Schüsse in Bonn-TannenbuschPolizisten schnappen in ihrer Freizeit dritten Mann

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Der Wagen wurde von Kugeln getroffen. Das Symbolfoto zeigt ein markiertes Einschussloch in einem Einsatzfahrzeug der Dresdener Polizei am 15. Mai 2018. 

Bonn – Im Bonner Ortsteil Tannenbusch spielten sich am 22. Mai Szenen wie in einem Krimi ab. 

Gegen 4.30 Uhr fuhr ein 24-Jähriger mit seinem Mercedes auf einen Supermarktparkplatz (Tannenbusch Center) an der Oppelner Straße, als plötzlich Schüsse fielen – kurz darauf schlugen mehrere Kugeln in seinem Auto ein.

Schüsse in Tannenbusch: Tatverdächtiger „Agit“ identifiziert 

Ein SEK-Team hatte zwei Tatverdächtige (25, 32) in Alfter und Bornheim geschnappt. Die  Polizei wusste auch, wer der dritte Verdächtige ist, fahndete nach ihm mit einem Foto. Jetzt konnte auch der dritte Tatverdächtige, ein 29-Jähriger aus Erftstadt festgenommen werden. Gegen ihn lag ebenfalls ein Untersuchungshaftbefehl vor.

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Der Mann wurde am Mittwochabend, 8. Juli, in Liblar von zwei Polizisten in ihrer Freizeit gesehen und wiedererkannt. Gegen 19.15 Uhr konnten sie den 29-Jährigen auf einem Parkplatz an der Straße „Zum Renngraben“ festnehmen.

Bei der Festsetzung der ersten Tatverdächtigen konnten Tatbekleidung und die mutmaßliche Tatwaffe, ein Revolver 38, sichergestellt werden. Beide Männer sind polizeibekannt. Einer der Beschuldigten schweigt, der andere bestreitet die Tat. Doch auf Antrag der Staatsanwaltschaft  wurden die Verdächtigen dem Haftrichter vorgeführt, der erließ U-Haft wegen des Verdachts des versuchten Mordes.

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Das 24-jährige Opfer, das unverletzt blieb, hatte sofort die Polizei alarmiert. „Vor Ort stellten die Einsatzkräfte Einschusslöcher an dem Wagen des Mannes fest“, so Polizeisprecher Robert Scholten.

Kugeln waren auf der Fahrerseite im Bereich der hinteren Tür sowie im Kofferraum, in der Heckscheibe und einem Außenspiegel eingeschlagen. Insgesamt konnten vier Patronen sichergestellt werden. 

Spezialisten des Erkennungsdienstes sicherten vor Ort Spuren, der Mercedes wurde sichergestellt. Auch die Tatortgruppe des Landeskriminalamtes (LKA) war im Einsatz. 

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Das Motiv ist noch unklar. Möglicherweise handelte es sich um ein Tat im Drogenmilieu. Tannenbusch gilt als Brennpunkt, der Bereich der Oppelner Straße als Drogenumschlagsplatz. Bei dem 24-Jährigen, dessen Auto von Kugeln durchlöchert wurde, soll es sich nach EXPRESS-Infos um einen Drogenhändler handeln. (iri)