22 Jahre nach seinem ersten DerbyWas Achenbach an Köln immer noch „beschissen“ findet

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Szene aus Achenbachs erstem Derby in Köln: Thomas Cichon köpft vor Daniel Cartus

von Volker Geissler (vog)

Düsseldorf/Köln – „Köln? Das fängt beim Kölsch an und hört bei diesem unsäglichen Verkehrsnetz auf.“

Selten hat ein beteiligter Präsident ein Derby so emotional angeheizt wie Helge Achenbach 1998 das allererste Zweitligaspiel zwischen dem 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf.

Der damalige F95-Boss: „Ich hoffe, dass viele Fans mitkommen. Auch wenn das Wetter schlecht und die Straßen nicht so besonders sind.“

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1. FC Köln gegen Fortuna Düsseldorf: Helge Achenbach wohnt jetzt selbst in Köln

Die Sprüche hatten gesessen, gingen aber letztlich nach hinten los – der FC gewann durch ein Tor von Holger Gaißmayer 1:0 und die Kölner Fans höhnten nach Spielende am Marathontor: „Wo ist euer Präsident?“

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Fortuna Düsseldorfs früherer Präsident Helge Achenbach hat mit Köln so seine eigene Geschichte.

Doch die Ironie des Schicksals sollte es mit Achenbach noch schlimmer meinen, denn inzwischen wohnt er selbst in Köln. Nachdem er 2018 aus seiner Haftstrafe wegen Betrugs entlassen wurde, nahm ihn sein Freund Günter Wallraff auf.

Helge Achenbach: „Kölner Verkehrsnetz immer noch beschissen“

Hat Achenbach nun nach 22 Jahren seinen Frieden mit der Domstadt gemacht?  „Das Verkehrsnetz ist immer noch beschissen, genauso wie inzwischen in Düsseldorf mit seinen ganzen Baustellen. Aber ich habe jetzt weniger mentalen Stress, man erträgt den Stau.“

Doch der langjährige Kunsthändler findet auch nette Worte für seine neue Heimat: „Es ist eine besondere Situation. Köln ist  eine schöne Stadt und ich bin herzlich aufgenommen worden. Ich fühle mich nicht unwohl.“

Fortuna Düsseldorf: Helge Achenbach von Pfostenschüssen genervt

Nun muss er nur noch jemanden finden, mit dem er sich das aktuelle Derby angucken kann. Live im Stadion geht ja aus bekannten Gründen nicht, ein Sky-Abo besitzt er nicht. „Ich muss mir noch überlegen, ob ich mir das mit einem Kölner oder einem Düsseldorfer reinziehe“, lacht Achenbach.

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Dabei hofft er dann auf besseres Düsseldorfer Zielwasser als beim Vollpfosten-Festival gegen Paderborn. „Das hat mich an unsere Zeit erinnert, und so etwas wünsche ich dem Verein nie wieder. Ich kann die Jungs nur bitten Gas zu geben und das Herz in beide Hände zu nehmen“, so Achenbach.

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Damals gewohntes Bild auf der Tribüne: Präsidiumsmitglied Timmermanns (li.), Schatzmeister Heinz Heßling und Präsident Helge Achenbach

Helge Achenbach: Bei Sieg von Fortuna mit dem Bollerwagen von Köln nach Düsseldorf

Und wie lautet sein Tipp? „Als Berufsoptimist sage ich 3:1 für Fortuna.“ So hieß es auch beim letzten Sieg beim FC 1989. „Wenn wir gewinnen, gehe ich zu Fuß von Köln nach Düsseldorf. Mit Bollerwagen.“