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Alarm auf MallorcaDüsseldorfer Kult-Wirt: „Dann geht hier alles den Bach runter“

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Das Deutsche Eck war wie alle anderen Locations an der Playa de Palma über zwei Monate geschlossen.

Playa de Palma/Düsseldorf – Mittwochabend (17. Juni) im Deutschen Eck. In einem der beliebtesten Lokale an der Playa de Palma läuft Bundesliga. Wenn der Laden richtig brummt, fiebern hier 390 Menschen auf neun Bildschirmen mit.

Der Düsseldorfer Michael Bohrmann, der hier seit 16 Jahren die Geschäfte führt, zählt an diesem Abend zwölf Gäste.

Es sind ausnahmslos Spanier, und die interessieren sich herzlich wenig für Fortunas spätes Glück in Leipzig. „Wegen Fußball kommt kein Mensch mehr“, sagt der Wirt.

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Deutsches Eck auf Mallorca: Kult-Wirt nahm Risiko auf sich

Weil einfach bisher keine Urlauber da sind, auch wenn die ersten Flieger inzwischen gelandet sind. „Das waren aber fast nur TV-Teams und andere Journalisten“, winkt Bohrmann ab. Dennoch hat er seit dem 20. Mai wieder geöffnet. „Das ist ein Risiko, aber das habe ich auf mich genommen“, betont er.

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Denn das Personal, das er im vergangenen Jahr 180 Tage lang beschäftigte, musste er wieder einstellen – so will es das Gesetz. Macht 30 Mitarbeiter, von denen derzeit aufgrund der Lage aber nur neun im Einsatz sind.

Der Rest bezieht „Erte“, eine Art Arbeitslosengeld, vom Staat. Dennoch muss Bohrmann auch für sie 55 Prozent Sozialabgaben zahlen.

Im besten Fall will er alle Mitarbeiter nach und nach in den Dienst zurückholen. „Wenn ich kostendeckend arbeiten kann, ist alles gut. Wenn ich alle Mitarbeiter zurückholen kann, ist das wie ein Sechser im Lotto“, beschreibt der Wirt die Realität.

Düsseldorfer Wirt auf Mallorca: Fühlt sich wie Juni im Winter an

Zu allem anderen kommen auch noch massive Kosten für die umfangreichen Hygienemaßnahmen hinzu.

Deshalb bleiben Platzhirsche wie der Bierkönig, der 120 Mitarbeiter einstellen müsste, auch lieber geschlossen. Zumal die Hotels an der Playa ebenfalls zögern. Immerhin wollen nun 53 von 120 öffnen.

Deshalb hofft Bohrmann, im Juli wieder seine Stehtische an die Straße stellen zu können. Die Hälfte der Tische befindet sich derzeit noch im Lager.

„Bisher fühlt es sich an wie ein Juni im Winter. Durch Arenal traust du dich gar nicht mehr zu fahren, das ist eine Geisterstadt“, beschreibt er die völlig absurd anmutende Szenerie im eigentlichen Epizentrum der Party-Wütigen. „Immerhin haben wir derzeit keine Prostituierten und fliegenden Händler hier.“

Deutsches Eck auf Mallorca: Viele Stammgäste wollen wieder kommen

Immerhin gibt es etwas Hoffnung. Für den Zeitraum vom 3. bis 15. Juli haben sich viele Stammgäste angekündigt, die Insel wird wieder voller. „Dann darf aber nichts passieren“, macht sich Bohrmann Sorgen, dass sich das Virus trotz aller Vorsicht weiter verbreitet.

Dennoch ist klar, dass es irgendwie weitergehen muss. Das Deutsche Eck kann sich derzeit durch seine spanischen Gäste über Wasser halten.

„Es sieht gut aus, könnte aber besser aussehen“, sagt Bohrmann, der sich aber auch Gedanken um die Kollegen macht: „Wenn sich das alles noch zwei Monate so hinzieht, geht das alles den Bach runter.“