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Bodo Staiger starb mit 70 JahrenTrauer um Düsseldorfer Musik-Legende

Bodo_Staiger

Bodo Staiger in seinem „Rheinklang-Studio“ auf der Corneliusstraße in den 90er Jahren.

von Colja Schliewa (cos)

Düsseldorf – Die Düsseldorfer Musikszene trauert um einen ihrer ganz Großen. Bodo Staiger war mit Leib und Seele Musiker, wurde so zur „Rheingold-Legende“. Jetzt ist Bodo Staiger für immer verstummt. Der Gitarrist und Produzent starb im Alter von 70 Jahren in seiner Düsseldorfer Heimat.

Bodo Staiger verlangte Respekt für die Musik

Das schnelle Geld mit irgendeiner dahergequirlten Pop-Soße – das war nie Bodo Staigers Fall. Wer mit ihm arbeiten wollte, musste genau so viel Respekt vor der Musik haben, wie er selbst. Dass Leute die Musik knechten, um auf ihrem Buckel zu Ruhm und Erfolg zu klettern, hat der Düsseldorfer immer verachtet.

Bodo Staiger: Mit Marius fing es an

Das war von Anfang an so. Schon in den 60ern, als der Beat nach Deutschland schwappte. Mit seiner ersten Band „Harakiri Whoom“ wurde vernünftig geprobt, bevor es auf die Bretter ging. Galt nicht nur für ihn als Gitarristen. Galt auch für den Typen am Mikro. Sein Name: Marius Müller-Westernhagen. In den 70er Jahren spielte Bodo Staiger mit so ziemlich allen die in Düsseldorf Rang und Namen hatten, oder sich dies zumindest noch erarbeiten.  Bands wie Kraftwerk, DAF, Die Krupps dominierten die Szene, und Bodo steckte mittendrin.

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In den 80ern gründete Bodo Staiger die Band „Rheingold“

Am meisten wurde  aber in den 80ern deutlich, wie ernst es der Düsseldorfer mit der Musik meinte. Viele Jahre hatte Bodo Staiger jetzt in mehreren Formationen mal mehr, mal weniger erfolgreich gespielt, als  in Deutschland auf einmal ein neues Musik-Phänomen auftauchte, das sich „Neue Deutsche Welle“ nannte. Bodo Staiger hatte mit Lothar Manteuffel und seiner späteren Frau Brigitte Kurz  die Band „Rheingold“ gegründet

Obwohl die Band gar nichts  mit der Musikrichtung zu tun hatte, rutschte sie irgendwie mit ihrem Song „Dreiklangdimensionen“  mit ins NDW-Fahrwasser.   „Rheingold“ landete bei einem  Major-Label, hatte endlich einen großen Hit.

Bodo Staiger boykottierte die Hitparade

„Welch glücklicher Zufall“,  hätten da  wohl 99, 9 Prozent aller Musiker gedacht und das Geschenk dankend angenommen. Bodo Staiger war das Ganze ein Graus. Er wollte nicht mit den ganzen NDW-Bands in einen Topf geworfen werden. Das machte er schließlich deutlich, als er sich weigerte, mit „Dreiklangdimensionen“ in der Hitparade aufzutreten. Der Auftritt in der wichtigsten Fernsehshow der 80er hätte den Song garantiert noch weiter gepuscht und zu einem echten Mega-Hit gemacht. Doch der Düsseldorfer Jong war nicht umzustimmen. Er würde sich nur selbst verraten, lautete die Begründung.

Die Musik selbst stand bei Bodo Staiger einzig und allein im Vordergrund. Reichtum und Ruhm  fristeten für ihn nur ein Dasein in ihrem Schatten.

Bodo Staigers Vermächtnis

Auch als Bodo Staiger schließlich sein „Rheinklang“-Studio auf der Corneliusstraße eröffnete, ging es ihm primär darum, gute Musik zu produzieren, anstatt viel Geld zu verdienen. Staiger begeisterte sich für viele Düsseldorfer Nachwuchsbands, half ihnen auf die Sprünge.  Dabei nahm er sich alle Zeit der Welt, um das  Beste aus ihnen rauszuholen.  Und lehrte sie dabei  seine große Leidenschaft zur Musik. Ein großes Geschenk und ein unschätzbar wertvolles Vermächtnis.