59 Verstöße an einem TagHaben die Düsseldorfer die Abstandsregeln nicht begriffen?

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Hier wird eine Corona-Party am Rheinufer aufgelöst.

von Barbara Kirchner (kir)

Düsseldorf – Die Corona-Zahlen für Düsseldorf hören sich eigentlich gut an. Von den rund 620.000 Einwohnern sind nach offiziellen Angaben nur 959 erkrankt. Es gibt 22 Todesfälle (Stand 24. April, 15 Uhr).

Trotzdem fühlen sich die Düsseldorfer offenbar zu sicher. Es gibt immer mehr Verstöße gegen die Abstandsregeln. Allein am Donnerstag gab es 59 Corona-Einsätze vom Ordnungsamt.

Die einen reißen sich die Beine aus, damit die Pandemie nicht ausbreitet. Andere zeigen sich gedankenlos und egoistisch.

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Trotz Corona: Schüler-Treffen vor Gymnasium in Düsseldorf

Wie am Donnerstagabend eine Schüler-Gruppe vor dem Comenius Gymnasium in Oberkassel. Hundehalter und Spaziergänger zeigten sich erbost über eine Gruppe Jugendlicher, die vor dem Schulgebäude regelrecht campierten, Pizza aßen und Bier tranken.

Auf den Verstoß aufmerksam gemacht, gab es freche Antworten. Das sind also die verständigen Schüler, die in Kleingruppen in die Klassenräume dürfen. Die wiederum dann von Hausmeistern im Akkord desinfiziert werden müssen.

Eine Anwohnerin informierte das Ordnungsamt. Doch als der Einsatzwagen der Stadt-Sheriffs um die Ecke bog, gaben die Schüler Fersengeld.

Illegales Grillen am Paradiesstrand in Düsseldorf

Doch das war nicht der einzige Ausreißer an dem Tag.  Am Paradiesstrand an der Bremer Straße mussten mehrere Gruppen ermahnt werden, voneinander Abstand zu halten.  Wegen einer illegalen Grilleinlage wurde ein Verfahren eingeleitet.

Wie auch im Naturschutzgebiet Himmelgeister Rheinbogen.  Gleiches passierte auch am Elbsee: Verstoß gegen die Corona-Regeln und das Naturschutzgesetz.

In Benrath an der „Schönen Aussicht“ hockten fünf Leute eng zusammen. Auch sie rannten vor den Stadt-Sheriffs weg. Allerdings ließen sie ihre Rucksäcke, ein Handy, Schlüssel und eine Powerbank zurück.

Auf der Flucht Handy vergessen

Einer von ihnen kam zurück, weil er auf sein Handy nicht verzichten wollte. Das gibt jetzt ebenfalls ein Knöllchen. Je nach Verstoß sind zwischen 200 und 500 Euro fällig. Für ein Verstoß gegen das Naturschutzgesetz bis zu 5000 Euro.

Teuer wird es auch für ein Café an der Humboldtstraße.  Der Wirt hatte Terrasse und Spielgeräte geöffnet. Volker Paulat vom Presseamt der Stadt: „Durch die Ladenöffnungen werden die Menschen leichtsinniger.“

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Essen to go, das geht ja. Aber wer innerhalb von 50 Metern die Pizza auch verspeist, verstößt gegen die Verordnung.

Und Montag kommt noch die Maskenpflicht dazu. Wie man auf Verstöße reagieren soll, lässt das Land bisher offen. 

Masken: Rheinbahn setzt auf Einsicht

Die Rheinbahn jedenfalls setzt auf die Einsicht der Kunden. Sprecherin Katharina Natus: „Unsere Mitarbeiter werden weiterhin aufklären und appellieren.“