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Polizei filmt jetzt Bonner RheinuferBald auch Kameras im Brennpunkt Tannenbusch?

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Die Bonner Polizei hat jetzt das linksrheinische Rheinufer im Blick. Das Foto zeigt ein Hinweisschild vor dem Kölner Dom, wo schon länger Videobeobachtungen durchgeführt werden. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Bonn – Feiernde Jugendliche, Straftaten, eskalierende Gewalt: Jetzt hat die Polizei das Rheinufer im wahrsten Sinne des Wortes im Blick. Ab Freitag (4. September) wird der linksrheinische Hotspot an den Wochenenden mit Kameras beobachtet.

Bereits am Donnerstag wurden mobile Kameratürme mit je sieben Kameras am Brassertufer (Höhe Rheingasse) und am Moses-Hess-Ufer in Höhe des Feuerwehranlegers aufgestellt.

„Es handelt sich um eine Maßnahme zur Gefahrenabwehr“, erklärte Bonns Polizeipräsident Frank Hoever, der die Maßnahme nach rechtlicher Prüfung angeordnet hat. In dem betroffenen Bereich wurden in letzter Zeit verstärkt Straftaten begangen.

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Laut Hoever sind aber auch noch weitere Stellen in Bonn denkbar, die zukünftige beobachtet werden könnten. 

Videoüberwachung in Bonn: Kameras unter anderem auch in Tannenbusch

In einem Pressetermin Freitagmorgen am Brassertufer nannte Bonns PP dazu den Bertha-von-Suttner-Platz, die Bereiche Hofgarten/Kaiserplatz sowie Poppelsdorfer Allee und dem Brennpunkt-Stadtteil Tannenbusch. 

Bei der Videobeobachtung ginge es darum, sich anbahnende Straftaten zu verhindern, erklärte er.

Zunächst gibt es aber nur Kameras im Uferbereich zwischen Beethovenhalle und Alter Zoll. Und das auch erstmal nur für vier Wochen als Test. 

Videoüberwachung in Bonn: Rheinufer abends beliebt bei Jugendlichen

Die Polizei führt am linksrheinischen Ufer schon seit Monaten gemeinsam mit der Stadt regelmäßig Kontrolleinsätze durch. Dort versammeln sich an Wochenenden regelmäßig hunderte Personen, meist Jugendgruppen. Sie hören Musik, konsumieren Alkohol, zum Teil auch Drogen. 

Andreas Koch, Leiter der Direktion Gefahrenabwehr: „In den letzten neun Wochen gab es dort 20 Sondereinsätze, wurden mehr als 1500 Personen kontrolliert und 80 Straftaten zur Anzeige gebracht.“ Dabei seien Beamte auch von mehreren Feiernden bedrängt worden. 

Bevor Polizeipräsident Hoever die Beobachtungsmaßnahme angeordnete, hatte er sich selbst vor Ort ein Bild gemacht. „In der Vergangenheit kam es dort wiederholt zu Straftaten: Körperverletzungen, Gewalt-, Eigentums- und Drogendelikten. auch kam es zu Widerstandshandlungen gegen Einsatzkräfte, das ist für mich völlig inakzeptabel“, sagt er. 

Polizei und Stadt ziehen dabei an einem Strang. „Wir werden das nicht tolerieren und gegen Straftaten vorgehen“, so Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan. 

Videoüberwachung in Bonn: Straftaten sollen so besser aufgeklärt werden

Die nun installierten Kameras sollen nicht nur Straftaten verhindern. Durch sie sollen Straftaten, die begangen wurden, auch besser aufgeklärt sowie das Sicherheitsgefühl der Bonner gestärkt werden. 

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Die Kameras sind in den öffentlichen Raum gerichtet, haben Brassert-, Erzbergerufer, Fritz-Schroeder-Ufer und Moses-Hess-Ufer im Blick, einbezogen sind auch die Einmündungsbereiche zur Vogtsgasse, Konviktstraße, Rheingasse, Josefstraße und Berliner Freiheit (Kennedybrücke).

Werden die Aufzeichnungen nicht als Beweismittel benötigt, werden sie nach 14 Tagen gelöscht. 

Videoüberwachung in Bonn: Bilder werden im Polizeipräsidium live beobachtet

Die beiden Kameratürme sind allerdings nicht 24 Stunden lang in Betrieb, sondern insbesondere in den Abend- und Nachtstunden an den Wochenenden. Die Bilder werden in der Einsatzleitstelle durch speziell geschulte Mitarbeiter des Polizeipräsidiums live beobachtet und bewertet. 

Um im Ernstfall dann auch schnell eingreifen zu können, sind spezielle Kräfte im Einsatz. 

Bonn sei die erste Polizeibehörde, die mobile Videobeobachtungsanlagen angeschafft habe, erklärt der Polizeipräsident. Freitagmorgen gab es dazu auch eine Reaktion eines Anwohners. Als er die Kameras am Brassertufer und die Vorbereitungen zur Pressekonferenz sah, begrüßte er die Polizisten mit: „Danke, weiter so!“ (iri)