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Er ist eine Düsseldorfer LegendeMarius Müller-Westernhagen wird 70 Jahre alt

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In Düsseldorf geboren: Marius Müller-Westernhagen wird 70.

von Michael Kerst (mik)

Düsseldorf – Die Frage treibt mich in diesen Tagen um: Ist man ein Fan eines Sängers, wenn man reihenweise dessen Lieder mitsingen kann? Wird wohl so sein – dann bin ich ein Fan von Marius Müller-Westernhagen. Der „nullt“ jetzt, wird – eigentlich unglaublich! – 70 Jahre alt. Also, es ist Zeit für eine Düsseldorf-Hommage …

Aufgewachsen ist er im wenig noblen Heerdt

Wie sang er doch vor genau 40 Jahren in einem seiner Songs auf dem legendären Album „Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz“: „Mit 18 rannt' ich in Düsseldorf rum, war Sänger in ’ner Rock’n’Roll-Band. Meine Mutter nahm mir das immer krumm – ich sollt' was Seriöses werden …“ und zwei Strophen später „Nach jedem Gig zum »Hühnerhugo«, dort verfraßen wir unser Geld …“

Spurensuche: Die Heesenstraße im linksrheinischen Stadtteil Heerdt – hier ist der Mann mit dem sperrigen Vornamen und dem noch sperrigeren Nachnamen aufgewachsen, nachdem er am 6. Dezember 1948 in Düsseldorf geboren worden war.

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Die Straße ist ganz sicher keine der Düsseldorfer Nobelmeilen, liegt schon fast in einem Industriegebiet, ziemlich nahe an einem sozialen Brennpunkt.

Sein Vater war schon eine Berühmtheit

An der Heesenstraße lebte die vierköpfige Familie Müller-Westernhagen: Vater Hans war in Düsseldorf eine Art Berühmtheit, gehörte als Schauspieler zum Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses – unter dessen bis heute wohl legendärsten Intendanten Gustaf Gründgens.

Mutter Lieselotte Müller-Westernhagen war Angestellte, Marius’ Schwester Christiane ist zwei Jahre älter als er.

Und woher hat Westernhagen seinen ein wenig exotischen Vornamen? Die Auflösung: Als er vor 70 Jahren das Licht der Welt erblickte, spielte sein Vater am Schauspielhaus gerade in einem Drama mit dem Titel „Marius“ – so einfach ist das manchmal.

Mit 15 ergatterte Westernhagen die erste Hauptrolle

Auch den Sohn zog es zunächst auf die „Bretter, die die Welt bedeuten“ – er wollte ebenfalls Schauspieler werden und tat das auch mit überraschendem Erfolg: Schon als 15-Jähriger spielte er 1963 seine erste Hauptrolle in einem Fernsehfilm mit dem Titel „Die  höhere Schule“.

Es folgten 24 weitere Filme, darunter sein berühmtester „Theo gegen den Rest der Welt“ 1980, der zurzeit angesichts des runden Geburtstages in sämtlichen dritten Programmen rauf und runter genudelt wird. (Kleine Zwischenbemerkung: Dass Marius 1970 in dem Film „Express“ spielte, freut den Autor dieser Zeilen ganz persönlich …)

Neben Schimanski im Tatort gespielt

Im „Tatort“ war er etliche Male zu sehen, auch an der Seite von „Schimanski“ Götz George.

Die Film-Karriere lief bis 1987 – aber parallel startete der Sänger Marius Müller-Westernhagen durch: „Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz“ ging weit über eine Million-mal über die Ladentheke und enthielt mit Aufreger-Songs wie „Dicke“ und „Zieh’ Dir bloß die Schuhe“ aus auch einige – aus heutiger Sicht – Klassiker des Sängers. Der Titelsong ist reinster Rock’n’Roll.

Ähnlich erfolgreich dann 1987 das Album „Westernhagen“ mit dem Lied „Freiheit“ und 1990 das Album „Halleluja“ mit dem Tophit „Sexy“,  Liedern, bei denen ich – wäre ich jemals live bei einem Westernhagen-Konzert gewesen – ohne Zweifel das Feuerzeug raus geholt hätte.

Seine Meisterwerke werden sogar von Heino gecovert

Ach ja, und dann ist da ja noch mein absoluter Lieblingssong aus der Feder des Meisters: „Willenlos“ vom Album „Affentheater“ (1994).

Das Lied habe ich tatsächlich live gehört, allerdings mit einem etwas anderen Düsseldorfer Sänger: Heino hat ihn 2013 höchst erfolgreich gecovert. Und als er „Willenlos“ beim EXPRESS-„Festzelt der Stars“ sang, waren einige Kollegen ein wenig irritiert, wie laut ich mitsang …

Und Marius selbst, wie wichtig ist ihm sein „Siebzigster“? Vor fünf Jahren, zum 65. also, hat er gesagt: „Der 6. Dezember ist für mich nur ein weiterer Tag in einem nach wie vor aufregenden Leben.“

Er will noch lange nicht in Rente

Und an Rente ist bei dem „Armani-Rocker“ (wie ihn die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ einmal nannte) ohnehin nicht zu denken: Im August noch reiste er mit seiner „Unplugged“-Tour quer durch Deutschland – und seine Frau Lindiwe Suttle, die er 2017 geheiratet hatte, stand mit auf der Bühne.

In Düsseldorf allerdings „rennt er“ mit 70 weniger rum – eigentlich schade!