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Bei der eisigen NRW-KälteHorst S. lebt seit 26 Monaten im Auto

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Rentner Horst S. im Opel Corsa, seinem Lebensraum

Solingen – Ein Parkplatz gegenüber vom „Lidl“ in einem Solinger Gewerbegebiet:  Dort steht ein Opel Corsa voller Decken, Tüten und Lebensmittel. Der Kleinwagen ist die „Wohnung“ von Horst S. (68).

Horsts unglaubliche Geschichte

Dort schläft, isst und lebt der Rentner. Seit 26 Monaten hat er keine feste Bleibe und haust in verschiedenen Autos. Dem EXPRESS erzählt der Solinger die unglaubliche Geschichte, wie es dazu kam.

Horst S. hat sich Saft, Limo, Brot und ein Sixpack Bier bei Lidl gekauft und bringt die Sachen zum Wagen, lädt sie auf die Rückbank.

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Vermieter schmiss ihn raus

„Im Dezember 2015 hat mich mein Vermieter aus meiner Wohnung rausgeschmissen, weil ich wegen einer Sanierung die Miete gekürzt hatte. Ich wohnte seitdem in einem Fiat, dann in einem VW und nun seit einem Jahr in dem Opel Corsa“, erzählt er.

Bei dem Fiat war ihm der Kofferraum zu klein geworden, der VW fing irgendwann an zu schimmeln. Dabei könnte Horst S. sich mit seinen 950 Euro Rente locker eine Bude leisten.

Erst verstarb die Frau

Doch hinter seiner Obdachlosigkeit steckt eine tragische Geschichte. Der ehemalige Lagerarbeiter: „Vor 16 Jahren verstarb meine Frau, zu meinem Sohn und meiner Tochter hatte ich schon vorher keinen Kontakt mehr. Ich bin Einzelgänger und habe keine Freunde.“

Weder Anschrift noch Telefonnummer...

Angeblich habe er bei sämtlichen Behörden alles versucht, wieder eine Bleibe zu bekommen – doch vergeblich. Er hat weder eine Postanschrift noch eine Telefonnummer. Sein Bankkonto, auf das seine Rente überwiesen wird, ist vielleicht sein letzter richtiger Kontakt zur Zivilisation. 

Wenn er in seinem Auto nicht gerade schläft oder isst, fährt er mit dem Corso ein bisschen in der Gegend herum. Muss Horst auf Toilette, geht er in einen verlassenen Garagenhinterhof.

Wasser in den Beinen

Das heißt: Wenn ihn seine Füße so weit tragen: „Ich habe Wasser in den Beinen, deshalb suche ich mir auch ebenerdige Parkplätze aus. Sonst wird es über Nacht schlimmer.“

Außerdem plagt ihn eine Nierenerkrankung, und sehen kann er auch nicht mehr gut. Schlafen kann er auf dem Fahrersitz nur im Sitzen. Früher stand er mit seinem Wagen auch vor dem Parkfriedhof, auf dem seine Frau begraben liegt.

Bizarre Wohnungssuche

Sein irrer Plan damals: „Ich dachte, ich finde auf diese Weise eine neue Bleibe. Denn dort gab es fünf bis sechs Beerdigungen pro Woche. Dann werden doch Wohnungen frei, dachte ich …“ Fehlanzeige!

Waschen auf dem Friedhof

Wenn er sich waschen will, fährt er vom Parkplatz bei Lidl wieder zum Friedhof. Dort gibt es Toiletten. „Doch das ist natürlich nur Katzenwäsche.“  

So lange wie er bereits in dem Kleinwagen wohnt, hat er auch kaum mehr etwas Warmes gegessen. Informieren kann sich Horst nur über sein Autoradio.

Die große Kälte kommt

Und deshalb weiß der Rentner auch, was auf ihn zukommt: ein paar richtig frostige Tage mit heftigen Minustemperaturen. „Ich werde mich warm einpacken und hoffen, dass ich das überlebe.“

(exfo)