„Wir haben viel vor“Mediterranes Flair auf der Insel Grafenwerth

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Das marode Inselcafé soll unter der Leitung von Hans Hatterscheid wieder aufblühen.

von Béla Csányi (bc)

Bad Honnef – Aufatmen auf der Insel Grafenwerth. Ein halbes Jahr lang bot sich Besuchern vor den Türen des Cafés ein ernüchternder Anblick – eines der Aushängeschilder der Insel: geschlossen.

Besonders an Wochenenden und den sommerlichen Ostertagen wurde das Gastro-Elend auf Grafenwerth deutlich (hier mehr lesen).

Jetzt hat die zähe Suche nach einem neuen Betreiber endlich ein Ende. Hans Hatterscheid (65) und seine RheinMeile GmbH einigten sich mit der Stadt Bad Honnef auf einen Pachtvertrag über zehn Jahre.

Und an Ambition mangelt es dem erfahrenen Gastronom nicht.

Ein Traum geht für Hans Hatterscheid in Erfüllung

„Die Vorfreude ist riesig, ich will der Insel gerne meinen Stempel aufdrücken“, kündigt Hatterscheid auf EXPRESS-Nachfrage an.

Er erfüllt sich mit dem Betrieb des Inselcafés den Traum, bietet Spaziergängern und Radfahrern nun entlang des Rheins mit dem RheinAir Biergarten, dem Anleger 640 und dem Rheincafé verschiedene gastronomische Anlaufstellen entlang der Rheinmeile. „Das passt von der Lage her perfekt, das kann man nicht anders sagen“, erklärt er stolz.

Ein Faktor für die Entscheidung waren auch die Pläne der Stadt Bad Honnef, die Insel Grafenwerth bis zum Jahr 2021 für einen Gesamtbetrag von 3,3 Millionen Euro aufzuhübschen. Auch in direkter Nähe zum Café. Die Planungen runden das positive Gesamtbild ab, so Hatterscheid.

Inselcafé muss kernsaniert werden

Am Café selbst muss ebenfalls einiges gemacht werden, ein Entgegenkommen der Stadt sei hier nicht zu erwarten. „Am Gebäude muss enorm viel investiert werden, das muss praktisch komplett kernsaniert werden", stellt der neue Pächter fest.

Ein Investor oder ein Entgegenkommen wären da natürlich sehr hilfreich, aber „derzeit sieht es so aus, als müsste ich das erstmal alleine stemmen.“

Trotz seines „gewissen Alters“ nimmt Hatterscheid das Projekt erstmal alleine mit seiner RheinMeile GmbH in Angriff. Mit Blick auf den langfristigen Pachtvertrag schließt er Unterstützung oder gar eine Ablösung auf lange Sicht aber nicht aus.

Er wolle zwar nicht „bis an mein Lebensende auf der Insel bleiben“, verschreibe sich für die nächste Jahre aber erst einmal voll und ganz dem neuen Projekt: „Ich habe große Pläne und will so bald wie möglich anfangen.“

Einige Wochen müssen Besucher zwar noch auf den Start warten, die Bewirtung im Hochsommer ist aber definitiv angestrebt.

Voller Programmkalender und mediterrane Küche

Ein konkretes Startdatum könne er allerdings nicht nennen, bedauert Hatterscheid. „Es soll sobald wie möglich losgehen, aber es darf auch kein Schnellschuss werden.“

Derzeit laufen die Planungen in verschiedenen Bereichen, sowohl was das kulinarische Konzept angeht, als auch die Organisation verschiedener kulinarischer Events. Allzu viel kann Hatterscheid entsprechend noch nicht verraten.

„Es wird leckere, gut gemachte mediterrane Küche geben“, lässt er sich entlocken, betont zudem, dass er keine Sterneküche, sondern für alle Besucher bezahlbare Gerichte anbieten wolle.

Auch am Unterhaltungsprogramm wird bereits geschraubt, doch hier sollen Details erst folgen, wenn alles in trockenen Tüchern ist. Nur eines ist klar: „Wir haben sehr viel vor.“