Schwimmen in Corona-ZeitenBonner Freibad-Tickets nach 30 Minuten vergriffen

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Auch im Wasser wurden die Abstandsregeln im Rüngsdorfer freibad gut eingehalten.

von Stefan Schultz (stz)

Bonn – Besser konnte es kaum laufen: Christi Himmelfahrt bescherte der Wettergott Sonnenschein und traumhafte Temperaturen. Perfekt für einen Start in die Freibad-Saison. Wäre da nicht die Corona-Pandemie.

Doch die Stadt war gerüstet, stellte am Dienstag ihr Konzept für die Freiluft-Saison vor und am Vatertag klappte das auch im Panoramabad Rüngsdorf wie am Schnürchen.

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Wartende Badegäste für das zweite Zeitfenster am Donnerstag, das um 15 Uhr begann.

Am Feiertag gab es zwei Zeitblöcke von jeweils vier Stunden für je 500 Badegäste, die sich vorher ihr Ticket online besorgen mussten. Stefan Günther, Chef des Bäderamtes, war sichtlich zufrieden: „Alle Becken sind auf, auch der Sprungturm. Beide Zeitblöcke waren heute ausverkauft und die Tickets waren binnen einer halben Stunde schon weg“, so Günther beim Pressetermin am Donnerstagnachmittag im „Rüngsi“.

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Viel Lob gab es an die Bonner und für die Schwimmfreunde, die das Online-System noch nicht kannten, wurde vor Ort schnell eine unbürokratische Lösung gefunden. Für die nächsten Tage stehen die Tickets schon wieder bereit.

Auch Sportdezernentin Birgit Schneider-Bönninger war zufrieden und vor allem erleichtert: „Es scheint alles gut zu funktionieren. Die Besucher halten sich an alle Abstands- und Hygieneregeln und sind bester Stimmung."

Noch kann die Stadt keine Zahlen nennen, wie sich das Mehr an Kosten (Personal und Externe) entwickelt. Zurzeit kommen die Bäder ohne externe Firmen, wie Reinigungs- und Security-Kräfte aus. Der erhöhte Personalbedarf wird gerade durch die Mitarbeiter anderer Bäder gedeckt, die nicht geöffnet haben. Man wartet einfach die Entwicklung der nächsten Tage ab um belastbare Zahlen zu haben.

Schwimmen in Corona-Zeiten: Neues Bäderkonzept schnell entwickelt

Mit Hochdruck arbeitete die Stadtverwaltung in den letzten 14 Tagen daran, wie die Bonner in diesem Sommer doch noch das kühle Nass genießen können, nachdem die Landesregierung dazu grünes Licht gegeben hat. Auf einer  Pressekonferenz im Panoramabad Rüngsdorf am Dienstag dankte Oberbürgermeister Ashok Sridharan allen, die den „Urlaub in der eigenen Stadt“ noch möglich gemacht haben.

Freibad-Saison in Corona-Zeiten: Testlauf in Rüngsdorf

Sportdezernentin Birgit Schneider-Bönninger und Stefan Günther, Leiter des Sport- und Bäderamtes stellten vor, was auf die Besucher in den Freibädern in den nächsten Monaten zukommt – zunächst ging am Donnerstag das „Rüngsi“ an den Start, alle weiteren Bäder folgen in den nächsten Wochen.

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Bäder-Chef Stefan Günther, Sportdezernentin Birgit Schneider-Bönninger und Oberbürgermeister Ashok Sridharan bei der Vorstellung des Corona-Freibad-Konzeptes im Panoramabad Rüngsdorf.

Was die Bürger schon seit Monaten kennen, ist auch das Zauberwort beim Schwimmen und Sonnen: Abstand, Abstand, Abstand und das Rüngsdorfer Bad gilt daher auch als Testlauf.

„Das Konzept ist eine Herkulesaufgabe und durchaus auch ein dynamischer Prozess“, so Schneider-Bönninger. Änderungen und Anpassungen sind in Zukunft durchaus möglich.

Freibad-Saison in Corona-Zeiten: Online-Buchung notwendig

Eins steht fest: Mal eben zum Bad spazieren und ein paar Stunden Sonne und Wasser genießen, geht in Corona-Zeiten gar nicht – hier sind klare Regeln gefragt.

Das beginnt schon damit, dass man sich ab Mittwoch, 20. Mai, unter bonn.de/baeder sein Online-Ticket samt Registrierung buchen muss. Für Menschen ohne Internet-Zugang prüft die Stadt zurzeit noch eine Umsetzungsmöglichkeit, eine Registrierung wäre aber weiterhin Pflicht.

Hier lesen Sie mehr: Bonner Komba-Gewerkschaft forderte sicheres Bäderkonzept in Corona-Zeiten

Die nächste Einschränkung gilt in Sachen Besucheranzahl. Dazu wird zum Beispiel im Panoramabad, in das rund 4000 Besucher bei normalem Betrieb passen, die Zahl auf zunächst 500 heruntergeschraubt. Dies gilt auch für die weiteren Bonner Freibäder: 950 Personen im Römerbad, 650 Personen im Melbbad, 650 Personen im Ennertbad, 500 Personen im Hardtbergbad und 150 Personen in Friesdorf. In einem zweiten Schritt könnten bei Erfolg aller Maßnahmen die Besucherzahlen erhöht werden.

Freibad-Saison in Corona-Zeiten: Drei Zeitblöcke pro Tag

Um möglichst vielen Gästen den Spaß im Bad zu ermöglichen, gibt es drei Zeitblöcke

  • 6.30 bis 9 Uhr (nur wochentags)
  • 10 bis 14 Uhr
  • 15 bis 19 Uhr

Die Stunde Luft dazwischen wird genutzt, um den Auslass der Gäste kontrolliert durchzuführen sowie zu Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten. Diese werden selbstverständlich aber auch im laufenden Betrieb zusätzlich durchgeführt.

Freibad-Saison in Corona-Zeiten: Saison 2020 mit veränderte Preisen

Das bisherige Preistableau wird für diesen Sommer außer Kraft gesetzt – so gelten für die Zeitblöcke nun 2,50 Euro bzw. ermäßigte 1,50 Euro. Zusätzlich wird eine Gruppenkarte (zwei Erwachsene und zwei Kinder) für 6 Euro angeboten.

Unter bonn.de/baeder sind alle Maßnahmen für das Corona-Freibadkonzept in Bonn noch mal zusammengefasst.