Neu in Bonner CityWeltbekannte Kult-Läden eröffnen – doch es gibt auch traurige News

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Der britische „Dr. Martens“-Shop in der Sternstraße

von Marion Steeger (MS)

Bonn – Es geht Schlag auf Schlag. Kaum schließt ein Geschäft in der Bonner City, rücken schon Handwerker an, um das Ladenlokal für den nächsten Mieter fertig zu machen. 

Weltbekannte Kult-Läden kommen oder sind schon da. In der Sternstraße hat „Dr. Martens“ vor vier Wochen eröffnet. Die robusten Treter aus England finden schließlich auch in Bonn ihre Abnehmer. Denn „Docs“ sind nicht nur in der Punkerszene gefragt.

Am Bottlerplatz steht die frühere Geschäftsstelle des „Bonner General-Anzeigers“ auch nicht länger leer. Schon bald eröffnet hier „Scotch&Soda“. Es ist die erste Filiale des niederländischen Mode-Unternehmens (entwirft seine Kollektionen in einer ehemaligen Kirche in Amsterdam) in Bonn. Die Marke hat in 70 Ländern insgesamt 200 Stores.

Bonner City: „Manufactum“ eröffnet am 19. März

Am 19. März tut sich was am Bonner Markt: „Manufactum“ gibt es dann endlich auch in Bonn (hier lesen Sie mehr dazu). Auf 350 Quadratmetern gibt es Produkte aus den Sortimenten Küche und Lebensmittel, Körperpflege, Garten, Sport und Spiel, Büro sowie Heimtextilien und Bekleidung. „Manufactum“-Motto: „Diese zeichnen sich durch eine verantwortungsvolle und ressourcenschonende Herstellung sowie durch ihre Langlebigkeit und Reparierbarkeit aus.“

Zurück in die Sternstraße. Dort geschieht gerade auch so etwas wie ein kleines Wunder. In das Ladenlokal von „Hörsch“, das jahrelang leer stand, zieht das Modegeschäft „La Strada“. Draußen sind noch Handwerker im Einsatz, innen wird fleißig dekoriert. Kleiner Wermutstropfen: „La Strada“ in der Brüdergasse schließt im Gegenzug.

Einfach nur traurig: Nach 40 Jahren macht das ausgefallene Schuhgeschäft „Ylang Ylang“ dicht. Das liegt am Eingang der Kaiserpassage, in der es inzwischen massive Leerstände gibt. Es gebe unter anderem wegen der chaotischen Regelungen beim Bonner City-Ring einfach nicht mehr genug Laufkundschaft (hier lesen Sie mehr dazu). Kleiner Trost: „Ylang Ylang“-Schuhe wird es weiterhin in Bad Godesberg geben.

Der traurige Niedergang der früheren Pracht-Meile in der Kaiserpassage (hier lesen Sie mehr).

Bonner City: Neue Geschäfte in der Bonngasse

In der Bonngasse wird es im Frühjahr zwei neue Geschäfte geben: ein Frisör zieht in die Bonngasse 19, ein Modegeschäft ist unter der Hausnummer 29 bald zu finden, weiß man bei Limbach-Immobilien. Und noch eine „heiße“ Neuigkeit: Ein 280 Quadratmeter großes Ladenlokal am Bertha-von-Suttner-Platz hat ein „Unternehmen aus der Gesundheitsbranche“ für sich erkoren.

Gut angelaufen ist übrigens der „Divan Döner“ am Markt. Direkt daneben im früheren Ladenlokal einer Reinigung gibt es Asiatisches bei „Homei“. 

Die Friedrichstraße entwickelt sich immer mehr zur Schlemmermeile. Jetzt ist in die unteren Räume eines Hotels ein persisches Restaurant gezogen.

Kaum eröffnet brummt es auch schon im „Yomaro“. Inhaber Ewgenij Milchin ist zufrieden, freut sich aber schon auf noch wärmere Tage, die sicher noch mehr Frozen-Yogurt-Fans locken (hier lesen Sie mehr dazu).

Doch es bleibt ein übler Schandfleck auf der Prachtmeile Friedrichstraße: Das frühere Ladenlokal des Waffengeschäfts „Deckers“ steht leer, innen ist nach wie vor der Betonboden aufgebrochen, der Eingangsbereich ist oft ein stinkendes Urinal.

Bonner City: Einzelhandel sieht auch Problem-Zonen

Dass es nicht überall in der Innenstadt gut läuft, weiß Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelverbandes: „Der Einzelhandelsverband Bonn Rhein-Sieg Euskirchen stellt fest, dass die Mieten für Ladenlokale in Spitzenlagen in der Innenstadt leicht zurückgehen. In Randlagen, wie etwa dem Kaiserplatz, ist das nicht der Fall. Hier versuchen Vermieter, trotz des schwierigen Umfelds durch Obdachlose und Drogenkranke, höhere Mieten durchzusetzen.“

Der Leerstand in der Bonner Innenstadt halte sich in Grenzen. „Was zu beobachten ist, dass die Anzahl von klassischen Einzelhandelsläden zurückgeht und ersetzt wird durch Gastronomie, wie etwas durch regionale operierende Ketten oder Imbissgeschäfte. Zugenommen hat auch die Fluktuation der Geschäfte.“

Kritisch sieht Vassiliou auch diesen Standort: „Die Situation in der Nähe zur Universität, wie zum Beispiel Am Hof, bleibt schwierig. Hier stehen Ladenlokale, wie der ehemalige Juwelierladen, der Buchladen und andere Ladenlokale, in Folge fehlender Laufkundschaft leer.“ (MS)