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Düsseldorfer Dichter am HörerHeinrich-Heine-Institut liest Texte am Telefon vor

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Dr. Sabine Brenner-Wilczek, Direktorin des Heinrich-Heine-Instituts.

von Nathalie Riahi (nari)

Düsseldorf – Das ist eine ganz besondere Aktion, die sich das Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf in Corona-Zeiten ausgedacht hat – und die bestens ankommt.

Da es derzeit wie alle städtischen Kulturinstitute für Publikumsverkehr geschlossen ist, können Heine-Fans im Moment nicht in der Bibliothek stöbern oder sich das Museum ansehen.

Heine-Institut: Ob Lyrik oder Prosa – Anrufer können Wünsche äußern

Damit sie dennoch nicht auf Texte ihres Lieblingsdichters verzichten müssen, gibt es seit einigen Wochen das Projekt „Heine am Hörer". Jeden Montag zwischen 11 und 12 Uhr lesen Mitarbeiter des Heinrich-Heine-Instituts Anrufern einen Heine-Text vor.

Alles zum Thema Corona

Ob Lyrik oder Prosa – mit seinen Themen wie Heimat und Exil sowie Liebe und Satire hat der größte Sohn Düsseldorfs bis heute nichts an Aktualität eingebüßt. Und so stand das Telefon auch beim Auftakt der Aktion am 6. April nicht still, als Dr. Sabine Brenner-Wilczek, Direktorin des Heinrich-Heine-Instituts, unter 0211-8995571 die Anrufe entgegen nahm.

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„Es gab rund 60 Anrufe, von denen ich 30 zeitlich entgegen nehmen konnte", sagt die Direktorin, die an diesem Tag den Anrufern romantisch-revolutionäre Texte von Heinrich Heine vorlas. Allesamt hatte sie persönlich ausgewählt. Etwa ein Dutzend hat sie pro Anrufer-Stunde zur Auswahl, zu verschiedenen Themen.

Heine-Institut: Mitarbeiter lesen ihre Lieblingstexte vor

Das ist Bestandteil der Aktion. Alle Mitarbeiter, die dabei mitmachen, suchen ihre Lieblingstexte des Dichters aus und lesen dann jedem Anrufer einen Text vor.

„Mit diesem Angebot wollen wir alle Menschen erreichen, die auch in Zeiten von Homeoffice und sozialer Distanz ihren Heine vermissen. Lachen, weinen, sich freuen, sich ärgern – Heine-Texte können sämtliche Emotionen freisetzen", so Brenner-Wilczek.

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Auch die wissenschaftliche Volontärin des Heine-Instituts, Vanessa Mittmann, hat schon an einem Montag Heine am Hörer vorgelesen.

Die Idee hatte sich das Team zusammen überlegt. „Unser Grundgedanke war: Wie können wir den Menschen in diesen Zeiten, wo unser Institut geschlossen ist, Heine nahe bringen? Wichtig war uns dabei die persönliche Ansprache und dass wir individuell auf die Anrufer reagieren", erklärt sie.

Und das hat die Anrufer am meisten überrascht: Denn sie waren davon ausgegangen, dass sich am anderen Ende der Leitung ein Band einschaltet mit einer Stimme, die Heine-Texte vorträgt.

Heine am Hörer: Sogar aus Japan kam ein Anruf

„Viele waren unglaublich beglückt, dass es eine persönliche Ansprache gab." Denn jeden Montag zur angegebenen Zeit ist ein anderer Mitarbeiter am Telefon und begrüßt die Anrufer mit seinen individuell ausgesuchten Texten. Das Repertoire ist groß.

Ob Heines „Le Grand", aus dem „Buch der Lieder" oder Heines „Reisebilder" – „Wir fragen nach, zu welchem Thema der Anrufer etwas hören möchte. Ich habe zum Beispiel einem Pärchen aus einem betreuten Wohnen Liebes-Lyrik vorgelesen. Es gab auch Anrufer aus Altenheimen, die sich unglaublich freuten. Oder aus dem Ausland. Sogar aus Japan rief uns jemand an. Heine-Fans gibt es auf der ganzen Welt."

Es ginge ihr und ihrem Team darum, auch Menschen Heine in diesen Zeiten nahe zu bringen, die nicht digital unterwegs sind - und aufgrund der Corona-Situation nicht ins Institut kommen können. „Daher die Idee mit dem Telefon. Zwei bis drei Minuten dauert ein Telefonat. Alle sind unglaublich wohltuend. Nicht nur für die Anrufer, auch für uns."

Und auch die Verabschiedungs-Formel gehört mittlerweile fest dazu: „Lesen Sie Heine – und bleiben Sie gesund."

Heine am Hörer: Am 11. Mai ist es wieder so weit

Für alle, die digital ausgestattet sind, ist das Heinrich-Heine-Institut bei Facebook und Instagram vertreten. Unter dem Titel „Heine für Zuhause" veröffentlicht das Institut dort Videos, in denen Mitarbeiter Heine-Texte rezitieren und zudem Bastelanleitungen aus dem Bereich der Museumspädagogik veröffentlichen.

Am Montag (11. Mai) liest Sabine Brenner-Wilczek am Telefon wieder Heine-Texte vor. Interessierte können sich zwischen 11 und 12 Uhr unter der Rufnummer 0211-8995571 melden.