Kita-Kind (3) gestorbenViersen: Ermittler widersprechen Bericht über frühere Vorfälle

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Bemalte Steine liegen am 23. Mai 2020 vor dem Eingang der Kindertagesstätte in Viersen.

von Michael Kerst (mik)Nathalie Riahi (nari)

Viersen – Dieser Artikel wurde aktualisiert am 25. Mai - Der Tod eines dreijährigen Kindes in einer Viersener Kita hat für viele Emotionen unter den Menschen in Viersen und Umgebung gesorgt.

Die Stadt hat daher an die Bevölkerung appelliert, keine Gerüchte zu verbreiten und auf Vorverurteilungen zu verzichten. „Wir verstehen, dass der schreckliche Verdacht viele Menschen bewegt. Der Umstand, dass aufgrund der laufenden Ermittlungen mehr Fragen bestehen als Antworten mitgeteilt sind, trägt sicher zur Unsicherheit bei“, hieß es auf der Facebook-Seite der Viersener Rathauses.

Viersen: Obduktion bestätigt Tod durch Fremdeinwirkung

Die Bestürzung in der Stadt sei groß, sagte ein Stadtsprecher. Die Menschen hätten begonnen, Kerzen und Kuscheltiere vor der Kita abzulegen, um ihr Mitgefühl auszudrücken.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Unter Verweis auf die noch laufenden Ermittlungen wollten Polizei und Staatsanwaltschaft auch am Samstag (23. Mai) zunächst keine weiteren Angaben machen.  Eine Obduktion hatte nach Angaben der Ermittler bestätigt, dass das Kind „durch Fremdeinwirkung zu Tode gekommen“ war.

Bisher bleibt die genaue Todesursache des Kindes aber weiter offen.

Kita in Viersen: Kein Zusammenhang mit Brandstiftung

Ein Zusammenhang zu einer Brandstiftung in einer Kita in Viersen bestehe allerdings nicht, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Samstag (23. Mai).

Anfang der Woche war dort ein Feuer gelegt worden, das erheblichen Schaden an dem Gebäude angerichtet hatte. Keine Angaben machen die Ermittler dazu, ob das Feuer in der Kita gelegt wurde, in der das Verbrechen geschehen sein soll

Notarzteinsatz in Kita: Dreijähriges Kind atmet nicht mehr

In einer städtischen Kindertageseinrichtung in Viersen war es am 21. April zu einem Notarzteinsatz gekommen. Ein Kind atmete plötzlich nicht mehr!

Aufgrund einer medizinisch unklaren Lage verständigte das Krankenhaus am 29. April die Polizei. Das dreijährige Mädchen verstarb nur einige Tage später, am 4. Mai.

Viersen: Ehemalige Erzieherin in U-Haft

Eine 25-jährige Tatverdächtige befindet sich seit dem 20. Mai in Untersuchungshaft.

Umfangreiche Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft Mönchengladbach sowie das Ergebnis einer rechtsmedizinischen Untersuchung führten zu dem Verdacht, dass das Mädchen durch Fremdeinwirkung zu Tode gekommen ist.

Der Tatverdacht richtet sich gegen eine ehemalige Erzieherin der Kindertagesstätte.

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Die Ermittler nahmen sie am Dienstag (19. Mai) fest.

Die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach führte sie am Folgetag einem Haftrichter vor. Er ordnete wegen des Verdachts des Mordes Untersuchungshaft an. Derzeit führen Polizei und Staatsanwaltschaft noch weitere Ermittlungen durch.

Am Montag widersprachen Mordkommission und Staatsanwaltschaft energisch Berichten einer Agentur, es habe bereits vor der Tat Ermittlungen gegen die Erzieherin gegeben. Wörtlich heißt es in der am Abend verbreiteten Presseerklärung: „Es ist unzutreffend, dass gegen die Beschuldigte schon zu einem früheren Zeitpunkt wegen Übergriffen auf Kinder in Kindertagesstätten ermittelt worden sei. Weder der Polizei noch der Staatsanwaltschaft lagen vor der hier in Rede stehenden Tat diesbezügliche Hinweise vor. Derartige Falschbehauptungen und weitergehende Spekulationen sind dem Erfolg der Ermittlungen nicht dienlich und vergrößern das Leid der Angehörigen und Betroffenen.“ (nari)