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Läuft bei der Bonner PolizeiNach Drogenrazzia sitzt jetzt 8. Bandenmitglied im Knast

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Im Rahmen der Razzia kam es zu mehreren Festnahmen. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Bonn/Euskirchen/Aachen – Jetzt sind es schon acht Tatverdächtige, die in U-Haft schmoren...

Nach der Großrazzia am Mittwoch schickte der Haftrichter einen 21-Jährigen hinter Gitter. Ein 17-Jähriger hingegen wurde unter strengen Auflagen von der Untersuchungshaft verschont. Beide gehörten zu den insgesamt elf Männern, die bei dem Einsatz festgenommen worden waren. Sieben davon waren bereits am Mittwoch in U-Haft gewandert. 

In den frühen Morgenstunden des 12. Februars hatte die Polizei zu einem Großschlag gegen den Bonner Drogenhandel ausgeholt! Bei einer Razzia mit rund 200 Beamten wurden 17 Objekte in Bonn, Euskirchen und Aachen durchsucht. Elf mutmaßlichen Drogendealer wurden festgenommen.

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Die Tatverdächtigen waren im Rahmen von Ermittlungen der „EG Tannenbusch“ in den Fokus geraten. Dabei ging es um einen Dealer (28), der inzwischen zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Bei den Ermittlungen gegen den 28-Jährigen hatten sich Hinweise auf eine Bande aus Bad Godesberg ergeben – die soll im großen Stil junge Dealer aus Tannenbusch mit Drogen versorgt haben. 

Schlag gegen Drogenhandel in Bonn: Kopf der Bande wurde an Tankstelle festgenommen

Mutmaßlicher Kopf der Bande: Abdal M. (31, Name geändert), ein ehemaliger Rocker-Boss (31) aus Euskirchen. Er ist zudem der große Bruder des hinter Gitter sitzenden 28-Jährigen. Abdel M. hatte selbst bis Oktober 2018 eine mehrjährige Haftstrafe wegen Drogenhandels und Verstößen gegen das Waffengesetz abgesessen. 

Weil der 31-Jährige Mittwochfrüh nicht zu Hause war, wurde er durch ein SEK an einer Tankstelle in Meckenheim festgenommen. Nach EXPRESS-Informationen hat er dort gearbeitet. Auch sein dicker Mercedes CLS, der bis zu 85.000 Euro kostet, wurde vor Ort sichergestellt. Abdel M. schrieb bereits vor einigen Jahren Schlagzeilen: Er führte die Rockergruppe „Black Jackets Westend“ an, die 2012/2013 in Bad Godesberg für Angst und Schrecken sorgte. 

Als weitere Tatverdächtige wurden zunächst sechs junge Männer (17, 19, 21, 23, 24, 25) ermittelt, die überwiegend aus Bad Godesberg kommen. Mehrere von ihnen gelten als Intensivtäter, sind wegen Raub- und Körperverletzungsdelikten bestens polizeibekannt. Zwei der Männer (19 und 24) hatte sich am 11. Dezember auf der A61 eine Verfolgungsfahrt mit der Polizei geliefert und dabei knapp ein Kilo Marihuana aus dem Autofenster geworfen (hier lesen Sie mehr).

Schlag gegen Drogenhandel in Bonn: Drogen wurden von zwei Männern aus Aachen geliefert

„Bei den monatelangen verdeckten Ermittlungen konnten außerdem zwei Drogenlieferanten (26, 29) aus Aachen ermittelt werden“, erklärt Polizeisprecher Simon Rott. Das Duo habe die Drogen kiloweise aus den Niederlanden organisierten und den Bonner Tatverdächtigen regelmäßig in Aachen übergaben. 

Es herrschte ein regelrechter Drogen-Pendelverkehr zwischen Bonn und Aachen. Die Lieferungen wurden zunächst in Bad Godesberg versteckt und umgepackt, anschließend nach Tannenbusch und in weitere Bonner Stadtteile zu örtlichen Dealern geliefert. Rund 1,4 Kilo Marihuana und Haschisch konnte die Polizei bereits sichergestellt.

Schlag gegen Drogenhandel in Bonn: Bandenmitglieder in U-Haft – SEK mit im Einsatz

Auf Antrag der Bonner Staatsanwaltschaft erließ ein Ermittlungsrichter zunächst sieben Haftbefehle. Neben Abdal M. wurden zwei weitere Tatverdächtige, die sich ebenfalls nicht an ihren Wohnanschriften aufhielten, durch Spezialeinheiten und Zivilfahnder der Bonner Polizei in Köln und Bonn festgenommen.

Vier weitere Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen, darunter die beiden 17- und 21-jährigen Intensivtäter. Sie sollen am 5. Januar gegen 5.25 Uhr vor einem Fastfood-Restaurant in der Bonner Innenstadt, Poststraße, einen 27-Jährigen zu Boden geschlagen und dort noch gegen den Kopf getreten haben. Die Schläger sollen zuvor die Freundin des Mannes beleidigt haben. 

Schlag gegen Drogenhandel in Bonn: Auch Waffen, Handys, Drogen und Dealgeld wurde sichergestellt

Bei den Durchsuchungen wurden auch eine Schreckschusswaffe, ein Teleskopschlagstock, Schlagringe, zahlreiche Mobiltelefone, mutmaßliches Dealgeld und kleinere Mengen Drogen sichergestellt. Die Ermittlungen gegen weitere Tatbeteiligte dauern an.

Außerdem liegen den Ermittlern weitere Erkenntnisse zu Fällen von Nötigung, Erpressung und Raubdelikten vor, an denen die nun Festgenommen beteiligt gewesen sein sollen. Da die Taten häufig im Zusammenhang mit Drogenschulden der Opfer standen, wurden diese von den Geschädigten in der Regel nicht angezeigt. (iri)