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Da geht einem das Herz aufBonner rettet 20 Rehkitze – mit einer Hightech-Drohne

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Rettungsaktion geglückt: Marco Alfter trägt ein Rehkitz vorsichtig mit einem Büschel Gras aus einer Wiese.

von Marion Steeger (MS)

Bonn – Die Drohne surrt immer wieder über eine Wiese, bleibt plötzlich stehen. Denn der Bonner Jäger Marco Alfter (47) hat auf der Kamera etwas entdeckt. Er lässt die Drohne niedriger fliegen, das hohe Gras wird durch die Propeller zur Seite gedrückt. Und da: Ein Rehkitz kauert sich fest auf den Boden. 

Wäre der Bauer mit seinem Kreiselmäher über die Wiese gefahren – er hätte das kleine Bambi niemals entdeckt!

Rehkitze verstecken sich in der Wiese

Marco Alfter freut sich: „In diesem Jahr habe ich so schon 20 Kitze retten können.“ Seine Drohne hat es auch in sich: Eine Wärmebildkamera zeigt leuchtend orange an, wo sich ein Rehkitz versteckt hat.

„Wer einmal gesehen hat, wie ein Mähwerk ein Rehkitz verstümmelt hat, das Tier keine Läufe mehr hat, aber noch lebt – der weiß, wie furchtbar so etwas ist“, schildert Alfter seine Mission. Alfters Vater war auch Jäger. Und mit ihm war er schon als Kind unterwegs, um Rehkitze zu retten. 

Rehkitze wurden früher auch vom Jagdhund aufgespürt

Damals konnten Alfter und sein Vater statt auf technische nur auf tierische Hilfe setzen: „Sobald unser Jagdhund abrupt stehen blieb, wussten wir, dass er ein Kitz entdeckt hat. Mit Gras in der Hand haben wir es dann an den Rand des Feldes gelegt.“

Jetzt aber zählt für Landwirte oft die Zeit, sie müssen schnell die Wiesen abmähen. Alfter spricht sich mit den Bauern ab – und startet am frühen Morgen mit seiner Drohne die Rettungsaktionen. Das Problem bei Rehkitzen: „In den ersten drei Wochen ducken sie sich, wenn ihnen Gefahr droht – sei es durch einen Greifvogel, einen Fuchs oder leider auch einen Mäher.“

Bonner im nächsten Jahr wieder auf Rehkitz-Mission

In diesem Jahr geht Alfters Rettungsmission langsam zu Ende. „Die Kitze sind inzwischen alt genug, verstecken sich nicht mehr in den Wiesen.“ Doch sobald ein Bauer doch noch mähen will und Alfter kontaktiert, ist er wieder vor Ort. 

Der Jäger als Kitz-Retter: Alfter hofft, dass durch solche Aktionen auch deutlich wird, dass Jäger nicht das ganze Jahr wild durch die Gegend ballern – wie es oft dargestellt wird. „Bei uns besteht die Arbeit zu 90 Prozent aus Hege und Pflege und nur zu 10 Prozent aus der Jagd auf Wild.“