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Mietwahnsinn in BonnStadt appelliert an Vermieter und Mieter

Hausfassaden Mietspiegel

Im Jahr 2020 soll in Bonn ein aktualisierter Mietspiegel erscheinen (Symbolfoto).

von Béla Csányi (bc)

Bonn – Die Mieten in Deutschland gehen seit Jahren durch die Decke, auch Bonn gehört zu den Städten, in denen Wohnen am teuersten ist. Eine Orientierung über die ortsübliche Vergleichsmiete bietet der alle vier Jahre erscheinende Mietspiegel, dessen neue Auflage im nächsten Jahr herausgebracht werden soll.

Nachdem darum im letzten Jahr ein großer Konflikt entbrannt war, sitzen zur Ausarbeitung des neuen Mietspiegels wieder alle Streitparteien an einem Tisch. Heute fiel der Startschuss für die Befragungen der Bonner Bürger.

Bonner Mietspiegel wird im nächsten Jahr veröffentlicht

Die Stadt, der Mieterbund sowie der Haus- und Grundbesitzeigentümerverein arbeiten bereits seit Monaten gemeinsam an der neuesten Erhebung.

Haus & Grund hatte im vergangenen Jahr eigentlich angekündigt, sich nicht mehr an der Fortschreibung des Mietspiegels zu beteiligen, nachdem man sowohl die Ausarbeitung als auch die Ergebnisse des aktuellen Mitspiegels für mangelhaft befunden hatte.

Markus Gelderblom, Chef des Haus- und Grundbesitzeigentümervereins, lobte die jüngsten Annäherungen von Seiten der Stadt.

„Wir haben uns entschieden, an diesem Mietspiegel wieder mitzuwirken und ich freue mich tatsächlich sehr“, betonte er im Rahmen eines Pressegesprächs. Mit der aktuellen Ausgabe, die noch bis Mitte 2020 gültig ist, sei man „nicht besonders glücklich.“

Haus & Grund beteiligt sich wieder am Bonner Mietspiegel

Ein Knackpunkt für die Kehrtwende: Statt ausschließlich von Statistikern der Stadt Bonn wird der gesamte Prozess nun auch vom Institut Wohnen und Umwelt (IWU) in Darmstadt wissenschaftlich begleitet.

Ein solcher Schritt war eine der Forderungen des Vereins, der 6.500 Mitglieder mit insgesamt 25.000 Wohnungen im Raum Bonn/Rhein-Sieg vertritt.

Gelderblom hob außerdem die transparente Gestaltung der aktuellen Arbeit hervor, er wähnt die bisherigen Ausarbeitungen daher auf einem „sehr guten Weg.“

Bonner Mietspiegel: Mieterbund betont gute Zusammenarbeit

Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt auch der Mieterbund: „Ich teile die Freude, dass wir heute in dieser Konstellation an einem Tisch sitzen“, sagte der stellvertretende Vorsitzende Peter Kox.

Für den Mietspiegel werden per Zufall 10.000 Wohnungen ausgesucht, zu denen Mieter und Vermieter in 16-seitigen Fragebögen Angaben über Qualität und Miethöhe machen sollen. Kategorien sind beispielsweise die Ausstattung der Wohnung oder deren Energiebilanz. 3.000 ausgefüllte Fragebögen braucht es, um einen sogenannten qualifizierten Mietspiegel zu erreichen. Dieser kann dann auch bei gerichtlichen Auseinandersetzungen herangezogen werden.

Mietspiegel: Stadt Bonn appelliert und hofft auf rege Beteiligung

Stadtbaurat Helmut Wiesner hofft entsprechend auf eine breite Beteiligung der befragten Mieter und Vermieter. „Ich appelliere an alle Bonnerinnen und Bonner, bei der anstehenden Befragung mitzumachen um eine breite und fundierte Grundlage für den neuen Mietspiegel zu bekommen.“

Lesen Sie hier: Mietwahnsinn – Bonner Viertel nur noch für Reiche bezahlbar.

Nur wenn Mieter und Vermieter Angaben zu einer Wohnung machen, lasse sich sicherstellen, dass diese auch korrekt ausfallen. Die rund 50 Interviewer werden entsprechend in den kommenden Monaten auf Tausende Bonner zukommen.

Rund eine Stunde dauert die Bearbeitung des 16 Seiten langen Fragebogens, der erstmals auch Ein- und Zweifamilienhäuser mit einbezieht. Die Ergebnisse im kommenden Jahr bieten dann einen aktuellen und umfassenden Blick über die Ausmaße des Bonner Mietwahnsinns.