FDP-Politikerin über Farid Bang„Wer ständig vom Sex redet, kommt selbst nicht dazu“

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Marie-Agnes Strack-Zimmermann war am Donnerstag (30. Juli) zu Gast beim Instagam-Format „Machiavelli-Blind-Date“. Dieses Foto wurde auf dem Messeparkplatz während der Motorraddemo im Juli 2020 aufgenommen.

Düsseldorf – Die Debatte um Farid Bang und Düsseldorfs OB Thomas Geisel reißt nicht ab. Und so hat sich jetzt am Donnerstagabend (30. Juli) auch OB-Kandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (MASZ) auf Instagram über diese Zusammenarbeit ausgelassen.

Die FDP-Politikerin war im „Machiavelli-Blind-Date“ des „Machiavelli-Podcast“ von WDR-Cosmo zu Gast. Hier beschäftigen sich Politikjournalist Vassili Golod und Musikjournalist Jan Kawelke mit der Schnittstelle zwischen Rap und Politik, wo die aktuelle Situation in Düsseldorf thematisch natürlich wie die Faust aufs Auge passt.

In einer Live-Schalte treffen die Journalisten dabei auf Social Media jeweils auf einen „Dating-Partner“ der „anderen Seite“, ohne zu wissen, mit wem sie die nächste Stunde quatschen müssen. Und so traf Rap-Experte Kawelke eben auf Strack-Zimmermann.

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Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Interviewpartner enttäuscht, weil sie von Gedichten einschläft

Mit ihrer direkten Art hielt die OB-Kandidatin natürlich auch hier nicht hinterm Berg. Kawelke startet das „Date“, indem er voller Begeisterung ein Gedicht von Erich Kästner vortrug. Die Begeisterung schwappt aber nicht so wirklich über: Strack-Zimmermann sagte zwar, dass ihr fast Tränen gekommen sind, allerdings kann sie nicht mehr genau erinnern, bei welchem Vers. Sie ist „zwischendurch eingenickt. Das ist mein Problem bei Gedichten“, gestand sie.

Für Jan Kawelke eine Enttäuschung. Doch nachdem er diese Aussage erst einmal verdaut hatte, nahm das Gespräch einen humorvollen und spannenden Verlauf.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Die Texte von Farid Bang findet sie billig

Die Folge: Natürlich lässt das Thema Farid Bang nicht lange auf sich warten. die FDP-Frau hat eine klare Meinung sowohl zu Farid Bang als auch zu seiner Zusammenarbeit mit OB Geisel:

Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Ist das Sexleben von Farid Bang wirklich so toll, wie er es immer darstellt?

Sie findet es zwar interessant, andere Wege zu gehen, um Menschen zu erreichen, die man auf konventionellen Wegen nicht erreicht, „aber Farid Bang auszusuchen, dessen jedes zweite Wort 'ficken' ist ... Ich weiß gar nicht, ob der das noch tut, weil der da immer nur drüber redet. Es ist ja bekannt: Hunde die beißen, die bellen nicht. Das ist eine Beurteilung aus meinem reichhaltigen Leben: Dass wenn Leute ständig vom Sex reden gar nicht mehr dazu kommen es auch zu tun. Aber das ist ein anderes Thema, jetzt werden wir wieder seriös“, schmunzelte sie. 

Auch deshalb wundert sich MASZ, dass ein Stadtoberhaupt ausgerechnet einen Skandal Rapper auswählt. „Und wenn man das macht, dann muss man auch damit rechnen, dass man einem Shitstorm ausgesetzt wird. Und dann sollte man sich mal darauf vorbereiten, warum man gerade den genommen hat.“

Denn sie hätte Farid Bang auf keinen Fall für eine Zusammenarbeit ausgewählt: „Ich fand's total daneben. Aber klar müssen wir junge Leute erreichen“.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Sie gibt zu, von Rap zu wenig versteht

Einen Gegenvorschlag oder Plan, wie sie junge Menschen erreichen will, konnte sie allerdings nicht liefern. Die FDP-Politikerin gibt aber zu: „Ich würde keinen Rapper einladen, weil ich von der Szene zu wenig verstehe und weil ich es schwierig finde, mich auf einem Terrain zu bewegen, das ich nicht wirklich glaube, einschätzen zu können.“

Sie hätte sich mit den jungen Leuten aus ihrem Team unterhalten: „Wen könnte man nehmen? Wer macht coolen Rap, ohne ausschließlich sexistische Sprache zu benutzen? Also letzteres käm für mich überhaupt nicht infrage, weil andere Menschen zu bashen, aufgrund ihres Geschlechtes, das find ich einfach zum Kotzen. Und dann hätte ich mich doch mal schlau gemacht. Wo macht es Sinn oder wo macht es keinen Sinn. Und was ich Herrn Geisel vorwerfe: Dass es sich überhaupt nicht schlau gemacht hat. Irgendeiner hat gesagt: ‚Mensch mach das doch‘ und dann hat er es halt gemacht und anschließend gemerkt, dass ihm das entglitten ist.“

Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Die Zeit nach der Politik kann gerne noch auf sich warten lassen

An die Zeit nach der Politik denk Strack-Zimmermann zwar bereits, die muss aber nicht sofort kommen: „Ich genieße den Augenblick, weil ich weiß: Irgendwann kommt was anderes. Und das ist einfach okay.“

Nach der Politik würde sie gerne mehr Motorrad fahren, Zeit mit ihrer Familie verbringen, viel Reisen und vielleicht hat sie auch mal wieder Lust auf ein Ehrenamt. „Es gäb genug zu tun. Mir wäre nicht langweilig, aber es darf noch ein bisschen warten.“