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Wer steckt dahinter?Hauptbahnhof: Bonner Loch mit coolen Graffitis überzogen

Streetart in Bonn: Auf der Fläche vor dem Hauptbahnhof begeistert die Passanten seit dem Wochenende unter anderem ein Wolkenhimmel.

Streetart in Bonn: Auf der Fläche vor dem Hauptbahnhof begeistert die Passanten seit dem Wochenende unter anderem ein Wolkenhimmel.

von Julia Bauer (jba)

Bonn – Nanu, so viel Farbe und staunende Passanten am Bonner Loch, dem ehemals oft bescholtenen Schandfleck der Stadt?

Die Fläche vor dem Hauptbahnhof erstrahlt seit dem Wochenende unter anderem in Blau, Weiß und Gold. An der Wand eine Oma mit Rattenschwanz und Sanduhr-Kopf, auf dem Boden eine Wolkendecke.

„Bonner Luftloch” statt Bonner Loch. So nennen die Künstler ihr Werk vor dem Bonner Hauptbahnhof.

„Bonner Luftloch” statt Bonner Loch. So nennen die Künstler ihr Werk vor dem Bonner Hauptbahnhof.

Beeindruckende Graffitis überziehen Boden und Wände des Platzes. Was steckt dahinter?

Studenten hatten die Idee

Hinter der Wandlung zum künstlerischen Hotspot der Bundesstadt verbirgt sich eine Aktion von Studenten der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter.

Die Idee hatten die Freunde Enya Schützelhofer und Elmo van der Poel. „Wir wollen damit den Platz würdigen. Er ist über die Jahre verkommen, man hätte die Fläche viel besser ausnutzen können", sagt Enya.

Mit der Aktion jetzt wollen die Künstler ein Zeichen setzen.

Zu wenig Wände für Streetart in Bonn

Außerdem betont Elmo: „Unsere Motivation bestand auch darin, dass wir gerne in unserer Freizeit malen. In Bonn gibt es für Streetart nur zwei kleine Wände, an denen das offiziell erlaubt ist, das ist sehr wenig."

Isabel Klotz vom Presseamt der Stadt Bonn: „Die Künstler mussten einen entsprechenden Antrag für die Graffiti-Aktion stellen. Der wurde auch genehmigt." Allerdings sei es gar nicht so einfach gewesen, den passenden Ansprechpartner im Stadthaus zu finden, sagt van der Poel.

Enya und Elmo

Die Idee für die Verschönerung des Bonner Lochs hatten die Alanus-Studenten Enya Schützelhofer (l.) und Elmo van der Poel.

Letztendlich seien die beiden mit ihrem Anliegen aber auf positive Reaktionen der Stadt gestoßen. „Das Kunstwerk soll bis zum Abriss des Platzes bestehen bleiben“, so die Sprecherin der Stadt. Mit den Graffitis haben die Künstler die Themen Vergänglichkeit und Kontraste aufzeigen wollen.

Auch Olli Hollatz (26) hat die Aktion mitorganisiert – und mitgemalt. Der Alanus-Student hat die ältere Dame mit Sanduhr-Kopf, die auf einer Kuckucksuhr reitet, an die Wand gezaubert. Damit soll auf die Vergänglichkeit des Lebens, den Verfall hingewiesen werden. Passend zum Schicksal des Bonner Lochs.

Der Affenschwanz der Frau ist eine Anlehnung an Hollatz' Künstlernamen, „Aphe”.

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Streetart soweit das Auge reicht am Bonner Hauptbahnhof.

„Die Sanduhr könnte man auch als veraltetes Denken interpretieren", sagt Hollatz. Den Titel „Bonner Luftloch“ trage die Kunstaktion wegen des zentralen Kunstwerks auf dem Boden des Platzes: Die Wolkendecke.

Hollatz

Auch  Olli Hollatz (Künstlername „Aphe“) hat bei der Aktion für das Bonner Loch mitgewirkt.

Es soll so aussehen, als würde der Boden aufreißen und dahinter der Himmel aufscheinen. Ein Symbol für die Auflösung des Bonner Lochs.

Insgesamt haben 14 bis 15 Künstler an der Verschönerung mitgewirkt. „Dafür kamen Freunde von uns aus Trier oder der Schweiz rüber”, erzählt Elmo.

So schick wird das neue Bahnhofs-Umfeld

Das Großprojekt Bahnhofsumgebung: Bereits seit Ende Januar laufen die Abrissarbeiten an der alten Südüberbauung. In Kürze soll der hässliche Klotz komplett verschwunden sein und bis Ende 2018 das neue Maximiliancenter stehen.

Ab Herbst startet dann die Überbauung des Bonner Lochs und des angrenzenden Parkplatzes mit dem Neubau „Urban  Soul“ (Foto).  Hier entsteht ein „Lifestyle House“ mit Geschäften, ein Hotel, und ein „City Office“, also ein Bürogebäude.

Der Clou: Zur Maximilianstraße entsteht eine Piazza, die mit weiteren Gastronomiebetrieben für eine Belebung des neuen Areals in den Abendstunden sorgen soll.

„Einer kam sogar spontan aus Finnland hierher, um mitzumalen."

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ein schöneres Ende hätte sich wohl auch die Stadt nicht für das Gelände vorstellen können.