4000 Euro Corona-BußgeldDüsseldorfer will nicht zahlen und zieht Show vor Gericht ab

Shisha Bar Kellner angeklagt

Vor den Augen der Zuschauer im Saal diskutierte der Kellner aus der Shisha-Bar mit der Richterin und ging dann einfach.

von Jonas Meister (meis)

Düsseldorf – Er soll während des Shutdowns eine Shisha-Bar in Düsseldorf betrieben haben: Nun wehrt sich ein 31-Jähriger gegen 4000 Euro Bußgeld.

Düsseldorf: Kellner wollte in Shisha-Bar eigentlich nur nach dem Rechten sehen

Das Düsseldorfer Amtsgericht verhandelte an diesem Mittwoch (24. Juni) um den illegalen Betrieb einer Shisha-Bar entgegen der Corona-Schutzverordnung. Der Betreiber wehrt sich gegen ein Bußgeld in Höhe von 4000 Euro.

Er war Ende März zwei Mal in der Düsseldorfer Shisha-Bar erwischt worden. Das erste Mal war er nur verwarnt worden. Sechs Tage später wurde der Mann beim nächtlichen Feiern mit Freunden erwischt. Das bestreitet er.

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Er habe einen Schlüssel und damals in der geschlossenen Shisha-Bar nur nach dem Rechten sehen wollen. Dann seien Freunde aufgetaucht, die ihm nur kurz Hallo hätten sagen wollen. Ausgeschenkt habe er nichts, behauptet der 31-Jährige.

Der Ordnungsdienst dagegen hatte Wasserpfeifen in Betrieb und Getränke auf den Tischen gesehen.

Düsseldorf: Corona-Verstöße könnten Geschäftsleute und Bürger 140.000 Euro Bußgeld kosten

Aus der Verhandlung verschwand der 31-Jährige dann aber mit den Worten „Dann zahl' ich das halt“. Denn beim Anblick von Zuschauern und Pressevertretern verließ den Mann, der ohne Anwalt gekommen war,die Lust, für seine Sache zu streiten.

Mit so vielen Leuten im Saal wolle er nicht verhandeln. Da Gerichtsprozesse grundsätzlich öffentlich sind, hatte das Gericht keine Handhabe, ihm entgegenzukommen. Für eine Verschiebung lag ebenfalls kein Grund vor.

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Daraufhin ließ der Mann Amtsrichterin Nicole Marci einfach sitzen. So etwas habe sie in ihrer Richterlaufbahn auch noch nicht erlebt, sagte die Richterin. Dann verwarf sie den Einspruch des Kellners, der die 4000 Euro nun zahlen muss.

In Düsseldorf wurden nach Angaben der Stadt 520 Bußgeldbescheide wegen Corona-Verstößen erlassen – in Höhe von insgesamt 140.000 Euro. In 77 Fällen wurde Einspruch eingelegt. Der Fall des Kellners war der erste gewesen, über den verhandelt werden sollte. (dpa)