erklärung - es soll rechtliche Probleme gegeben haben.

Untereinander verstehen sich alle prächtig. Manou Lubwoski: „Wir alle sind untereinander sehr gut eingespielt, reagieren auch spontan und machen die Dialoge so sprechbarer.“

Er selbst hört seine Hörspiele übrigens auch. „Ich schlafe ganz oft mit meiner Stimme ein, weil meine Frau TKKG gerne zum Einschlafen hört“, verrät er lachend. Seine zwei Töchter hören die Folgen nicht. „Die Kleine ist mit ihren fast zwei Jahren zu jung. Und die 14-Jährige sagt, es sei ihr zu gruselig.“

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Geräuschemacher Peter Sandmann zeigt seine Tricks

Genauso wie Sascha und Tobias ist er auch Synchronsprecher. So spricht er die deutschen Stimmen etwa von Lucifer oder Jamie Lannister in „Game of Thrones“. Tobias ist seit 2016 bei TKKG, er spricht Synchronrollen wie den Dacre Montgomery in „Stranger Things“. Sascha Draeger ist die Stimme von Dipsy (Teletubbies), David Chokachi (Baywatch) und Dean Cain in „Superman“.

„Wir freuen uns schon sehr auf die verschiedenen Locations auf unserer Tour. Die Tonhalle ist die alte Sternwarte - sehr spannend! Und vor allem sind wir neugierig, wie die Leute auf die Witze im Hörspiel reagieren.“

Und auf Geräuschemacher Peter Sandmann (58). Tobias: „Das ist schon spannend, mit welchen Gegenständen er Geräusche macht. Da wird sich so mancher denken: Ach so macht er das! Das nehmen sie Leute nach einem Live-Hörspiel mit nach Hause und denken daran, wenn sie wieder eine Folge hören.“

Sandmann nutzt Teller und Gabel für das Ticken einer Uhr oder ein Filmrollenband als Quietschen einer Tür. „Ich bin seit 27 Jahren Geräuschemacher.“ Was Q für James Bond ist, das ist er für die Geräusche in Hörspielen und Filmen. Da ist Kreativität gefragt. Seine Utensilien findet er überall. „Zum Beispiel im Spielzeugladen.“

Eine Ausbildung als Geräuschemacher gibt es nicht. „Man sucht sich einen Meister, der es einem beibringt. Ich unterrichte auch an der Hochschule für Film- und Fernsehen.“