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Düsseldorfer SerienkillerSo brutal schlachtete Peter Kürten seine Opfer am Rhein ab

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Ein symbolträchtiges Bild: Ein Hut liegt auf den Rheinwiesen, im Hintergrund die alte Oberkasseler Brücke und rechts die Häuser des Kaiser-Friedrich-Rings. Der Hut gehört der von Peter Kürten ermordeten Ida Reuter.

von Michael Kerst (mik)

Düsseldorf – Der Serienmörder Peter Kürten – vor genau 90 Jahren wurde er festgenommen. Er gilt als „Jahrhundert-Mörder“. Der EXPRESS zeichnet in einer Serie einen der spektakulärsten Kriminalfälle der Geschichte nach – und er spielt in Düsseldorf.

Es ist ein Phänomen, das Opferschützer seit jeher beklagen: In Mordfällen interessieren sich Ermittler und Öffentlichkeit vor allem für den Täter und viel zu wenig für die Menschen, denen er etwas angetan hat.

Deshalb hier ein Blick auf die Opfer der Morde und Mordversuche des Peter Kürten – nicht auf alle, aber wenigstens auf eine Auswahl.

Opfer des Düsseldorfer Serienmörders Peter Kürten: Apollonia Kühn

Eines der ersten Opfer von Peter Kürten ist Apollonia Kühn. Gegen 21 Uhr am 2. Februar 1929 attackiert er die Frau auf der Bertastraße in Flingern, die – aus heutiger Sicht überraschend – noch kaum bebaut ist.

Mit einer Schere sticht Kürten mehrfach auf die Frau ein. Die Spitze der Schere bleibt im Kopf des Opfers stecken. Er ist sicher, die Frau getötet zu haben und versteckt sich in der Nähe.

Aber Apollonia Kühn überlebt wie durch ein Wunder, kann sich in ihre nahe Wohnung retten. Kürten kehrt noch am selben Tag an den Tatort zurück, am folgenden Tag sogar noch einmal.

Opfer des Düsseldorfer Serienmörders Peter Kürten: Hubertine Meurer

Am 25. Oktober 1929 ist Peter Kürten wieder „auf der Jagd“. Auf dem Hellweg spricht er die 34-jährige Hubertine Meurer an – und auch sie lässt sich auf einen Spaziergang mit ihm ein. Sie sprechen sogar über eine andere Tat Kürtens, den Mordfall Scheer.

Als die Frau misstrauisch wird, streckt sie Kürten mit einem Hammerschlag auf die Schläfe nieder. Das Opfer schreit, der Täter schlägt immer wieder mit dem Hammer auf es ein. Noch am selben Abend greift er auf die selbe Weise Klara Wanders im Hofgarten an – dabei bricht der Hammer ab!

Opfer des Düsseldorfer Serienmörders Peter Kürten: Ida Reuter

Trotz der Angst vor dem Düsseldorfer Serienmörder – die Menschen fassen Vertrauen zu Peter Kürten. Am 29. September 1929 spricht er am Hauptbahnhof die Hausangestellte Ida Reuter an, spaziert mit ihr über die Rheinbrücke nach Oberkassel, führt die Frau an eine Stelle, wo er nur einen Monat früher ein anderes Opfer, Gertrud Schulte, attackiert hat.

Unvermittelt schlägt Kürten Ida Reuter mit einem Hammer gegen die Schläfe, schleppt sie in die Rheinwiesen und sie mit weiteren Hammerschlägen. Die Tote beschwert er mit Kieseln und wirft sie in den Rhein.

Opfer des Düsseldorfer Serienmörders Peter Kürten: Rosa Ohliger

Kürten mordet sogar ganz in der Nähe seiner eigenen Wohnung an der Mettmanner Straße: Am 8. Februar 1929 trifft er auf der Behrensstraße die neunjährige Rosa Ohliger, die sich verlaufen hat. Er bietet an, das Kind nach Hause zu bringen.

Auf dem Baustellengelände der Städtischen Badeanstalt (heute: Düsselstrand) sticht er dann immer wieder mit seiner Schere auf das Mädchen ein und tötet es. Kürten geht danach ins Kino, kehrt dann an den Tatort zurück und zündet die Leiche mit Petroleum an.

Opfer des Düsseldorfer Serienmörders Peter Kürten: Elisabeth Dörrier

Auch die „Kino-Meile“ an der Graf-Adolf-Straße nutzt Kürten, um seine Opfer zu finden: Hier trifft er am 11. Oktober 1929 die 22-jährige Elisabeth Dörrier, geht mit ihr in sein Stammlokal, ein Brauhaus an der Oststraße. Sie willigt ein, mit in seine Wohnung zu kommen – aber stattdessen führt er sie an die Düssel, schlägt sie mit einem Hammer nieder und vergewaltigt sie.

Kürten glaubt, Elisabeth Dörrier sei tot, aber sie wird am nächsten Morgen gefunden, stirbt jedoch nach 36 Stunden im Krankenhaus.

Opfer des Düsseldorfer Serienmörders Peter Kürten: Maria Hahn

Am Hansaplatz trifft Peter Kürten am 8. August 1929 die Hausangestellte Maria Hahn, verabredet sich drei Tage später mit ihr. Sie fahren gemeinsam ins Neandertal. Auf dem Rückweg in Gerresheim tauschen sie zuerst Zärtlichkeiten aus, aber plötzlich würgt Kürten die Frau und ersticht sie mit seiner „Kaiserschere“.

Diesmal trinkt er das Blut des Opfers – muss sich dann aber übergeben. Am Tag nach der Tat kehrt er zurück und verscharrt das Opfer. Zu diesem „Grab“ kehrt er häufiger zurück.

Opfer des Düsseldorfer Serienmörders Peter Kürten: Rudolf Scheer

Der 54-jährige Invalide Rudolf Scheer ist eine der wenigen männlichen Opfer von Peter Kürten: Nach dem Mordversuch an Apollonia Kühn und dem Mord an Rosa Ohliger ist er täglich auf der Suche nach neuen Opfern.

Am 12. Februar 1929 trifft er auf dem Hellweg bei den Schrebergärten auf Scheer, der angetrunken aus einer Wirtschaft kommt. Kürten stich – wieder mit der „Kaiserschere“ – immer wieder zu. Er versucht, das Blut des Opfer zu trinken, stößt es dann eine Böschung hinunter.

Opfer des Düsseldorfer Serienmörders Peter Kürten: Gertrud Schulte

An der Straßenbahnhaltestelle am Luegplatz in Oberkassel spricht Kürten am 25. August 1929 die 26-jährige Hausangestellte Gertrud Schulte an, gibt sich als Postbeamter aus und überredet sie zu einem Besuch auf der Neusser Kirmes.

Auf dem Rückweg lässt er sie am Heerdter Rathaus aussteigen, führt sie zu den Rheinwiesen und bedrängt sie sexuell. Als sie sich wehrt, sticht Kürten mit einem Dolch zu, dessen Spitze in einem Wirbelknochen stecken bleibt. Das Opfer überlebt schwer verletzt.

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Die Mordwaffen des Düsseldorfer Serienkillers Peter Kürten

Peter Kürten ist nicht wählerisch bei der Wahl seiner Mordwaffen. Viele Taten begeht er mit der „Kaiserschere“, die so hieß, weil an den Griffen die Portraits des letzten deutschen Kaiserpaares eingraviert waren.

Die Schere lässt er sogar nachschleifen, nachdem bei einer Tat die Spitze abbricht. Aber er tötet seine Opfer auch mit Schlägen eines Hammer oder Stichen eines Dolches.