Einzigartig: der Kö-Bogen IIMitten in Düsseldorf steht jetzt ein grüner Hügel

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Nie gesehene Perspektive in einer Großstadt: der grüne Hainbuchen-Hügel. Im Hintergrund: das Gebäude von „P&C“ und der Turm der Johanneskirche.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – Stillstand wegen Corona? Nicht in der Düsseldorf! Denn mitten in der City wird auch in der Krise weiter fleißig gewerkelt. So wird auf der Mega-Baustelle rund um das Dreischeibenhaus mittlerweile dem grauen Baustaub der Rang von grüner Pflanzenpracht abgelaufen.

Dabei sah es vor einigen Wochen noch gar nicht daran aus, als die Fassade des Kö-Bogen II einen neuen, wortwörtlich natürlichen „Anstrich“ verpasst bekam. Im Januar wurde nämlich die Bepflanzung angeliefert.

Düsseldorf: Acht Kilometer Hainbuche machen das Ingenhoven-Tal zur grünen Wand

Hundertfach schwebten Buchenhecken-Teile an Kranhaken über den Gründgens-Platz, bevor sie von waghalsigen Industriekletterern an ihren Platz geleitet und installiert wurden. Doch statt in sattem Grün, glänzte die Sträucher in mausgrau. Und genau das hat sich jetzt geändert.

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Denn wer aktuell Richtung Schadowstraße – natürlich mit der gebotenen sozialen Distanz – flaniert, der kann Düsseldorfs neuen, grünen Hügel gar nicht übersehen. Und um den entstehen zu lassen, war großer Aufwand nötig.

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Insgesamt wird das sogenannte „Ingenhoven-Tal“ nämlich mit rund acht Kilometer Hainbuche begrünt. Alter der etwa 30.000 einzelnen Sträucher: fast vier Jahre. Denn schon 2016 wurden sie gesät, damit sie ausreichendes Wurzelwerk entwickeln, um von dem eigens für das Projekt entwickelten Bewässerungssystem besten versorgt zu werden.

Übrigens: Die genau 1,30 Meter hohen Hecken sind nicht nur zum Schmuck der Fassade und Bewundern von der benachbarten Liegewiese da. Nein, denn sie schlucken den Lärm der Stadt und binden ordentlich Feinstaub und CO2.

Düsseldorf: Das Projekt „Kö-Bogen II“ kostet 500 Millionen Euro

Und das freut nicht nur die Besucher des Hightechbaus, sondern auch die Mieter. Die ziehen nämlich trotz Corona schon wie geplant Ende Mai ein. Den Anfang macht hier die Modekette „TK Maxx“, die in ihrem Store 3500 Quadratmetern Verkaufsfläche zur Verfügung hat.

Weitere, bisher bekannte Mieter sind „Aldi“, „Mango“ und „DM“. Spekuliert wird auch, dass „H&M“ in eines der beiden Kö-Bogen II-Gebäude einzieht, nachdem man auf der Kö Platz für das „Zalando“-Outlet machen muss (hier lesen Sie mehr).

Insgesamt bietet das 500-Millionen-Euro-Projekt 25.000 Quadratmeter für den Einzelhandel und Gastronomie. Dazu gibt es in den oberen Etagen rund 4500 Quadratmeter Platz für Büros.

Düsseldorf: Glasfassade des Kö-Bogen II glänzt bald mit einem 112 Meter langen LED-Band

Neben der grünen Treppe am Gründgens-Platz bekommt das Ingenhoven-Tal auch auf der anderen Seite, Richtung Schadowstraße, ein weiteres, gerade in der Dunkelheit, unübersehbares Highlight: Das wahrscheinlich größte LED-Band der Landeshauptstadt.

Auf dem ersten Teil, der am Ende 112,5 Meter langen und und fünf Meter Konstruktion, flimmert jetzt schon die erste Werbung. Nach der Eröffnung soll die Fassade laut Investor jeweils 16 Stunden am Tag erleuchtet werden. Unter der Woche zwischen 7 und 23 Uhr sowie am Wochenende von 8 bis 24 Uhr.

Vor der Corona-Krise war die große Eröffnungsparty für den Kö-Bogen II im Herbst 2020 geplant. Ob der Termin jetzt noch haltbar ist, ist unklar.