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Prozess in BonnGroßvater missbraucht Enkel, seine Aussage überrascht

opa - geblendet

Der Angeklagte mit seinem Verteidiger beim Prozessauftakt 

Rheinbach – Lars (Name geändert) hat seinen Opa geliebt! Immer wenn er samstags mit Oma zu Besuch kam, hat der Großvater mit ihm Verstecken gespielt, Rennbahnen aufgebaut, seine Steine-Ausstellungen bewundert oder hat mit ihm im Pool geplantscht.

Prozess in Bonn: Erste Übergriffe im Sommer 2017

An einem heißen Sommertag 2017 ist es dann - beim Anziehen der Badehosen - auch das erste Mal passiert: Der Sechsjährige hat - ganz naiv - die Penisgröße des Opa bewundert und der ist daraufhin „ausgeklinkt“, wie er gestern selber einräumte.

Der 64-Jährige missbrauchte den Jungen immer wieder, der ihm von seiner Tochter anvertraut war und nutzte ihn schamlos für seine sexuellen Defizite aus. Dem Jungen drohte er, er käme in den Knast, wenn er seiner Mutter was sage. 

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Rentner hatte sich 2018 selbst angezeigt

Vor der Bonner Jugendschutzkammer muss sich der angeklagte Rentner seit Dienstag wegen Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs eines Kindes und Schutzbefohlenen in sechs Fällen verantworten. Der ehemalige Kantinenkoch hatte sich – das ist ungewöhnlich – selbst angezeigt, als der Fall im Dezember 2018 ans Licht kam.

Allerdings unter dem mutigen Druck seiner eigenen Tochter: Denn auch sie ist bereits Missbrauchs-Opfer ihres Vaters gewesen und war alarmiert, als ihre kleine Tochter ihr verriet: „Der Opa packt den Lars an.“

Großvater gesteht: „Alles, was mein Enkel erzählt, stimmt!“

Sie habe sofort Bescheid gewusst, erzählte Lars’ Mutter als Zeugin, und ihren Vater gleich zur Rede gestellt: „Hast du meinen Sohn angefasst?“ Erst habe er versucht, zu leugnen, dann aber habe er alles eingeräumt. Wie nun auch im Prozess: „Alles, was mein Enkel erzählt, stimmt!“

Für Lars' Mutter eine große Erleichterung: Denn ihr Sohn musste kein einziges Mal vernommen werden. „Ich weiß selber, wie das ist. Als Kind, das sexuell missbraucht worden ist, will man darüber nicht reden.“

Ein großer Fehler jedoch sei es gewesen, dass sie den Peiniger damals nicht angezeigt hat. Selbst bei der Geburt eines ihrer Kinder habe sie ihren Vater auf die alte Geschichte angesprochen: Da habe er ihr versichert, dass er damals jung gewesen sei. Und: So was käme nicht mehr vor.

Familie und Freunde brechen Kontakt zum Täter ab

Welchen Scherbenhaufen ein sexueller Missbrauch in einer Familie anrichtet,  das offenbart auch dieser Prozess: „Ich will keinen Kontakt mehr. Ich will den Menschen nicht mehr sehen“, erklärte gestern die Mutter, die ihrem Vater auf der Anklagebank keines Blickes würdigte.

Die schwerkranke Ehefrau des Angeklagten hat nach dem Geständnis einen totalen Zusammenbruch erlitten und ihren Mann nach über 40 Jahren verlassen.

Angeklagter hat zwei Suizidversuche hinter sich

Auch der Angeklagte berichtete, dass er bereits länger in der Psychiatrie war, zwei Suizidversuche hinter sich hat und nunmehr allein, krank, ohne Familie sei. Auch ohne Freunde.

Und Lars, wollen die Richter wissen. Ihm gehe es gut, aber er denke viel über den Tod nach, sagte die Mutter. Manchmal liege das Kind abends weinend im Bett, weil Opa und Oma nicht mehr in seinem Leben sind. Als wären sie gestorben.

(ucs)