Streit mit Ex-ManagerSänger Heino in Bonn vor Gericht – jetzt fiel das Urteil

Heino

Zum Prozessauftakt war Heino im Bonner Landgericht erschienen, bei der Urteilsverkündung fehlte er.

Bonn/Bad Münstereifel – Wenn Heino nicht will, muss er nicht singen. Das hat ihm am Montag (24. August) das Bonner Landgericht bestätigt. Heino war bei dem Urteil nicht anwesend.

In dem Prozess ging es um ein geplantes Konzert des Sängers am 23. Mai auf einem Rittergut im sächsischen Landkreis Meißen, das sein damaliger Manager am 12. August vergangenen Jahres vereinbart hatte.

Heino in Bonn vor Gericht: Der Sänger hatte seinen langjährigen Manager gefeuert

Aber eine Woche später aber, am 19. August 2019, kam es zum Bruch zwischen den beiden Männern. Zum Monatsende kündigte Heino dem Agenten, dessen Hamburger Firma zwischenzeitlich mit einer größeren fusioniert hatte, was dem Bad Münstereifeler nicht passte. Er sei nach 16 Jahren der Zusammenarbeit unzufrieden gewesen mit den Leistungen des Betreuers, ließ der Star verlauten.

Das Zerwürfnis war auch durch ein gemeinsames Abendessen mit Heino, dessen Frau Hannelore und dem Ex-Freund nicht mehr zu kitten. Ein Nachfolger aus Österreich war bald gefunden, der flugs das Rittergut anschrieb, man müsse einen neuen Vertrag über das Konzert schließen, weil Heinos Management gewechselt habe.

Heino in Bonn vor Gericht: Es ging um einen Streitwert von knapp 49.000 Euro

Daraufhin wurde der Mann mit der dunklen Brille von seinem Ex-Betreuer vor dem Bonner Landgericht verklagt (Aktenzeichen: LG Bonn 17 O 394/19). Es ging um viel Geld, der Streitwert wurde auf knapp 49.000 Euro festgesetzt.

Dann aber kam Corona, und das für den 23. Mai geplante Konzert mit Heino und Band wurde abgesagt. Kein Konzert, kein Streit mehr? Der Kläger wollte die Sache vor Gericht für erledigt erklären, was Heinos Anwalt aber ablehnte. Denn hätte er zugestimmt, hätte er gleichzeitig die Klage für zulässig anerkannt und die Parteien hätten sich die rund 5000 Euro Verfahrenskosten 50:50 teilen müssen.

Heino in Bonn vor Gericht: Kammer wies die Klage als unbegründet zurück

Die Kammer gab Heino am Montag Recht, die Klage sei unbegründet. Der gefeuerte Manager habe nicht nachweisen können, dass es tatsächlich einen bindenden Vertrag über den Auftritt in Ostdeutschland gegeben habe.  Der Termin sei zwar auf Heinos Homepage zu finden gewesen, ein solcher Eintrag habe aber keine rechtliche Bindung, so das Gericht. Schließlich bedeute die Kündigung des Geschäftsführers, dass auch dem Unternehmen gekündigt worden sei.

In weiteren Verfahren in Hamburg streiten sich Heino und der Ex-Agent um einbehaltene Gagen, die der Sänger ausgezahlt haben will, und eine Abfindung, die der frühere Manager einfordert. 

Heino in Bonn vor Gericht: Ehefrau Hannelore sagte als Zeugin aus

Zum Prozessauftakt in Bonn Mitte Juli war Heino, der seinen letzten großen Auftritt in Bonn am 15. Mai auf dem Autokinogelände im Westwerk hatte, persönlich erschienen. In Saal 2.07 hatte er auf der Beklagtenbank Platz genommen. Und seine Frau Hannelore sagte als Zeugin aus. 

Die Streithähne waren früher befreundet. Man duzte sich, fuhr zusammen in den Urlaub, Hannelore war Patin eines Sohnes des früheren Freundes. Der klagenden Ex-Manager wollte von Kündigung  nichts wissen und behauptete, dass Heino ihm vorab am Telefon gesagt habe, die Kündigung könne er „in den Papierkorb werfen“.

Davon habe sie nichts mitbekommen, versicherte Hannelore im Gerichtssaal: „Warum sollte Heino das tun? Er weiß genau, warum er das gemacht hat.“

Prozessauftakt in Bonn – Zollfahnder fanden sechs Kilo Kokain

Der neue Manager des Kultsängers verteilte auf dem Flur des Bonner Landgerichts Autogrammkarten mit Heinos Tourdaten ab Oktober 2020. Das nennt man mal einen kuriosen Werbeeffekt... (ucs)