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Irrer ProzessFortuna-Fan hielt sich für „Jesus von Nazareth“

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Hier kennt er sich mindestens so gut aus wie beim Landeskriminalamt und der Fortuna: Fiegen auf dem Flur des Düsseldorfer Amts- und Landgerichts.

von Barbara Kirchner (kir)

  • Seine neue Flamme wurde skeptisch, als sie den alten Wagen von Fiegen sah – für einen Richter nicht gerade standesgemäß.
  • Die Frau erwirkte ein Kontaktverbot vor Gericht. Dagegen soll Fiegen verstoßen, ihr als „Jesus von Nazareth“ Emails geschrieben haben.
  • Der Sachverständigen sagte er: Er habe sich nach der Trennung einer Sekte angeschlossen – die Mitglieder hätten diese Mails geschrieben...

Düsseldorf – Wolfgang Fiegen (57), ehemaliger Mitarbeiter des Landeskriminalamtes (LKA), heute arbeitsunfähiger Rentner, nervt: Einst den Arbeitgeber, dann flog er raus. Und entdeckte eine neue Leidenschaft: Fortuna Düsseldorf. Er wollte sich als Kandidat für den Aufsichtsratsposten wählen lassen. Doch das wurde abgelehnt. Fiegen klagte, der ganze Vorstand musste antreten. Aber dann siegte die Fortuna. Herr Fiegen suchte eine neue Beschäftigung. Über „Parship“. Und fand die schöne Rosalie (39, Name geändert) Tochter eines Oberstudienrates. Um ihr zu imponieren, stellte sich Fiegen als Amtsrichter vor. Fiegen vor Gericht: „Für solche Leute zählen nur Titel.“

Seine neue Flamme wurde skeptisch, als sie den alten Wagen von Fiegen sah – für einen Richter nicht gerade standesgemäß. Doch Wolfgang Fiegen erklärte: „Das ist ein Liebhaberstück. Ich habe noch drei weitere.“

Auch die kleine Mietwohnung passte nicht zu einem hohen Beamten. Die Erklärung: „Das ist eine Eigentumswohnung, und wenn ich die Frau fürs Leben gefunden habe, wird sie gemeinsam neu eingerichtet.“ Den juristischen Slang hat der Gerichtserprobte Fiegen ja drauf. Und so glaubte ihm Rosalie. Dann stand der gemeinsame Urlaub an – in Holland.

„Einen Richter Fiegen gibt es hier nicht“

Die Unterkunft nicht gerade ein Sterne-Palast. Rosalie rief jetzt im Amtsgericht an und bekam die Auskunft: „Einen Richter Fiegen gibt es hier nicht.“ Die Erklärung für die Liebste: „Ich bin jetzt für die organisierte Kriminalität zuständig. Da dürfen die Daten nicht rausgeben.“

Trotzdem war nach vier, fünf Monaten Schluss. Einer Gutachterin erklärte der gefrustete Fiegen: „Sie war geldgierig wie die ganze Familie und hat mich einfach weggeworfen.“

Gutachterin hält Wolfgang Fiegen für kerngesund

Jedenfalls erwirkte die Ex ein Kontaktverbot vor Gericht. Dagegen soll Fiegen verstoßen, ihr als „Jesus von Nazareth“ Emails geschrieben haben. Der Sachverständigen sagte er: Er habe sich nach der Trennung einer Sekte angeschlossen – die Mitglieder hätten diese Mails geschrieben. Doch wer genau, das konnte er nicht sagen.

Eine Gutachterin hält Fiegen trotz seiner Macken für gesund. „Ich weiß gar nicht, warum die Rentenkasse ihn für nicht arbeitsfähig hält“, sagt sie vor Gericht. Und die Richterin meinte: „Da müsste eigentlich überprüft werden, ob das so richtig ist, dass Sie seit Jahren Leistungen beziehen.“

Der Prozess wird fortgesetzt, weil die Zeugin nicht erschienen war.

13 Jahre Slapstick, Krawall und Fremdschämen

Er ist immer für eine Schlagzeile gut, allerdings jeweils eine der irreren Art: Wolfgang Fiegen. Hier die Chronologie seiner Auftritte:

  • Oktober 2006:
  • Juli 2007:
  • August 2009:
  • April 2011:
  • Oktober 2011:
  • August 2013:
  • November 2013:
  • März 2015:
  • April 2015:
  • Oktober 2015:
  • August 2016
  • November 2017:
  • Januar 2018:
  • Januar 2019: