Hochwasser in BonnDer Rhein macht ganz langsam einen Rückzieher

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Nur per Steg kann man am Beueler Rheinufer noch das China-Schiff erreichen.

von Marion Steeger (MS)

Bonn  – Aufatmen. Der Rhein zieht sich langsam zurück. Am Donnerstag hatte er mit 7,41 Metern seinen Höchststand erreicht. Für die nächsten Tage melden die Hochwasserzentralen: fallend!

Wegen der schnell steigenden Fluten musste die Stadt Bonn das Rathenau-Ufer zwischen Erster und Zweiter Fährgasse am Mittwochnachmittag absperren. Zwölf parkende Autos mussten abgeschleppt werden, die Halter von 40 Fahrzeugen konnten kontaktiert werden. Sie fuhren ihre Autos selbst weg.

Rhein-Hochwasser: Gullys werden dicht gemacht

Damit das Hochwasser nicht das Kanalnetz überlastet, wurden an verschiedenen Stellen nahe des Rheins Verschlussdeckel in die Straßengullys eingesetzt und Schieber im Kanal geschlossen.

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Am Beueler Rheinufer sind viele Neugierige unterwegs, die sich anschauen, wie der Strom die Fußwege an der Promenade flutet. Wer aufs China-Schiff möchte, muss über einen provisorischen Steg laufen. Die Mondorfer Fähre und Fähren Richtung Remagen haben inzwischen den Betrieb eingestellt.

Rhein-Hochwasser: In Bonn 7,07-Meter-Marke erreicht

Da in Bonn schon am Dienstag die 5,40-Meter-Marke erreicht wurde, sind an der Mondorfer Fähre und in Graurheindorf Schilder aufgestellt worden, Schranken an Wegen zum Rheinufer wurden heruntergelassen.

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In Bad Godesberg ist der Untere Leinpfad ab „Am Schwimmbad“ gesperrt. Seit Mittwochmittag fährt die Linie 66 nur noch bis Königswinter Clemens-August-Straße. Zwischen Bad Honnef und Königswinter gibt es einen Bahnersatzverkehr mit Bussen. 

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Das passiert, wenn der Bonner Rhein-Pegel steigt 

  • Ab 5 Metern spricht man von einem „kleinen Hochwasser“
  • Ab 5,50 Metern stellt die Fähre Mondorf den Betrieb ein.
  • Bei 6 Metern dürfen Schiffe nur noch langsam in der Mitte des Stroms fahren.
  • Ist die 7-Meter-Marke erreicht, werden in Beuel Zufahrtsstraßen zum Rhein gesperrt. Auch am Godesberger Rheinufer gibt es erste Sperrungen.
  • Bei 7,40 Metern spricht man von einem „mittleren Hochwasser“. 
  • Bei 8 Metern ist die Hochwassermarke II erreicht. Der Schiffsverkehr auf dem Rhein wird gestoppt. 
  • Werden 8,20 Meter gemessen, baut die Feuerwehr in Bad Godesberg die ersten Stege.
  • In Graurheindorf und Mehlem wird es kritisch, wenn die 8,50 Meter Marke überschritten wird. Das Wasser läuft in die Straßen.
  • 9,50 Meter: Keller laufen voll und auch der Hochwasserschutz in Beuel reicht nicht mehr. Stege müssen errichtet werden.

Beim historischen „Jahrhunderthochwasser“ im Jahr 1993 wurde in Bonn ein Pegel von 10,13 Metern gemessen. (MS)