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Dubiose Händler in NRWTierheim Düsseldorf: Süßer „Gunnar“ kämpft ums Überleben

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Der süße Welpe „Gunnar“ kämpft im Düsseldorfer Tierheim ums Überleben.

von Michael Kerst (mik)

Düsseldorf – Man nennt sie inzwischen schon die „Corona-Welpen“, kleine Hunde, die sich die Menschen im Lockdown anschaffen, weil sie zu Hause sind und Kontakt zu anderen vermeiden sollen.

Aber dieser Hundekauf kann dramatische Folgen haben, wie das Düsseldorfer Tierheim jetzt erleben musste.

  • Dubiose Tierhändler bieten Welpen an 
  • Düsseldorfer Pärchen kauft Hund „Gunnar“ auf Online-Plattform, dann wird er krank
  • Süßer Hund kämpft ums Überleben

Düsseldorf: Pärchen kauft Hundewelpe „Gunnar“ auf dubioser Online-Plattform

Am Samstag klingelte es am Tierheim-Tor in Rath. Davor stand ein ratloses junges Paar mit einem Welpen. „Gunnar“ war todkrank, und das zwei Tage nach dem Kauf von einem dubiosen Tierhändler, kam sofort in eine Tierklinik und kämpft dort um sein Leben.

Die Vorgeschichte ist unfassbar und dabei doch so typisch für diese Zeit: „Das Paar hatte den Hund auf eine der einschlägigen Online-Plattformen gefunden“, erzählt Tierheimleiter Timo Franzen. „Es hat den Welpen blauäugig auf offener Straße in einer Nachbarstadt gekauft – ohne Kaufvertrag, ohne Quittung.“

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Tierheimleiter Timo Franzen ist in großer Sorge wegen dubioser Tierhändler.

Kaum waren die frischgebackenen Hundebesitzer mit ihrer „Neuerwerbung“ zu Hause in Düsseldorf angekommen, begann schon das Drama: „Gunnar“ hatte schlimmsten Durchfall.

Düsseldorfer Pärchen bringt kranken Welpen ins Tierheim

Medikamente, die von einer herbeigerufenen Tierärztin verabreicht wurden, erbrach der Welpe sofort wieder. Die Expertin riet zu Blutuntersuchungen, um der mysteriösen Krankheit auf den Grund zu gehen – aber dafür fehlte den jungen Hundebesitzern schlicht das Geld. So fuhren sie in ihrer Not zum Tierheim.

Timo Franzen war entsetzt und postete auf der Facebookseite des Tierheims: „Während wir diese Zeilen schreiben, ist »Gunnar« auf dem Weg in eine Tierklinik. Wir hoffen sehr, dass er noch lebt, vielleicht hat sein kleines Hundeherz aber auch schon aufgehört zu schlagen.“

Immerhin: Als der EXPRESS am Sonntag mit Franzen sprach, gab es noch keine Todesnachricht aus der Tierklinik …

Dubiose Tierhändler: Tierheim sucht Verkäufer

Franzen hat natürlich versucht, den Verkäufer des Hundes zu erreichen, aber der ist wie vom Erdboden verschluckt. „Dem Mann ist zusätzlich vorzuwerfen, dass er »Gunnar« als angeblichen Golden Retriever verkauft hat, also als einen familienfreundlichen Hund. Dabei handelt es sich nach Einschätzung der Tierärzte in Wahrheit um einen Herdenschutzhund – und für den bräuchte man sehr hunde- und rasseerfahrene Besitzer.“

„Gunnar“ dürfte kein Einzelfall bleiben, befürchtet Franzen.

„Die Foren im Internet sind geradezu leergekauft. Und die Preis explodieren. Da werden etwa für einen Golden Retriever bis zu 2800 Euro verlangt. Unsere große Befürchtung ist, dass nach dem Lockdown, wenn die Welpen dann ins »Flegelalter« kommen, die überforderten Besitzer reihenweise vor unserer Tür oder denen anderer Tierheime stehen werden.“ (mk)