Corona macht erfinderischSo zimmerte sich eine Düsseldorfer einen Büdchen-Schalter

Kiosk Plexiglas

Kontaktverbot! Da bastelte der Düsseldorfer Kioskmann Aziz Aslaner sich für sein Büdchen einen eigenen Schalter.

Düsseldorf – Ein paar Holzbretter und eine Plexiglas Scheibe. Mehr brauchte der Düsseldorfer Aziz Aslaner (30) nicht, um den Kunden im Kiosk seiner Eltern ein bisschen mehr Sicherheit in Zeiten von Corona zu geben.

Der 30-jährige hilft gerne in dem Familienbetrieb aus und freut sich eigentlich immer über den engen Kundenkontakt. Durch Corona ist aber auch er vorsichtiger geworden und erzählt: „Meine Eltern hatten schon länger Angst um mich, dass ich mich infizieren könnte.“

Düsseldorfer Büdchenmann: „Viele kommen noch vorbei, um sich Zigaretten und eine Tageszeitung zu kaufen“

Dennoch will er auch weiterhin für seine Kunden da sein, denn trotz Corona ist die Nachfrage auf den kleinen Kiosk in Düsseldorf Oberbilk weiterhin groß. „Viele kommen noch vorbei, um sich Zigaretten und eine Tageszeitung zu kaufen“, berichtet Aslaner.

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Seine größte Sorge bei der Arbeit gilt den älteren Kunden, die sich bei ihrem Einkauf einem erhöhten Sicherheitsrisiko aussetzen: „Unser Kiosk ist von der Größe her sehr überschaubar. Wenn da einer in dem Laden hustet, werden die anderen direkt angesteckt."

Düsseldorfer Büdchen: Für 150 Euro und neun Stunden später stand der Schalter

Um die besonders anfälligen Menschengruppe besser zu schützen, hatte der Kiosk Mitarbeiter einen genialen Einfall: „Die Tankstellen haben ja auch ihre Nachtschalter, da kam mir die Idee sowas auch für unseren Kiosk zusammen zu basteln“, erzählt Aslaner stolz.

Mit einem befreundeten Handwerker setzte der 30-jährige das Projekt binnen weniger Tage um. Am Wochenende ging es in den Baumarkt und mit Materialien für 150 Euro und einem genauen Plan im Kopf, begann das Bauprojekt. Neun Stunden später stand das Holzgerüst mit Ladenklappe.

Düsseldorfer Büdchen: Viele Kunden sind begeistert von der Corona-Sicherheitsmaßnahme

„Morgens, wenn ich die Ladentür öffne, stelle ich das Gerüst in den Türrahmen. Abends kann ich es dann wieder entfernen und die Tür zuschließen“, erklärt Aslaner. Wer jetzt etwas kaufen möchte, kann seine Bestellung durch das Glasfenster aufgeben. Aziz und seine Kollegen verpacken die Ware dann im Geschäft und nehmen das Geld durch die Holzkiste entgegen. Im Austausch erhalten die Kunden die bestellte Ware.

Das simple Konzept kommt bei den Käufern gut an, wie der Düsseldorfer verrät: „Ich habe schon sehr viel positive Rückmeldungen bekommen. Das freut mich total. Mit der neuen Ladenklappe fühlen sich auch die Älteren wieder sicherer.“

Düsseldorfer Büdchenmann: „Ich würde mich freuen, wenn meine Idee andere motivieren würde es mir gleich zu tun“

Der neue Verkaufsschalter ist nur eine der neuen Sicherheitsmaßnahmen, die Aslaner geplant hat. Auch vor dem Laden will der Kiosk Mitarbeiter für mehr Schutz sorgen und sagt: „Wir wollen vor dem Laden, mit Klebeband, Abstandslinien auf dem Boden markieren. Dann können die Leute geregelt, mit Mindestabstand, warten bis sie dran sind.“

Mit seinen Aktionen hofft Aslaner nicht nur seine eigenen Kunden schützen zu können, sondern will auch seinen Beitrag zum Gemeinwohl leisten. „Ich würde mich freuen, wenn meine Idee andere motivieren würde es mir gleich zu tun“, sagt Aslaner hoffnungsvoll.