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Dunkelziffer gigantischNeue Corona-Studie in Düsseldorf mit schockierendem Ergebnis

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Eine Mitarbeiterin führt einen Corona-Test durch (Symbolfoto).

von Volker Geissler (vog)

Düsseldorf – Der Titel der Studie wird sich für die meisten anhören wie böhmische Dörfer: „Seroprävalenz Covid-19 Düsseldorf: SERODUS I & II“. Doch der Inhalt ist ein echter Hammer! Denn ihr Ergebnis zeigt, dass sich bei jungen Menschen und einer bestimmten Berufsgruppe bisher mehr als doppelt so viele Menschen mit dem Virus  infiziert haben, als bisher bekannt war.

  • Neue Corona-Studie in Düsseldorf
  • Studie wurde in zwei Gruppen durchgeführt
  • Ergebnis schockiert: Die Dunkelziffer ist gigantisch

Gemeinsam mit der Stadt haben die Uniklinik und die Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität seit November 2020 eine repräsentative Studie zur Verbreitung von Antikörpern gegen das Virus durchgeführt.

Corona-Studie an jungen Menschen in Düsseldorf

Die Studie wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Die erste umfasste junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren, die zweite Beschäftigte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes.

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Das erstaunliche Ergebnis in beiden Fällen: Auf jeweils 100 positiv getestete Menschen kommen weit über 100 weitere, die bereits eine Corona-Infektion überstanden haben. In den meisten Fällen, weil sie sie gar nicht bemerkt haben und auch keine Symptome zeigten.

Ausgewählt wurden die beiden Gruppen, weil die Gruppe junger Menschen in Düsseldorf die höchste Inzidenz aufweist und Beschäftigte von Feuerwehr und Rettungsdienst bei Einsätzen durch Kontakte einer besonders hohen Gefahr ausgesetzt sind.

Gigantische Dunkelziffer: Nur 43,1 Prozent wissen von Corona-Infektion

Bei den jungen Probanden wurden mehr als 2000 Menschen getestet, bei 3,1 Prozent wurden Antikörper festgestellt.

Aus dieser Gruppe wussten allerdings nur 43,1 Prozent, dass sie bereits mit dem Virus infiziert waren – also nicht einmal jeder Zweite. Hochgerechnet ergibt sich eine gewaltige Dunkelziffer, bei der der Wert bei Männern übrigens größer ist als bei Frauen.

Demnach kommen auf 100 Menschen, bei denen Covid-19 festgestellt wurde, 130 weitere, die die Erkrankung unbemerkt überstanden haben.

Ergebnisse noch deutlicher bei Feuerwehr in Düsseldorf

Im zweiten Bereich der Studie wurden rund 700 Beschäftigte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes getestet, hier waren die Ergebnisse sogar noch deutlicher.

4,4 Prozent der Getesteten hatten Antikörper gebildet, ganzen 41,2 von ihnen war eine vorherige Erkrankung mit dem Virus bewusst.

Im Umkehrschluss bedeutet das in dieser Gruppe, dass auf 100 bekannte Fälle 140 weitere unentdeckte kommen.

Professor zieht folgende Schlüsse aus Corona-Studie

Prof. Dr. Nico Dragano vom Institut für Medizinische Soziologie und an der Studie verantwortlich beteiligt, empfiehlt als Reaktion insbesondere auf die Ergebnisse der ersten Gruppe: „Testmöglichkeiten sollten zielgruppengerecht beworben, niedrigschwellig angeboten und die Prävention stärker auf die Bedürfnisse junger Menschen ausgerichtet werden.“

Noch mehr und vor allem großflächige Tests sollten laut Stadt die Konsequenz sein, damit weniger Erkrankungen unerkannt bleiben.

Denn rechnet man die Ergebnisse der Studie hoch und gleichzeitig auf die bislang mehr als 16 000 erkannten Infektionen im Stadtgebiet um, kommt man auf eine heftige Zahl: In Düsseldorf hatte bereits jeder 16. Einwohner Corona – bemerkt oder unbemerkt!