Gefährliche Graffitis in DüsseldorfPolizei macht „Künstlern“ klare Ansage

Graffiti Düsseldorf

Gefährliche Schmiererei: Sogenannte „Etchings“ wurden in den letzten Tagen mehrfach an Bahnhöfen und in Zügen der Rheinbahn in Düsseldorf entdeckt. Das Symbolfoto zeigt einen Bahnmitarbeiter, der am 14.10.2014 in Hamburg im S-Bahnhof „Stadthausbrücke“ einen mit einem Flusssäure-Graffiti beschmierten Fahrstuhl absperrt.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – Wildgesprühte Graffiti sind für Verkehrsunternehmen leider fast schon ebenso Tagesordnung wie dreiste Schwarzfahrer. Doch die Kritzeleien, die die Rheinbahn in den letzten Tagen entdeckte, sind alles andere als Alltag. 

  • Gefährliche Graffitis in Düsseldorf
  • Polizei ermittelt gegen Täter
  • Ermittler mit klarer Ansage

Es handelt sich um „Etchings“. Das ist zwar kein neuer, dafür aber ein gefährlicher Trend. Die erste Entdeckung machte ein Sicherheitsmitarbeiter am Donnerstag (11. Februar) im U-Bahnhof Nordstraße.

Hier hatte er ein Graffito entdeckt, das verdächtig verlaufen war. So, als ob es mit einer Flüssigkeit aufgetragen wurde.  Nachdem  die Kritzelei gemeldet worden war, wurde schnell klar, wie wichtig diese Entscheidung war.

Weil es sich eben um  diese „Etchings“ handelt. Anders als bei normalen Graffiti wird hier aber keine Farbe verwendet. Stattdessen hinterlassen die „Künstler“ ihre Spuren auf Glasscheiben und anderen Oberflächen mit ätzenden Flüssigkeiten, wie Säure.

Für die Rheinbahn ist das leider kein neues Phänomen. Doch in den letzten Jahren gab es immer weniger Etching-Fälle – bis Weiberfastnacht 2021.

Düsseldorf: Bisher keine Verletzten durch Säurerückstände

„Seit Donnerstag (11. Februar) hat es etwa eine Handvoll neuer Fälle gegeben“, berichtet ein Polizeisprecher im Gespräch mit  EXPRESS. Neben  dem U-Bahnhof Nordstraße wurden auch an den Stationen Steinstraße am Freitag und Tonhalle  am Rosenmontag sowie in einer Bahn weitere „Etchings“ entdeckt.

Bislang wurde zum Glück noch niemand durch Säurerückstände verletzt. Einer der Gründe: Nach den Meldungen reagierte die Rheinbahn schnell und ließ die  gefährlichen Schmierereien sofort aufwändig entfernen. Dafür wurden die drei Bahnhöfe jeweils für einige Stunden gesperrt.

Düsseldorf: Überwachungskameras werden ausgewertet

„Die betroffenen Stellen müssen abgeschliffen und dann intensiv gereinigt werden“, erklärte eine Sprecherin. „Die Kosten sind dabei entsprechend hoch. Auch deshalb wurde Anzeige wegen Sachbeschädigung gestellt.“ 

Bei der Polizei möchte man sich aus ermittlungstaktischen Gründen nicht allzu tief in die Karten gucken lassen. Auf der Suche nach dem oder den Tätern werden aktuell auch die Aufzeichnungen von Überwachungskameras aus Bahnen und U-Bahn-Stationen ausgewertet.

Dazu gibt es nach einem Zeugenaufruf durch die Rheinbahn jetzt auch viele Hinweise.

Düsseldorf: Ermittler machen klare Ansage

„Dabei gilt es in erster Linie zu bestimmen, welche dieser Tags alt und welche frisch sind sowie die benutzte Flüssigkeit zu identifizieren“, heißt es aus dem Polizeipräsidium.

Und obwohl bis Mittwoch (17. Februar) keine weiteren Etching-Fälle hinzukamen, ist die Ansage der Ermittler an die „Künstler“ klar: Fühlt Euch nicht zu sicher! Neben Sicherheitsmitarbeitern der Rheinbahn gehen jetzt nämlich auch uniformierte Beamte und Zivilpolizisten  an den Bahnsteigen verstärkt auf Streife. 

Für Fahrgäste gilt natürlich als erstes, verdächtige Graffiti nicht zu berühren. Sollten sie in der Bahn aber etwas Auffälliges beobachten, werden sie gebeten die Polizei über den Notruf 110 zu verständigen oder die Notrufsäulen direkt am Bahnsteig zu nutzen.