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Corona-Chaos am WochenendeDroht der Düsseldorfer Altstadt jetzt doch der Lockdown?

Raeumung Altstadt

Das laue Sommerwetter lockte die Menschenmassen am Samstagabend (27. Juni) trotz Corona wieder in die Altstadt. Deshalb mussten Polizei und Ordnungsamt weider eingreifen.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – Sommer am Rhein, Wochenende, Ferien. In der Altstadt lechzt man nach Bier und die längste Theke der Welt liefert. Die Stimmung ist gut und die Straßen sind voll, dabei gibt es nur einen Haken: Es ist nicht das Jahr 2019, sondern 2020.

Corona hat die ganze Welt im Griff, und damit wird das Düsseldorfer Lebensgefühl zum Problem.

Düsseldorfer Altstadt: OB Thomas Geisel blieb beim Experten-Rundgang in der Menschenmenge hängen

Freitreppe gesperrt, Kurze Straße dicht (hier lesen Sie mehr). Das war am 20. Juni. Rund um den Burgplatz war es in dieser Nacht so voll geworden, dass Ordnungsamt und Polizei keine andere Wahl blieb, als zu räumen. Auch deshalb mahnte Thomas Geisel am Freitag (26. Juni) noch vor zu viel Sorglosigkeit im Angesicht des Virus.

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Ein bewusster Appell, weil nicht nur er die Komplettsperrung der Altstadt als Problem sieht, falls es dort zu voll werden sollte: „Es ist kein geeignetes Instrument, weil sich die Massen dann an den Kontrollstellen stauen“, so der OB.

Kurios: Als sich Geisel am selben Abend selbst mit den Experten von Polizei, Feuerwehr, OSD und privater Security in der Altstadt traf, um sich ein Bild von der Lage zu machen, wurde er kurzzeitig von der Gruppe getrennt. Er blieb schlicht in der Menschenmasse hängen.

Düsseldorfer Altstadt: Corona-Regeln für die längste Theke der Welt werden zum Balanceakt

Auch diese Erfahrung dürfte dem obersten Bürger und der Koordinierungsgruppe, die das ganze Wochenende im Rathaus zusammen saß, zu denken gegeben haben. Denn dass es Konsequenzen aus dem Ansturm des Partyvolks geben wird, steht außer Frage. Dabei wird die aber für Verwaltung und Sicherheitskräfte zu einem Balanceakt – moralisch und finanziell.

Hier lesen Sie mehr: Der EXPRESS-Kommentar zu den Räumungen in der Düsseldorfer Altstadt

So hatte Ordnungsdezernent Christian Zaum Maßnahmen wie die Komplettsperrung der Freitreppe am Rhein ebenfalls am Freitag noch ausgeschlossen: „Wir bestrafen damit auch diejenigen, die sich an die Abstände halten und einfach in einer kleinen Gruppe den Sonnenuntergang genießen wollen.“

Die Folgen: Eine solche Generalverurteilung könnte das Aggressionspotenzial steigern.

Düsseldorfer Altstadt: Lockdown wie an Karneval möglich, aber für alle extrem teuer

Auf der anderen Seite ist ein Lockdown mit Einlasskontrollen zur Altstadt machbar. Das zeigt sich in der Karnevalszeit. Aber: Über den ganzen Sommer einen privaten Sicherheitsdienst zu engagieren würde sehr teuer werden. Dazu würden die durch Corona finanziell heftig gebeutelten Wirte mit solchen Zugangsbeschränkungen noch zusätzlich bestraft.

Endgültige Lösungen sollen von der Koordinierungsgruppe im Laufe der Woche vorgelegt werden, wie die Stadt gegenüber dem EXPRESS bestätigte. Bis dahin heißt es dann noch „Quo vadis“ Altstadt?