Nach Lieferproblemen und Zucker-DebatteMacht Haribo uns bald alle wieder froh?
Grafschaft/Bonn – Lieferprobleme, Personalprobleme, Zuckerprobleme – für Gummibärriese Haribo war 2018 alles andere als ein süßes Jahr. Jetzt will der Branchenprimus, der vor acht Monaten von Bonn ins rheinland-pfälzische Grafschaft umzog, wieder in die Spur kommen.
Drei neue Haribo-Spots
Es sieht aus, wie ein Business-Meeting: Die Herren im feinen Zwirn, die Damen im Kostüm. Doch hier geht es nicht um die neusten Geschäftszahlen – mit fröhlichen Kinderstimmen machen sich die Manager über eine Tüte Goldbären her. Einer von drei neuen Spo-ts der seit einigen Wochen über den Bildschirm flimmert – fantastische bunte Haribo-Welt. Doch die war Ende des Jahres gar nicht rosig.
Lieferschwierigkeiten gegen Ende 2018
Eine Software-Umstellung machte dem Unternehmen zu schaffen und es kam zu Lieferengpässen, dass teilweise die Regale leerblieben.
Inzwischen hat sich die aktuelle Lieferquote wieder stark verbessert und für den Großteil des Sortiments auch nahezu wieder das Ausgangsniveau erreicht, heißt es von Haribo-Seite.
„Mit Anlaufschwierigkeiten in einem gewissen Umfang haben wir bei einem so einschneidenden Projekt vorab gerechnet. Die Lieferschwierigkeiten waren jedoch zugegebenermaßen größer als vorher geplant. Das gesamte Unternehmen hat hier an einem Strang gezogen und gemeinsam mit Hochdruck an Lösungen gearbeitet“, so Andreas Patz, Sprecher der Geschäftsführung zum EXPRESS.
Jetzt auch ein zuckerreduziertes Haribo-Produkt
Auch wird dem Unternehmen vorgeworfen, den Trend zu zuckerarmen Produkten verschlafen zu haben. Haribo verweist darauf, dass die Verbraucher wüssten, dass die Produkte Zucker enthalten. Das Unternehmen hätte daraus nie ein Geheimnis gemacht. Dennoch gibt es seit einem Jahr nun auch ein zuckerreduziertes Produkt. Und: Haribo sei ein verantwortungsbewusstes Unternehmen, daher habe man sich selbst globale Marketing-Richtlinien gesetzt und freiwillig dazu verpflichtet, Kinder unter 12 Jahren nicht direkt anzusprechen. Haribo adressiert seine Botschaften immer an Eltern beziehungsweise Familien, so das Unternehmen.
Keine Infos über Zahlen
Über schwindende Marktanteile und die angeblich hohe Fluktuation der Mitarbeiter, besonders auf den Managementebenen, schweigt das Unternehmen. Personalangelegenheiten werden grundsätzlich nicht kommentiert, zu Zahlen äußert sich der Branchenriese nicht. Wie sagte schon Firmen-Oberhaupt Dr. Hans Riegel (†90) vor mehr als 20 Jahren zu seiner langjährigen Werbefigur Thomas Gottschalk in einem Spot: „Thommy, du darfst zwar alles essen, aber nicht alles wissen.“
Vier Jahre Zusammenarbeit mit „Bully“ Herbig
Apropos Werbefigur: Wo steckt eigentlich das „Haribo-Gesicht“ Michael „Bully“ Herbig?
Dazu erklärt das Unternehmen, dass der Vertag Ende 2018 auslief und nur für vier Jahre ausgelegt war. Patz: „Wir sind sehr froh, in den letzten Jahren so viele schöne Spots zusammen umgesetzt zu haben. Es war eine tolle Zeit und „Bully“ wird uns auch weiterhin verbunden bleiben.“