Amok-Killer aus DüsseldorfJetzt randaliert und zündelt er im Knast

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Foto aus dem Jahr 2018: Yanging T. wird zum Prozessauftakt in Bielefeld vorgeführt.

von Barbara Kirchner (kir)

Düsseldorf – Es scheint so, als arbeite er daran, bis zu seinem Lebensende im Knast zu bleiben. Yanging T. (54) sitzt wegen drei Morden lebenslang ab. Dann greift er einen anderen Mörder im Knast an.

Macht weitere acht Jahre Haft plus Sicherungsverwahrung. Jetzt schlägt er wieder zu. Er zündelt in seiner Zelle und im Haftraum. Deshalb wird ihm demnächst erneut der Prozess gemacht.

Es sind Hass und Rache, die den Koch antreiben. Im Februar 2014 tauchte er in der Kanzlei von Rechtsanwalt Martin Lauppe-Assmann auf. Er fühlte sich verraten, und nicht gut vertreten.  Er hatte  eine Pistole und ein Messer dabei. Außerdem Benzin.

Amok-Killer tötete zwei Anwälte in Düsseldorf

Hier tötete er zwei Anwälte, fackelte die ganze Kanzlei ab und fuhr dann weiter zu einer anderen Kanzlei. Dort tötete er die Rechtsanwaltsgehilfin. Der Amokläufer tankte seelenruhig sein Auto  und fuhr im Anschluss weiter zu  seinem ehemaligen Arbeitgeber. Der hatte ihn gefeuert und sollte dafür büßen. Doch vor Ort konnte man  T.  überwältigen. Bei dem brutalen Amoklauf starben drei Menschen. Drei weitere wurden schwer verletzt.

Prozess in Düsseldorf: Amok-Killer knurrte und schrie

Als Yanging T. in Düsseldorf der Prozess gemacht wurde, wechselte seine Stimmung von Gleichmütigkeit bis zum theatralischen Auftritt mit einem gespenstigen Knurren und lauten  Schreien. Nur eins zeigte er nicht: Mitgefühl mit seinen Opfern.

Im Knast drohte er mit einem Ausbruch. „Ich beiße zwei Wärtern  in den Hals. Wie ein Vampir“, erzählte er dort einem Mithäftling. Und dass er flüchten wolle. Der Mithäftling meldete das Vorhaben. Die Folge: Yanging T. wurde isoliert. Später traf er den Mithäftling zufällig  beim Hofgang in einem Knast in Bielefeld wieder und griff ihn mit einer abgebrochenen Tasse an.

Das Landgericht Bielefeld geht davon aus, dass Yanging T. einen Hang zu weiteren Gewalttaten hat und verurteilte ihn wegen versuchten Totschlag zu acht Jahren Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung.

Amok-Killer zündete Feuer in Ratinger Gefängnis

In der Justizvollzugsanstalt in Ratingen sitzt der Koch zurzeit in einem verstärkt gesicherten Bereich. Trotzdem soll es ihm im Oktober gelungen sein, in seiner Zelle Papierstreifen und Kleidungsstück in Brand zu setzen. Die Wachtmeister reagierten sofort und konnten  das Feuer schnell unter Kontrolle bringen. Menschen wurden nicht verletzt. Ein zweiter Vorfall folgte im November. Diesmal manipulierte der Koch an der Steckdose im Haftraum. Es entstand unangenehmer Rauch und Qualm.

Ein Mitarbeiter der JVA erlitt Husten und Übelkeit. Die Staatsanwalt klagte ihn deshalb wegen Brandstiftung an. Wann der Prozess gegen ihn am Düsseldorfer Landgericht stattfindet, steht noch nicht fest.