Düsseldorfer AltstadtParty-Idioten stören Feuerwehr beim Einsatz

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Die Partygänger auf der Kurze Straße sind im Sommer 2020 des öfteren aufgefallen – etwa durch Massenansammlungen, ohne den nötigen Corona-Abstand einzuhalten. Dieses Foto entstand am 27. Juni 2020. Polizei und OSD räumten die Kurze Straße, weil sie zu voll war.

von Nathalie Riahi (nari)

Düsseldorf – Gegen 1.45 Uhr am frühen Sonntagmorgen ist ein Anruf bei der Leitstelle der Feuerwehr Düsseldorf eingegangen: Sie wurde zur Kurze Straße gerufen, weil aus einem Kellerschacht eines Gebäudes Rauch nach draußen drang.

Wirtin des Altstadt-Lokals „Knoten" an der Kurze Straße verhielt sich vorbildlich

Die Wirtin des Altstadtlokals „Knoten", Isa Fiedler, bemerkte in den frühen Morgenstunden Brandgeruch und eine Rauchentwicklung aus dem Keller ihrer Kneipe. Ihr Verhalten war vorbildlich: Sofort räumte sie das Lokal, schickte alle Gäste hinaus.

„Wir haben alles abgesucht, konnten aber keinen Brand ausfindig machen. Da haben wir sofort die Feuerwehr angerufen", sagt Isa Fiedler, die auch die Sprecherin der Düsseldorfer Altstadt-Wirte ist.

Wenige Minuten nach der Alarmierung trafen die Kräfte der Feuerwachen Hütten- und Münsterstraße, ein Sonderfahrzeug der Wache Posener Straße und der städtische Rettungsdienst auf der Kurze Straße ein. Unter Leitung des Führungsdienstes begannen sie mit der Erkundung der Lage und Einleitung erster Maßnahmen.

Düsseldorfer Altstadt: Müll und Zigarettenabfälle kokelten in Lichtschacht

Schnell gelang es den Einsatzkräften, die Ursache der Feuermeldung zu lokalisieren: In einem Lichtschacht kokelte eine nicht unbeachtliche Menge an Unrat und Zigarettenabfällen vor sich hin. Der dabei aufsteigende Rauch wurde von der in der Nähe befindlichen Lüftung angesaugt und dadurch im Kellerbereich verteilt.

Nachdem das Brandgut aus dem Schacht entfernt und abgelöscht wurde, machten sich die rund 34 Einsatzkräfte nach einer knappen Dreiviertelstunde wieder auf den Rückweg zu ihren Wachen.

„Zum Glück hatten wir geöffnet. Was wäre gewesen, wenn es zu einer Zeit passiert wäre, wo der Knoten geschlossen hat? Ich bin erleichtert, dass alles gut gegangen ist."

Zumal Isa Fiedler, die seit 22 Jahren den „Knoten“ betreibt, das Gebäude und den Keller wie ihre Westentasche kennt und dadurch die Einsatzkräfte genau über die örtlichen Begebenheiten informieren konnte, so dass sie schnell fündig wurden.  Isa Fiedler am Sonntagmittag zum EXPRESS: „Ich habe schon den Vermieter informiert. Das Gitter wird jetzt so abgesichert, dass so etwas nicht mehr passieren kann."

Feuerwehr-Einsatz in Düsseldorf: Partygänger verhielten sich völlig daneben

So besonnen das Handeln von Isa Fiedler war, so idiotisch und besorgniserregend verhielt sich mancher Partygänger vor Ort: Kaum kam beispielsweise die Drehleiter vor dem Gebäude zum Stehen, nahmen zwei Personen ungeniert auf der Stoßstange des Fahrzeuges Platz.

Wenig später konnte nur durch das Einschreiten der anwesenden Polizeikräfte verhindert werden, dass besonders interessierte Passanten die Türen eines anderen Einsatzfahrzeuges öffneten.

Die Feuerwehr appelliert daher an alle Bürger, bei solchen Zwischenfällen nicht die notwendigen Rettungs- und Löschmaßnahmen zu behindern! Der direkte Arbeitsbereich der Einsatzkräfte muss gemieden werden. Es muss stets zügig Platz für anrückende Fahrzeuge geschaffen werden. (nari)