Bonn – Nach dem Aus für Karstadt in Bonn ging die Angst um: Was wird aus dem riesigen Gebäude mitten in der City? Im Basement gibt es zwar die Drogeriekette dm und Aldi – doch vom Erdgeschoss bis zur 4. Etage herrscht aktuell gähnende Leere.

Doch jetzt ploppte bei einer City-Konferenz eine Idee auf, die auch Bonns neue Oberbürgermeisterin Katja Dörner begeistert: Das Stadtmuseum könnte in die oberen Etagen ziehen. Denn der alte Standort des Museums im Viktoriakarree muss ohnehin aufgegeben werden, wenn sich in dem Filetstück hinterm Rathaus endlich mal was tut...

Stadtmuseum im Karstadt: Grüne OB findet Vorschlag interessant

Oberbürgermeisterin Dörner: „Der Vorschlag ist interessant und wurde von der Kulturverwaltung positiv aufgenommen. Es wird zeitnah erste sondierende Gespräche mit dem Vermieter geben. Erst wenn wir die Rahmenbedingungen kennen, können wir einschätzen, was tatsächlich möglich ist.“

Der Vermieter, die Aachener Grundvermögen, hat schon signalisiert, der Stadt beim Mietpreis entgegenzukommen. Und ist auch optimistisch, was weitere Mieter im Erdgeschoss des früheren Karstadt-Gebäudes in der Poststraße angeht. Noch ein Traum, aber vielleicht bald Realität: eine schicke Open-Air-Gastronomie auf dem Dach des Karstadt-Gebäudes.

Stadtmuseum im Karstadt: Zentraler Standort in der Bonner City

Auch die FDP-Ratsfraktion findet den Plan gut, das Stadtmuseum in den oberen Etagen des Karstadt-Gebäudes unterzubringen: „Das würde bedeuten, dass dem Stadtmuseum zum ersten Mal eine bedarfsgerechte Ausstellungsfläche zur Verfügung stehen würde. Zudem handelt es sich um einen zentralen Standort, der auch noch relativ nahe zum zukünftigen Standort des Stadtarchivs liegt.“

Doch das Thema Stadtmuseum im Karstadt sei nicht neu, betont Haus & Grund. Die Idee hatte nämlich schon Rechtsanwalt Dirk Vianden, Vorsitzender von Haus & Grund Bonn/Rhein-Sieg. Er hatte sie im September in einem politischen Rechenschaftsbericht vor der Mitgliederversammlung der Eigentümergemeinschaft unterbreitet. „Dieses großartige, aber von der Stadtspitze wenig protegierte Haus passt in die obersten Stockwerke“, so Vianden.