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Prozess in BonnFreispruch nach Raubüberfall – der Grund ist kurios

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Im Zweifel für die Angeklagten. Keine Chance für die Bonner Richter: Sie mussten zwei Angeklagte freisprechen.

Bonn/Sankt Augustin – Keine Chance für die Bonner Richter: Sechs Jahre nach einem hinterhältigen Raubüberfall auf einen vermeintlichen Drogendealer in Sankt Augustin musste die 1. Große Strafkammer des Landgerichts zwei Angeklagte freisprechen.  Denn die beiden Männer im Alter von 28 und 31 Jahren sollen bei dem Überfall, der mit fünf Männern ausgeführt wurde, maskiert gewesen sein.

Eine Tatbeteiligung, so hieß es im Urteil, habe man den Angeklagten nicht nachweisen können. Nur ein dritter Mitangeklagter konnte wegen Beihilfe zum schweren Raub und gefährlicher Körperverletzung verurteilt werden: Der 30-Jährige war nicht maskiert gewesen und wurde vom Opfer klar identifiziert. Seine Strafe: 14 Monate Haft auf Bewährung

Freispruch nach Prozess in Bonn: DNA überführte Haupttäter

Der Raubüberfall am 21. Juli 2014  konnte drei Jahre lang nicht aufgeklärt werden. Erst als einer der Täter als Mitglied einer Bande von sogenannten „Falschen Polizisten“ in Augsburg gefasst wurde und seine DNA durch die Kartei gejagt wurde, kamen die Ermittler dem Fall auf die Spur. Denn der 26-Jährige hatte beim Raubüberfall, um damals seine böse Absicht zu tarnen, beim Opfer zunächst – zum gemeinsamen Fußballspiel-Gucken – um ein Glas Tee gebeten und hatte dabei seinen genetischen Fingerabdruck hinterlassen.

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Er wurde alleine angeklagt. In seinem Bonner Prozess hatte er im letzten Moment die Namen der Mittäter verraten und wurde im August 2018 zu siebeneinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilt. Von den vier Mittätern kamen drei im Februar 2020 auf die Bonner Anklagebank; ein vierter Mann, der ebenfalls maskiert gewesen war, ist bis heute unauffindbar.

Freispruch nach Prozess in Bonn: Täter waren auf Drogen aus

Das Quintett hatte damals gehofft, in der Wohnung des 46-Jährigen ein großes Depot an Kokain und Marihuana zu finden. Kaum hatte der 26-Jährige damals vom Gastgeber den Tee gereicht bekommen, bekam dieser einen schweren Schlag auf den Kopf, gleichzeitig wurde den drei maskierten Mittätern die Tür geöffnet. Bei der „Hausdurchsuchung“ fanden sie lediglich 110 Euro in bar, eine goldene Armbanduhr, eine Lederjacke und alte Familienvideos, aber keine Drogen.

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Der 46-Jährige hatte bei dem Überfall, der sein „ganzes Leben versaut“ habe,  eine blutende Augenwandfraktur und ein schweres Kopfhämatom erlitten. Drei Jahre habe er nicht geschlafen, hatte sich der Zeuge erinnert. Jeden Tag durchlebe er die Bilder, wie er nach einem Schlag mit einem eisernen Gegenstand gegen den Kopf umfällt, sein Auge blutete, ihm ein rostiger Schraubenzieher an den Hals gehalten wird und er die Worte hört: „Ich bringe Dich um, ich bringe Dich um.“

Ein Drogendealer will er nie gewesen sein, sondern nur ein normaler Konsument. (ucs)