Nach 22 JahrenElfjährige an A1 ermordet aufgefunden – neue Spuren im Fall Claudia Ruf

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Der Mörder der kleinen Claudia läuft noch frei herum. 

Euskirchen/Grevenbroich – Der fast 22 Jahre alte Mordfall Claudia Ruf wird wieder aufgerollt. „Es gibt neue Beweise und neue Spuren“, bestätigte der Erste Kriminalhauptkommissar der Polizei Euskirchen, Edgar Völl, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Das Mädchen aus dem kleinen Dorf Hemmerden nördlich von Grevenbroich war am 11. Mai 1996 entführt, missbraucht und zwei Tage später am Rand eines Wiesenwegs bei Oberwichterich im Kreis Euskirchen an der A 1 ermordet aufgefunden worden.

Fall Claudia Ruf: DNA-Material ausgewertet

Nach Informationen Völls sei es nun gelungen, DNA-Material aus den Spuren, die am Tatort oder am Leichnam des Mädchens gesichert worden waren, mit neuen Methoden zu extrahieren. Dabei wurde demnach Spurenmaterial an die Rechtsmedizin der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität geschickt, die ein neues, präziseres Verfahren zur DNA-Bestimmung von Mischspuren entwickelt hat.

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Die daraus gewonnenen Erkenntnisse erscheinen jetzt offenbar so vielversprechend, dass die Mönchengladbacher Staatsanwaltschaft, die den Fall federführend bearbeitet, eine gerichtliche Anordnung erwirkt hat, mit deren Hilfe eine „größere Überprüfung“ eingeleitet werden soll.

Es handele sich dabei um ein Verfahren, das einem Massen-Gentest ähnele. Laut Strafverfolgungsbehörde erstreckt sich der Beschluss auf einen bestimmten Kreis von Personen, der noch einmal überprüft werden soll. Wie viele Personen das umfasst, wurde nicht bekannt.

Profiler mit Fall Claudia Ruf beschäftigt

Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger” wurde zudem wieder ein Profiler mit dem fast 22 Jahren alten Fall beschäftigt.

Dabei handelt es sich wohl um den mittlerweile beim Landeskriminalamt in Düsseldorf tätigen Andreas Müller, der vor 22 Jahren als einer der ersten Tatortbeamten in der seinerzeit tätigen Mordkommission den Fundort unter die Lupe genommen hatte.

Darüber hinaus wird geprüft, ob es Parallelen zwischen dem vor wenigen Tagen in Weimar aufgeklärten Mordfall aus dem Jahr 1991 an der damals zehnjährigen Schülerin Stephanie gibt. Der mutmaßliche Mörder soll Berufskraftfahrer gewesen und könnte damit auch im Rheinland aktiv gewesen sein. Die Fälle werden jetzt miteinander abgeglichen.