Demo vor dem LandtagHuren führen Politikern „Corona-Stellungen“ in Düsseldorf vor

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Auf einem aufblasbaren Bett demonstrierten die Prostituierten den Politikern im Landtag ihre „Corona-Stellungen“.

von Colja Schliewa (cos)

Düsseldorf – Die Corona-Krise: Am allermeisten beutelt sie wohl die Prostituierten. Während andere Berufszweige wenigstens unter strengsten Auflagen arbeiten dürfen, liegt das horizontale Gewerbe seit März vollkommen flach.

Um endlich wieder arbeiten zu dürfen, bliesen rund 40 Prostituierte nun zur Demo vor dem Düsseldorfer Landtag. Sie wollen endlich wieder anpacken dürfen und ihrer Arbeit nachgehen. Wie das gehen soll? Das demonstrierten die Huren direkt vor dem Landtag (natürlich in voller Bekleidung) auf einem aufblasbaren Bett...

Düsseldorf: Huren warnen, weil sie durch Corona „in die Illegalität getrieben“ werden

„Viele Prostituierte werden nun in die Illegalität getrieben, weil sie nicht offiziell arbeiten dürfen", kopulierte, äh kolportierte eine Sprecherin vom „Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen e. V.“ am Mikrofon.

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Und Kollegin „Luvio Lancia“ fügte hinzu: „Wer gegen Armutsprostitution ist, sollte erst einmal darüber nachdenken, woher sie kommt. Wir können sehr wohl professionellen Sex anbieten, wobei wir auch die Corona-Regeln einhalten.“

Bevor dies demonstriert wurde, gab es erst einmal eine musikalische Einstimmung von Domina Kali, alias „Mechthild Hexengeige“ („Hier ein wenig Tschaikowski für euch“).

Dann ging's ans Eingemachte. Zusammen mit „Freier Thomas“ demonstrierten die Huren die „Corona-Stellungen“, mit denen ein Beischlaf in Pandemie-Zeiten möglich sei: „Als erstes muss vorausgesetzt sein, dass sowohl Freier und Hure gewaschen und desinfiziert sind, und außerdem natürlich während des kompletten Verkehrs Masken tragen. Kondome sind sowieso Pflicht“, erklärte eine Amüsierdame. „Empfehlenswert ist vor allem die Kopulation von hinten. So ist zwischen den Köpfen ein Abstand von 1,5 Metern gewährleistet.

Kritik an Ministerpräsident: „Der Herr Laschet kommt einfach nicht aus der Hose“

Kollegin „Biggi“ demonstrierte, dass es so auch von der Seite geht, vorausgesetzt der Freier lehnt sich etwas zurück...

Und beim Oralverkehr? „Da darf die Maske natürlich abgenommen werden. Der Freier muss sie aber auflassen.“

Auch die Dominas wollen endlich wieder draufhauen. Laut eigenen Bekundungen sind bei ihnen die Auflagen schon von Haus aus erfüllt: „Für das sogenannte Spanking benutzen wir so lange Stöcke, da ist der Mindestabstand mehr als gewährleistet“, erklärte eine Düsseldorfer Domina. „Und bei der Käfighaltung kommt überhaupt kein Körperkontakt zustande.“ Ist was dran. Und mit Masken hat man in den meisten Studios ja auch kein Problem.

Warum sie trotzdem nicht arbeiten darf, versteht die Düsseldorfer Sexdienstleiterin nicht: „Ich habe bereits fünf verschiedene Konzepte an die Politik geschrieben, aber der Herr Laschet kommt einfach nicht aus der Hose.“

Vielleicht hat es ja diesmal etwas gebracht. Oder ist die Demo vor dem Landtag auch einfach nur verpufft?