Düsseldorf – Aus. Schluss. Vorbei. Das Düsseldorfer Open-Air-Kino findet 2020 ohne seinen langjährigen Chef statt. Sven Kukulies (51) hat nach 18 Jahren nämlich jetzt „Tschüss“ gesagt. Das erfuhr der EXPRESS am Dienstag aus Veranstalter-Kreisen.

Nach fast zwei Jahrzehnten steht da natürlich die Frage nach dem „Warum“ im Raum. Gab es vielleicht Zoff?

Open-Air-Kino: Klarer Schnitt war keine leichte Entscheidung für Sven Kukulies

Die klare Antwort lieferte Kukulies am Mittwoch selbst: „Nein“, sagte er, bevor er seine Entscheidung ausführlich erklärte. „Wir haben seit Herbst über einen Vertrag verhandelt, in dem ich die Funktion eines Beraters eingenommen hätte“, so der 51-Jährige. Und obwohl es ein Vertragsangebot mit reizvollen Konditionen war, lehnte er ab.

Der Grund: „In den letzten zwei Jahren habe ich gemerkt, dass meine und die Philosophie von D.Live sich nicht decken. Das ist überhaupt keine Kritik an Michael Brill und seinem Team, das einfach anders arbeitet als ich.“ Eine Tatsache, die Sven Kukulies jetzt als Chance sah, einen klaren Schnitt zu machen.

Open-Air-Kino: Ex-Chef sieht sein „Baby“ bei D-Live in guten Händen

„Es war sicher keine Entscheidung, die ich mir leicht gemacht habe. Und trotzdem bin ich jetzt an dem Punkt, an dem ich gut loslassen kann“, erklärt der Filmemacher. Sein „Baby“, wie Kukulies das Kino liebevoll nennt, sei jetzt volljährig geworden und nachdem das Team in den letzten 18 Jahren durch wetter- und sponsorenbedingte Krisen ging, steht das Projekt unter dem Dach der Stadttochter D.Live und mit dem Hauptsponsor alltours wirtschaftlich gut da.

Vor der Kooperation mit dem jetzigen Veranstalter hatte seine Rolle für den langjährigen Chef immer zwei Seiten. Sven Kukulies: „Auf der einen hast Du alles in einer Hand. Es ist eine Verantwortung, die dabei auch eine Belastung war. Auf der anderen Seite konnte ich so aber auch immer selbst entscheiden und handeln.“ Mit dem neuen Vertrag hätte er dort aber eher an der Seitenlinie gestanden und damit fühlte sich der Düsseldorfer offenbar nicht ganz wohl.

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Open-Air-Kino: Sven Kukulies freut sich auf Fortuna-Film unter freiem Himmel

Komplett abschwören will Kukulies dem Open-Air-Kino dabei auf keinen Fall. „Als – aktuell leidendes – Fortuna-Mitglied finde ich es natürlich super, dass der 125-Jahre-Film im Sommer am Rhein (hier lesen Sie mehr) unter freiem Himmel gezeigt wird. Da bin ich wahrscheinlich mit dabei. Und als Privatmann kaufe ich mir hier gerne ganz normal eine Karte. Da braucht mich niemand einzuladen.“

Nach dem Ende der Open-Air-Kino-Ära will der Ex-Chef jetzt kürzertreten, als Mitglied des Open-Air-Kino-Verbandes schauen, was die Kollegen in Deutschland so machen und sich dann auf die nächsten zehn Berufsjahre vorbereiten.