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Germanwings-Tragödie jährt sichWitwe des Düsseldorfer Flugkapitäns über Flug 4U9525

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Annika Sondenheimer sprach im November 2019 erstmals öffentlich nach dem Tod ihres Mannes. Patrick Sondenheimer war der Flugkapitän des Gemanwings-Fluges, den der Co-Pilot 2015 gezielt zum Absturz gebracht hatte.

von Nathalie Riahi (nari)

Düsseldorf – Es war eine Tragödie, die die ganze Welt schockte.

Es war der 24. März 2015, also heute vor genau fünf Jahren.

Der Germanwings-Flug 9525 war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf (hier lesen Sie mehr). Um 10.53 Uhr zerschellte der Flieger an einem Berg in den südfranzösischen Alpen. Alle 150 Insassen kamen bei dem Absturz ums Leben.

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Ein gezielter Absturz. Herbeigeführt durch den Co-Piloten des Fliegers, Andreas Lubitz. Er hatte zuvor Flugkapitän Patrick Sondenheimer aus dem Cockpit gesperrt.

Im November 2019, knapp sechs Monate vor dem fünften Jahrestag der katastrophe, sprach die Witwe des Kapitäns, Annika Sondenheimer, erstmals öffentlich über ihr Leben nach der Katastrophe.

Patrick Sondenheimer war durch und durch Düsseldorfer

„Ich habe mich nie zum Co-Piloten geäußert, und ich werde es auch jetzt und in Zukunft nicht tun", betonte sie gegenüber „RP Online“. Die Unschuld ihres Mannes war nach vielen Spekulationen bewiesen.

Die Witwe erzählt, dass Patrick Sondenheimer in Düsseldorf aufwuchs und in Berlin studierte. Dort lernte sie, die in Mettmann aufwuchs, ihn auch kennen. Die beiden zogen zunächst nach Unterbach, 2012 dann gemeinsam nach Gerresheim.

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„Patrick wollte immer zurück nach Düsseldorf", erinnert sie sich im Interview. „Er war durch und durch Düsseldorfer."

Auf dem Gerresheimer Friedhof sind auch die sterblichen Überreste ihres Mannes begraben. Erst Monate nach dem Absturz sei die Beerdigung möglich gewesen sein. Zur Gedenkstätte in Frankreich habe die Witwe keine enge Beziehung.

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Die Gedenkstätte für die Opfer des Flugzeugabsturzes des Germanwings Fluges 4U 9525 in den französischen Alpen.

Nach der Tragödie habe die mittlerweile 41-Jährige „einfach nur noch funktioniert". Ihre beiden Kinder waren fünf und drei Jahre alt, als sie ihren Vater verloren.

Leiterin im Düsseldorfer Kindergarten leistete wichtige Trauerarbeit

Die Kinder besuchten damals den Kindergarten St. Margareta in Gerresheim. Die Leiterin Elke Bonn soll spontane Trauerarbeit geleistet haben. Sowohl für Annika Sondenheimers Kinder, als auch für andere. „Trauerarbeit, die so wichtig ist", sagte Annika Sondenheimer der RP.

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Mittlerweile würden ihre Kinder immer mehr verstehen, was passiert sei. Doch realisieren könnten sie den Verlust noch nicht. „Aber wir haben inzwischen einen stabilen Alltag, und Verlustängste gehören ebenso dazu wie die Erinnerungen." Eine Deflin-Therapie in Spanien habe den Kindern auch geholfen.

Annika Sondenheimer ließ sich zur Trauerbegleiterin ausbilden

Nach dem Absturz arbeitete Annika Sondenheimer erstmal weiter als Juristin in der Landesverwaltung. Nach einem Jahr soll sie gemerkt haben, dass es nicht mehr ging. Sie nahm sich eine anderthalbjährige Auszeit von ihrer Arbeit – für sich und ihre Kinder ein wichtiger Schritt. In dieser Zeit ließ sie sich auch zur Trauerbegleiterin ausbilden.

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In ihrer schweren Zeit nach dem Absturz bekam sie viel Hilfe von außen. Deswegen habe die Witwe etwas zurückgeben wollen.

2017 gründete sie den Patrick Sondenheimer Stiftungsfonds mit dem Ziel, trauernde Kinder und Jugendliche professionell zu unterstützen.

„In schwerwiegenden Lebenskrisen brauchen gerade trauernde, junge Menschen qualifizierte Beratung. Wir möchten, dass sie ein Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und Beständigkeit zurückgewinnen", sagt Annika Sondenheimer im RP-Interview, „Und sie sollen zu einem Leben zurückfinden, in dem wieder Raum für Normalität, Zuversicht und Unbeschwertheit ist." Annika Sondenheimer arbeitet mittlerweile wieder als Juristin in der Landesverwaltung.

Stiftungsfonds trägt Titel: „Was macht der Papa jetzt?"

Die Seite des Patrick Sondenheimer Stiftungsfonds trägt die Überschrift „Was macht der Papa jetzt?" Über Patrick Sondenheimer steht darin: „Patrick war Pilot bei der Deutschen Lufthansa, und schon als Kind war es sein Traum, Pilot zu werden."

2014 sei Patrick Sondenheimer zu Germanwings gewechselt, um dort Flugkapitän zu werden. Seine Freunde und Kollegen sollen ihn „Sonde" genannt haben. „Er liebte die Fliegerei über alles …", beschreibt man den Flugkapitän in der Einleitung der Seite.

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Am fünften Todestag plane Annika Sondenheimer ein Benefizkonzert zu Gunsten des Stifungsfonds, der organisatorisch zur Gerresheimer Bürgerstiftung Gerricus gehört.