Plan der neuen KoalitionWird Bonn bald zur Kiffer-Hauptstadt?

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Die Koalition aus Grünen, SPD, Linken und Volt in Bonn plant den kontrollierten Verkauf von Cannabis. Das Symbolfoto von 2018 zeigt einen Mann in Würzburg, der einen Joint raucht.

von Marion Steeger (MS)

Bonn – Da wird wieder ein Aufschrei durchs konservative Bonn gehen! Oder nicht? Schließlich haben die Bonner bei der Kommunalwahl im September 2020 konservativen Parteien deutlich eine Abfuhr gegeben.

  • Koalition aus Grünen, SPD, Linken und Volt in Bonn
  • Koalitionsvertrag liegt vor
  • Es geht auch um Verkauf von Cannabis

Und so ist es nicht verwunderlich, dass jetzt etwas im Koalitionsvertrag steht, was in ganz Deutschland immer wieder diskutiert wird.

Bonner Koalition plant kontrollierten Verkauf von Cannabis

Grüne, SPD, Linke und Volt stellen klar: „Suchtkranken sollen die vorhandenen Behandlungsmaßnahmen so frühzeitig und umfassend wie möglich zur Verfügung stehen. So soll Bonn an einem Modellprojekt, ggf. mit anderen Kommunen in NRW, zum kontrollierten Verkauf von Cannabis teilnehmen, um Wege aus der Illegalität aufzuzeigen. Ziel ist eine legale, kontrollierte Cannabis-Abgabe mit Qualitätssicherung ab dem jungen Erwachsenenalter unter strenger Wahrung des Jugendschutzes in lizenzierten Geschäften mit geschultem Personal.“

Neu ist dieser Vorstoß nicht. Auch andere Kommunen hatten diesen Plan schon, scheiterten aber an der nicht vorhandenen rechtlichen Grundlage. Das Bundesinstitut für Arzneimittel hatte die Vorstöße von Städten wie Münster ins Leere laufen lassen. 

Bonner Plan auch immer wieder Thema in anderen Kommunen

Im Oktober 2020 debattierte der Bundestag auch über den kontrollierten Verkauf – und lehnte ab. Die FDP ist aber für diese Art der Legalisierung offen, auch einzelne CDU-Politiker wagen sich aus der Deckung. 

Mit dem Bonner Landtagsabgeordneten und CDU-Parteichef Christos Katzidis allerdings ist das nicht zu machen. Er stellt klar: „Bonn hat andere Probleme als eine Cannabislegalisierung.  Es gibt gesundheitliche Risiken und mögliche Langzeitfolgen des Cannabiskonsums, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Es gibt genug Personen, die schon mit legalen Suchtmitteln Probleme haben. Die Legalisierung könnte, wie es in den Niederlanden und in den USA zu erkennen ist, zu einem deutlichen Zuwachs des Konsums führen.“ (MS)